Streaming für Kinofans: Ein Überblick

  

von Heiner Gumprecht | 04.05.2021


Seit einigen Monaten veröffentlichen wir bei Kinofans auch News und Kritiken zu den Streaming-Angeboten von Netflix, Disney+, Amazon Prime Video und Sky. Hier werfen wir einen Blick über den Tellerrand und schauen uns das Streaming-Angebot genauer an.


Streaming als Unterhaltungsform

Schon seit vielen Jahren setzt sich das Streaming als Unterhaltungsform auf der ganzen Welt mehr und mehr durch, doch spätestens seit dem Ausbruch der so bezeichneten Corona-Pandemie im Jahr 2020 und den damit verbundenen Problemen für die Kinolandschaft, ist aus der Alternative zum typischen Fernsehprogramm eine echte Konkurrenz für die Lichtspielhäuser dieser Welt geworden. Immer mehr Anbieter setzen auf hochwertige Produktionen aus den hauseigenen Studios und locken damit neue Abonnenten an.


Bild von Tumisu auf Pixabay

Doch als einfacher Abnehmer kann man bei dem immer größer werdenden Angebot schon mal den Überblick verlieren. Nicht nur, dass es mit Pay-per-View, Video-on-Demand, Download-to-Own und Kino-on-Demand bereits die unterschiedlichsten Varianten des Streamings gibt, zusätzlich gibt es immer mehr Anbieter, die ihren Kunden das ganz große Kino direkt in die heimischen vier Wände liefern möchten.

Damit ihr euch von dem riesigen Angebot nicht erschlagen fühlt, erklären wir euch Schritt für Schritt die unterschiedlichen Streaming-Formen und welche Anbieter es in dem jeweiligen Bereich gibt.


Subscription-Video-on-Demand

Die häufigste Variante von Video-on-Demand ist das Subscription-Video-on-Demand, bei der der Benutzer über ein Monats- oder Jahres-Abonnement Videos per Streaming abrufen kann. Die Anbieter haben meist ein variierendes aber nicht selten umfangreiches Angebot an Filmen und/oder Serien, die der Nutzer sich jederzeit ansehen kann, solange das Abonnement gültig ist. Außerdem produzieren immer mehr Video-on-Demand-Anbieter ihre eigenen hochwertigen Filme und Serien, um User längerfristig an sich zu binden.

Die bekanntesten Anbieter dieser Variante des Video-on-Demand sind zweifelsohne Disney+, Netflix, Amazon Video, Anime on Demand und Joyn Plus. Eine Liste der wichtigsten Anbieter die es aktuell in Deutschland gibt (Stand: 06. Februar 2021) findet ihr folgend.


Pay-per-View

Eine der ältesten Varianten des Video-on-Demand ist das Pay-per-View. Bei diesem Bezahlmodell für Bezahlfernsehen und Video-on-Demand-Angebote zahlt der Zuschauer nur für tatsächlich gesehene Sendungen, die zum angegebenen oder gewünschten Termin freigeschaltet (decodiert) werden. Pay-per-View-Angebote umfassen in der Regel allerlei Kategorien, wie zum Beispiel Spielfilme, Erotikfilme, Sport oder auch Konzerte.

Viele Seiten, die Pay-per-View anbieten, haben sowohl ein solches als auch ein Subscription-Video-on-Demand-Angebot. Sie eignen sich also sowohl für jene Zuschauer, die nur gelegentlich auf die Möglichkeit des Streamings zugreifen möchten, als auch für solche, die dauerhaft die Möglichkeit haben möchten, gewünschte Filme und Serien zu sehen. Meist ist die Entscheidung, welches Angebot für einen selbst das richtige ist, davon abhängig, wie oft und umfangreich man die Bibliothek des Anbieters konsumieren möchte.


Die bekanntesten Vertreter für das Pay-per-View-Modell in Deutschland sind:


  • Anime on Demand

  • freenet Video

  • Google Play Filme & Serien

  • iTunes Store

  • Maxdome Store

  • Pantaflix

  • Prime Video

  • ran FIGHTING

  • Sky Store

  • Wakanim

Download-to-Own

Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit, als Nutzer ein zeitlich unbegrenztes Nutzungsrecht am Inhalt zu erwerben und zu archivieren, meist als kopiergeschützte Datei auf dem eigenen Laufwerk, von wo aus die Datei beliebig oft wiedergegeben werden kann. Nutzer sollten bei dieser Variante wissen, dass das Eigentum an den Inhalten trotz der irreführenden Bezeichnung beim Rechteinhaber verbleibt. Diese weitaus seltenere Nutzungsart des Video-on-Demand wird in Fachkreisen als Electronic-Sell-Through bezeichnet, die bekanntesten Anbieter sind Videoload, iTunes Store und Anixe.

Kino-on-Demand

Diese Variante des Video-on-Demand ist nicht neu, wurde nach Ausbruch der sogenannten Coronkrise jedoch immer beliebter, da Kinos durch diese Möglichkeit ebenfalls am digitalen Vertrieb mitverdienen konnten, was Zusatzeinnahmen generiert, die der rückläufigen Kinoentwicklung entgegenwirken kann. Jedoch gibt es verschiedene Varianten des Kino-on-Demand. Zum einen gibt es die Möglichkeit, dass die Kinos einen eigenen Unterdienst auf ihren Homepages zur Verfügung stellen und somit an den Einnahmen durch den Onlinevertrieb partizipieren.

Zum anderen wird in Deutschland aktuell eine Plattform hochgezogen, auf welcher es möglich sein wird, durch die Registrierung und der beinhalteten Postleitzahl die Kino-on-Demand-Funktionalität auszuwerten. Wenn ein Nutzer also einen Film über die Plattform sieht, wird seine Postleitzahl ausgewertet und das Kino, dass im Bereich dieser PLZ liegt, bekommt einen Prozentsatz der Einnahmen. Im Gegenzug bewerben die Kinos vor jedem ihrer Filme die entsprechende Plattform. Dies soll große Reichweite schaffen, von der auch die Filmemacher profitieren.

Advertised Video-on-Demand

Advertised Video-on-Demand (kurz: AvoD) bezeichnet werbefinanziertes Streaming. Das bekannteste Beispiel dürfte in diesem Bereich wohl mit gehörigem Abstand YouTube sein. Das 2005 gegründete Videoportal des US-amerikanischen Unternehmens YouTube, LLC hat neben den Massen an kostenlosen Clips, die von allerlei Usern hochgeladen werden, mittlerweile auch ein umfangreiches Programm für zahlende Premiumkunden und ein rasant wachsendes Angebot an selbstproduzierten Shows.