Wo kann man Anime streamen? Die besten legalen Seiten in der Übersicht

  

von Heiner Gumprecht | 07.09.2021

Wer gerne Anime guckt und diese im öffentlichen Fernsehen sucht, schaut meistens vergeblich in die Röhre, denn dort laufen die Zeichentrickfilme und -serien eher selten, obwohl es mal Zeiten gab, in denen es ganz anders war. Wer heutzutage die beliebten Werke aus dem fernen Osten konsumieren will, muss sich schon im Internet umsehen, wo es mehrere Anbieter gibt, die euch mit eurer täglichen Dosis Japan versorgen.

Warum Anime so besonders sind und welche 10 Filme ihr unbedingt gesehen haben müsst, haben wir euch bereits in unserem Anime-Special aufgezeigt. Hier wollen wir euch nun verraten, wo ihr Anime im Internet legal schauen könnt, was die verschiedenen Streaming-Seiten so besonders macht und warum es keine so gute Idee ist, eure Lieblingswerke auf dubiosen Seiten zu schauen.

001Bild: „Dragon Ball Super“. ©Toei Animation Company

Anime kostenlos im Netz schauen

Für Fans von Anime kann es manchmal schon ganz schön frustrierend sein, in Deutschland zu leben, denn in unseren Gefilden ist der Markt unter den legalen Wettbewerbern hart umkämpft, DVDs und Blu-rays kosten hier teilweise horrende Preise und bis eine Produktion ihren Weg aus Japan hierher findet, können nicht selten Monate, manchmal sogar Jahre vergehen. Kein Wunder also, dass manch einer Hilfe auf Streamingplattformen sucht, die nicht wirklich legal sind.

Bis vor geraumer Zeit haben solche Zuschauer*innen sich noch in einer Art rechtlichen Grauzone befunden, jedoch gab es schon Entscheidungen vor Gericht, die bereits zu dem Entschluss kamen, dass das Streamen auf solchen Seiten ebenfalls strafbar ist. Dieser Ansatz hat seinen Weg zum Anime noch nicht gefunden und bis jetzt gab es erst wenige Abmahnungen, jedoch läuft der Trend immer mehr in die Richtung, dass sich die legalen Anbieter mit Händen und Füßen gegen diese Art des Streamings wehren.

So oder so sollte jedem, der oder die Anime auf solch dubiosen Seiten schaut, klar sein, dass dem Anime-Markt in Deutschland damit nicht geholfen wird. Auf diese Weise sorgt ihr lediglich dafür, dass legale Strukturen geschwächt bleiben, der Markt nicht schnell genug erweitert werden kann und es nur noch länger dauert, bis Produktionen nach Deutschland kommen. Wer legale Seiten unterstützt, bewirkt jedoch das genaue Gegenteil, was schlussendlich in einem größeren und günstigeren Angebot mündet.

002Bild: „Violet Evergarden: Der Film“ (2021). ©Kyoto Animation

Auf diesen Seiten könnt ihr legal Anime online schauen

Jetzt wollen wir den erhobenen Zeigefinger aber auch mal wieder wegstecken und uns dem eigentlichen Thema widmen. Wer Anime online schauen möchte, findet in diesem Special auf Kinofans die Anbieter, die die japanischen Zeichentrickfilme und -serien im Angebot haben und die alle ihre ganze besonderen Vor- und Nachteile haben.

Eine gute Möglichkeit, um über die vielen Angebote im Netz auf dem Laufenden zu bleiben, stellt Animaniac.tv dar, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle kostenlos und legal verfügbaren Anime aufzulisten. In Zukunft will die Seite auch die ausschließlich kostenpflichtig verfügbaren Anime indexieren. Momentan ist die Bibliothek der Seite noch recht klein, doch das Angebot steigt stetig und stellt eine gute Möglichkeit dar, den Überblick zu wahren.

Crunchyroll: Die US-amerikanische Online-Community

In den USA stellt Crunchyroll die größte Anime-Plattform dar und auch in Deutschland wird die Seite immer beliebter. Auf crunchyroll.com/de könnt ihr nach einer kostenlosen Registrierung viele bereits lizenzierte Titel schauen, jedoch finanziert sich dieses Paket durch Werbung, weswegen ihr viele Unterbrechungen bei eurer Sichtung hinnehmen müsst.

Ab 9,99 € im Monat könnt ihr aber auch zum Premium-Zugang wechseln, wodurch ihr noch mehr Auswahl erhaltet, keine Werbung mehr sehen müsst und aktuelle Folgen meist bereits eine Stunde nach der TV-Ausstrahlung sehen könnt. Auf Crunchyroll könnt ihr eine große Anzahl an Titeln in HD schauen, wahlweise auf dem PC oder auf mobilen Geräten wie dem Smartphone oder dem Tablet.

  • Stream auf PC, Smartphone, Spielekonsole und ähnlichem möglich

  • Über 30.000 Episoden im Angebot

  • Kostenlose Variante mit geringerem Angebot und Werbung möglich

  • Gleichzeitig auf 4 Geräten streamen

  • Offline-Viewing

  • Premium-Abo kostet 9,99 Euro im Monat

Update vom 08. September 2021: Das Angebot von Crunchyroll wird für Abonnenten ab Ende 2021 noch deutlich größer und damit auch interessanter, Anime on Demand wird nämlich eingestellt und komplett in Crunchyroll integriert. Laut offizieller Ankündigung wird dies ab dem 08. Dezember passieren.


