Tulsa King – Die erste Serien-Rolle von Sylvester Stallone (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 20.03.2023

Die Crime-Serie „Tulsa King“ ist seit dem 19. März bei Paramount+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Sylvester Stallone.

Tulsa King Szene Key Art (c) Paramount+Bild: Tulsa King (c) Paramount+

Angesichts der vielen Actionfilme, die Sylvester Stallone auch im fortgeschrittenem Alter noch gedreht hat, vergisst man gerne ein bisschen, dass er auch ein hervorragender Schauspieler ist. Daran erinnert er nun mit seiner ersten Serien-Rolle, die ihm praktisch auf den Leib geschrieben wurde.

Tulsa King – Zur Handlung

Dwight Manfredi (Sylvester Stallone) wird nach 25 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. In all der Zeit hat er geschwiegen, und jetzt schickt ihn seine Mafia-Familie in die Verbannung nach Tulsa in Oklahoma. Aber Dwight braucht nicht lange, um dort das Geschäft anzukurbeln – erst mit Schutzgeld durch einen Laden, der legal Marihuana verkauft, dann auch anderweitig.

Aber leicht ist es nicht: Denn Dwight hat seit fast 20 Jahren seine Tochter nicht mehr gesehen, die Behörden sind auf ihn aufmerksam geworden, und ein Capo der Familie möchte ihn am liebsten umlegen …

Tulsa King – Eine Kritik

Taylor Sheridan hat das goldene Serien-Händchen. Er verantwortet nicht nur das gesamte „Yellowstone“-Franchise, sondern auch „Mayor of Kingstown“, und mit „Tulsa King“ hat er einen weiteren Hit an der Hand. Die Serie hat eine etwas schräge Grundidee: Dass ein Mafioso ausgerechnet in Tulsa das Geschäft aufbaut. Damit einher geht in zweierlei Hinsicht ein Kulturschock. Der eine, weil Dwight aus New York in das Bible-Belt-Kaff kommt, der andere, weil er nach 25 Jahren Knast vieles gar nicht kennt.

Tulsa King Szene 001 (c) Paramount+Bild: Tulsa King (c) Paramount+

Stallone spielt das wunderbar. Er ist großartig darin, den harten Hund zu mimen, der loszieht und bekommt, was er will. Aber er zeigt auch die weicheren Seiten von Dwight. Wenn er nach langer Zeit erstmals wieder mit einer Frau intim war, oder wenn er seine Tochter anruft und versucht, eine neue Beziehung zu ihr aufzubauen.

Die Serie macht aber auch Laune, weil man einen Gangster mit den Manierismen und Vorstellungen der 1990er Jahre sieht, wie er in der Moderne zurechtkommt. Das ist manchmal sogar ein wenig albern, aber immer cool. Zumal die ersten Folgen den Boden nur bereiten, um weit, weit größere Geschichten zu erzählen. So wie es bei Sheridans anderen Serien auch der Fall ist. Und: Sylvester Stallone ist eine echte Präsenz! Es ist kaum vorstellbar, dass irgendjemand in dieser Rolle besser gewesen wäre.

Fazit

„Tulsa King“ ist ein weiterer Hit aus der Taylor-Sheridan-Schmiede, deren zweite Staffel bereits bestellt ist. Die Serie hat Humor, ist aber ernsthaft und lebt von dem knackigen Kontrast des New-York-Mafioso und der gottesfürchtigen Stadt Tulsa. Großartig, wie Dwight in Tulsa ankommt und gleich von einer religiösen Irren mit Weihwasser angesprüht wird …

Bewertung: 4/5****

Tulsa King Szene 002 (c) Paramount+Bild: Tulsa King (c) Paramount+