Milliardendeal: Amazon übernimmt das Hollywood-Studio MGM

  

von Heiner Gumprecht | 27.05.2021

Dass größere und kleinere Studios immer mal wieder den Besitzer wechseln ist ja nun wirklich nichts Neues mehr, doch so große Deals wie den Aktuellen gibt es tatsächlich nur sehr selten. Amazon, die im Filmbereich unter anderen mit ihren eigenen Amazon-Studios unterwegs sind, haben nun für 8,45 Milliarden US-Dollar das Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer übernommen. Damit hält Amazon nun die Rechte an vielen hochkarätigen Franchise.

mgmBild: (c) MGM


Amazon übernimmt Metro Goldwyn Mayer

Wir wussten bereits seit geraumer Zeit, dass MGM gewillt war, sich aufkaufen zu lassen, doch als vor wenigen Tagen bekannt gemacht wurde, dass der Online-Riese Amazon an dem Studio interessiert ist, war die Überraschung dennoch verhältnismäßig groß. Und nun ist der Deal auch noch unter Dach und Fach. Amazon übernimmt für 8,45 Milliarden US-Dollar das Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer.

Das Studio mit dem berühmten Löwen-Logo hat knapp 4.000 Produktionen im Portfolio, darunter die James-Bond-Filme, Ben Hur, Rocky, RoboCop und bekannte Fernsehserien wie The Handmaid´s Tale, Fargo und Vikings.

Das MGM-Studio wurde 1924 gegründet und gehörte zu den größten Studios der Goldenen Ära in Hollywood, außerdem war es eines der letzten großen Studios, die nicht Teil eines Großkonzern waren. So gehört Fox beispielsweise zum Unterhaltungsriesen Disney, Warner Bros. ist Teil von AT&T, Paramount gehört zum Mediengiganten ViacomCBS und Universal zu dem Kabelkonzern Comcast.


Die zweitgrößte Übernahme der Firmengeschichte

MGM gehört zu den vielen Konzernen, die unter der aktuell wütenden Pandemie zu leiden haben, schließlich waren und sind die Kinos weltweit geschlossen und erst so langsam öffnen die Lichtspielhäuser hier und dort wieder ihre Pforten. Den Streaminganbietern ging es dafür logischerweise so gut wie nie zuvor, denn wer nicht ins Kino darf schaut eben gemütlich von der heimischen Couch.


Entsprechend boomt das Geschäft mit dem Streaming in Nordamerika und Europa. Viele Streaminganbieter investierten in den letzten Monaten viel Geld in eigene Produktionen und kauften reihenweise Lizenzen ein, um das eigene Angebot zu erweitern. Amazon erhöhte seine Ausgaben im vergangenen Jahr beispielsweise von 7,8 auf 11 Milliarden Dollar.


Die Übernahme von MGM, die monatelang gehofft haben, mit dem Blockbuster James Bond 007: No Time to Die das Ruder noch einmal herumreißen zu können, ist die zweitgrößte Akquisition der Unternehmensgeschichte nach dem Kauf des US-Lebensmittelhändlers Whole Foods im Jahr 2017 für knapp 14 Milliarden US-Dollar. Nach der Bekanntgabe der Übernahme legten die Amazon-Aktien im vorbörslichen Handel 0,7 Prozent zu, die Papiere des Rivalen Netflix verloren hingegen an Wert.


Quelle: Tagesschau.de