003Bild: „Crunchyroll“-Logo. ©Crunchyroll LLC

Anime on Demand: Das Angebot von Kazé

Auf diesem Portal könnt ihr Anime auf Abruf schauen, die Videos der einzelnen Episoden könnt ihr entweder kaufen oder leihen, dabei habt ihr Zugriff auf über 5.000 Anime-Folgen und -Filme in verschiedenen Kategorien. Diese könnt ihr auf anime-on-demand.de auf dem PC oder auf mobilen Endgeräten gucken, zusätzlich erhaltet ihr noch den Simulcast einiger Anime aus dem japanischen TV und bei älteren Produktionen könnt ihr zwischen dem deutschen Dub und dem untertitelten Original wählen.

  • Über 5.000 Anime-Epsioden und -Filme

  • Teils aktuelle Simulcasts

  • Stream auf PC, Smartphone, Spielekonsole und ähnlichem möglich

  • Abo kostet 9,95 Euro im Monat

  • Freie Sprachwahl zwischen deutschem Dub und japanischem Original mit Untertiteln

Update vom 08. September 2021: Anime on Demand gehört, wie auch die Dachmarke Kazé, bereits seit geraumer Zeit zu der international bekannten Streamingmarke Crunchyroll, die wir euch in diesem Special bereits vorgestellt haben. Nun passiert, was Fans bereits seit längerer Zeit vermutet haben: Anime onD emand wird zu Ende 2021 eingestellt und komplett in den Streamingdienst Crunchyroll integriert.

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Bild: „Anime on Demand“-Logo“. ©AV Visionen GmbH

Wakanim: Der Anbieter aus Frankreich

Wakanim wurde 2009 gegründet und ist Teil von Funimation. Auf wakanim.tv könnt ihr euch kostenlos anmelden und eine breite Palette an Anime kostenlos schauen, dafür müsst ihr aber natürlich einiges an Werbung ertragen. Alternativ erweitert ihr das Erlebnis mit einer VIP-Mitgliedschaft, die euch 5,- Euro im Monat kostet und Zugriff auf die neuesten Simulcasts gewährt, den Exklusivzugang zu den Wakanim-Apps, Videos in Full-HD und noch vieles mehr.


Wakanim hat kein so großes Angebot wie Crunchyroll, vor allen Dingen jetzt, wo der Streamingdienst Anime on Demand geschluckt hat, doch als günstigere Alternative kommt ihr hier dennoch auf eure Kosten.


  • Simulcasts

  • Exklusive Wakanim-App

  • Videos in Full-HD

  • Kostenlos mit Werbung möglich

  • Möglichkeit, eine eigene Sammlung anzulegen (1,- Euro pro Folge)

Wakanim LOgo

Bild: „Wakanim“-Logo. ©Wakanim

Netflix: Anime selbstgemacht

Wir würden natürlich niemandem empfehlen, sich nur für Anime ein Netflix-Abo anzuschaffen – dafür ist das Angebot dort einfach zu gering - , doch wer den Katalog des Video-on-Demand-Senders auch abseits der japanischen Zeichentrickwerke als schmackhaft empfindet, wird hier viele Serien und Filme finden. Leider gibt es bei den Animeserien selten alle Staffeln und die Auswahl an Filmen beschränkt sich meist auf Eigenproduktionen.

Doch hier liegt auch der Vorteil: Netflix produziert viele Anime selbst, auch Ableger aus anderen Ländern, die den Stil und die Essenz der japanischen Originale kopieren. Diese Produktionen könnt ihr nur dort sehen, weswegen sich ein Account bei Netflix für alle lohnt, die speziell solche Werke sehen möchten, die aus dem hause Netflix selbst stammen.

  • Größter VoD-Anbieter in Deutschland

  • Viele Anime-Eigenproduktionen

  • Basis-Abo kostet 7,99 Euro im Monat

005Bild: „Netflix“-Logo. ©Netflix

Amazon Prime: Als Abo und im Channel

Ihr bestellt bei Amazon gerne Waren und guckt außerdem liebend gerne viele verschiedene Serien und Filme und nicht nur Anime? Dann kann Prime Video, ähnlich wie zuvor Netflix, ebenfalls empfohlen werden. Doch auch hier ist das Angebot an Produktionen aus Japan vergleichsweise gering und kann nur wirklich dann als spannend eingestuft werden, wenn ihr Interesse an Amazons selbst produzierten Werken habt.

  • Großer Katalog abseits von Anime

  • Einige Eigenproduktionen

  • ab 5,75 Euro im Monat

006Bild: „Amazon Prime Video“-Logo“ . © Amazon

Animewüste Deutschland

Auch im dritten Quartal 2021 sieht es in Sachen Anime in Deutschland noch immer düster aus. Viele internationale Seiten wie Funimation gibt es bei uns gar nicht, andere haben aufgrund des hart umkämpften Markts wieder aufgegeben und letztendlich bleiben euch eigentlich nur die oben genannten vier Seiten, um eurem Hobby nachzugehen. Dafür findet ihr auf Crunchyroll und Anime on Demand in der Regel alle wichtigen Animefilme und -Serien.

Stand der oben angegebenen Preisiformationen 09/2021. Angaben ohne Gewähr