von Heiner Gumprecht | 31.03.2021
Die Serie American Gods, die auf dem gleichnamigen Fantasyroman von Neil Geiman basiert, legte im April 2017 einen fabelhaften Start auf dem US-Kabelsender Starz hin. Die visuell und erzählerisch faszinierende Show wurde sowohl von Zuschauern als auch von Kritikern beinahe durchgehend gelobt und nicht wenige fieberten voller Spannung der zweiten Staffel entgegen. Die ließ jedoch aus diversen Gründen ziemlich lange auf sich warten.
Bild: „American Gods“ (2017-2021). ©Starz/Amazon
American Gods: Probleme über Probleme
Michael Green („Logan – The Wolverine“) und Bryan Fuller („Hannibal“), die Produzenten der ersten Staffel von „American Gods“, dürften sich über die positive Resonanz gefreut haben, jedoch ging kurz nach der Veröffentlichung der Ärger bereits los. Der Sender stellte auf Stur, da die beiden knappe 30 Millionen US-Dollar an Produktionskosten über dem veranschlagten Budget gearbeitet haben, was nach einigen Streitereien schließlich dazu geführt hat, dass Green und Fuller das Projekt verlassen mussten.
Mit ihrem Ausstieg verabschiedeten sich auch die Schauspielerin Gillian Anderson, die als Media zu sehen war, und die Darstellerin der Ostergöttin, Kristin Chenoweth. Jesse Alexander („Heroes“) und Vorlagenautor Neil Geiman übernahmen die Positionen als neue Showrunner der Serie und verwarfen direkt sechs der bereits von Green und Fuller geschriebenen Drehbücher, außerdem wurde das Budget gestrafft und die Episodenzahl der zweiten Staffel von zehn auf acht verkürzt. Zu allem Überfluss verließ Alexander das Projekt mitten in der Produktion, da Starz unzufrieden mit seiner Arbeit war.
„American Gods“ stand also plötzlich ohne Showrunner da und die zweite Staffel wurde knapp zwei Jahre nach der Ersten veröffentlicht, worauf Fans bereits mit äußerst gemischten Gefühlen reagierten. Das Ergebnis konnte schließlich bestenfalls als okayisch bezeichnet werden, weswegen sich die positiven Bewertungen auch stark in Grenzen gehalten haben. Viele Zuschauer sprangen ab und die Zukunft der Serie war plötzlich äußerst ungewiss. Trotzdem wurde eine dritte Staffel bestellt, die in Deutschland kürzlich auf Amazon Prime Video veröffentlicht wurde.
Bild: „American Gods“ (2017-2021). ©Starz/Amazon.
American Gods: Keine 4. Staffel, Abschlussfilm möglich
In Staffel 3 übernahm schließlich Charles H. Eglee („The Shield“) mit Unterstützung von Gaiman die Rolle als Showrunner, doch die Begeisterung der Fangemeinde war bereits verschwunden und das Interesse an der neuen Staffel entsprechend gering. Dies hat sich schließlich in den enormen Einbrüchen der Zuschauerzahlen bemerkt gemacht, weswegen Starz kürzlich den Stecker gezogen und die Serie komplett eingestellt hat. In gewisser Weise ist diese Entscheidung natürlich besonders bitter, da Staffel 3 mit einem fiesen Cliffhanger zu einem Ende gefunden hat.
Einen letzten Hoffnungsschimmer für all jene unter euch, die „American Gods“ bis jetzt treu geblieben sind, gibt es noch von dem Branchenmagazin Deadline, die gerade erst berichtet haben, dass aktuell noch Gespräche über einen Abschluss der Geschichte in Form eines TV-Films oder einer Mini-Serie stattfinden würden. Da die Serie bislang aber gerade einmal in drei Staffeln knapp zwei Drittel von Gaimans Vorlage abgedeckt hat und die Quoten bestenfalls als unterdurchschnittlich bezeichnet werden können, stehen die Chancen auf einen solchen Abschluss nicht besonders gut.
Quelle: deadline