Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt gehört zweifelsohne zu einem der wichtigsten Filme der letzten Jahrzehnte und hatte großen Einfluss auf die Genre Horror und Science-Fiction. Regisseur Ridley Scott hielt damals jedoch nicht sonderlich viel von Fortsetzungen und hatte entsprechend mit den beiden folgenden Sequels nichts am Hut. Auf dem Regiestuhl nahm stattdessen im direkten Nachfolger James Cameron Platz und im dritten Teil der Reihe David Fincher. Das zuletzt genannte Werk kam weder bei Fans noch bei Kritikern sonderlich gut an und beerdigte das Franchise fürs Erste.
Bild oben: „Alien: Covenant“ (2017) ©20th Century Fox
Alien 7: ja oder nein?
Die Jahre zogen ins Land und Scott brach mit seinem eigentlich schon standhaftem Fernbleiben von Fortsetzungen indem er die Regie bei Hannibal übernahm, ein weiterer Film, der nicht sonderlich liebevoll aufgenommen wurde, doch dem Alien-Franchise blieb er weiter fern. Und auch als zuvor Alien vs. Predator sowie Alien - Die Wiedergeburt die Kreaturen aus dem All weiter entmystifizierten und dem Franchise weiteren Schaden zufügten, blieb der Altmeister der Reihe fern. Doch dann, Jahre später, fand er seine Liebe zu Alien offiziell wieder.
Er setzte die Vorgeschichte, Prometheus – Dunkle Zeichen, um, die viele der wichtigen Fragen zur Entstehung der Aliens beantworten sollte, doch stattdessen nur noch mehr Fragen aufgeworfen hat. Und obwohl der Film recht zweigeteilt aufgenommen wurde, folgte fünf Jahre später Alien: Covenant, ein Werk, das tatsächlich viele Fragen beantwortet hat, nur dass den meisten Fans und Kritikern diese nicht sonderlich gefallen haben. Entsprechend unterirdisch waren die Bewertungen und 20th Century Fox verlor das Interesse, weitere Filme in dem Universum zu produzieren.
Doch nicht Ridley Scott, der nach eigener Aussage noch immer viele Ideen für das Franchise hat. Gegenüber der Los Angeles Times ließ Scott verlauten, dass er neue Hoffnung schöpfen konnte, nachdem es Disney gelungen war, die Fox-Studios aufzukaufen. Bereits im letzten Jahr wurde berichtet, dass es Gespräche über das Franchise mit Disney gäbe, doch wie wir nun wissen, ist daraus wohl nichts geworden. Kunststück, schließlich ist Walt Disney nicht unbedingt dafür bekannt, große Mengen Geld in unsichere Projekte zu stecken.
Bild oben: „Exodus: Götter und Könige“ (2014), Ridley Scott. ©20th Century Fox/Vignette
Alien: Ridley Scott erklärt seine Pläne
Der 82-jährige Brite, der zuletzt den Kurzfilm The Journey herausgebracht hat, glaubt jedoch weiterhin daran, dass eine Weiterentwicklung der Reihe möglich sei. So gab er in dem besagten Interview an, dass er denkt, Alien habe noch eine Menge ungenutztes Potenzial und das man es jetzt weiterentwickeln müsse. Er habe sich beim Anschauen des ersten Films immer gefragt, warum eine Kreatur wie diese überhaupt geschaffen wurde und wieso sie in etwas transportiert wurde, das er selbst immer für eine Art Kriegsschiff gehalten habe, dass diese Fracht aus Eier dabei hatte.
So stellt Scott offen die Frage, was der Zweck dieses Schiffes war und warum die Eier überhaupt geschaffen wurden. Er meint, dies seien Fragen, die man sich stellen müsse und das Wer, Warum und zu welchem Zweck sei die nächste Idee. Nun könnte man zwar sagen, dass er all diese Fragen bereits im letzten Film, Alien: Covenant, beantwortet hat, doch anscheinend ist der Altmeister da anderer Meinung. Bis jetzt ist es zumindest aber auch mehr Wunschdenken als Wirklichkeit, sollte sich daran etwas ändern, lassen wir es euch natürlich wissen.
Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht, 11.06.2020