Die Beschissenheit der Dinge

Der 13-jährige Gunther Strobbe (Kenneth Vanbaeden) lebt gemeinsam mit seinem Vater, dem Säufer und Nichtsnutz Marcel alias Celle (Koen De Graeve) und dessen drei ebenso abgewrackten Onkeln Lowie „Petrol“ (Wouter Hendrickx), Pieter „Beefcake“ (Johan Heldenbergh) und Koen (Bert Haelvoet) bei seiner liebenswürdigen Großmutter (Gilda de Bal). Während sich die alte Dame abrackert, haben die vier erwachsenen Männer nichts als Unsinn im Kopf und sind mit wenig anderem beschäftigt, als die Ehre der Strobbes in der Dorfkneipe und bei Großereignissen wie einem Nacktfahrradrennen oder dem Weltrekordversuch im Dauerbiertrinken zu verteidigen. Und Gunther ist immer mit dabei. Auch zwanzig Jahre später, als Gunther (nun gespielt von Valentijn Dhaenens) ein erfolgloser Schriftsteller geworden ist, der versucht, seine Geschichte zu Papier und sein Leben auf die Reihe zu bringen, wird klar, wie sehr ihn die Vergangenheit noch immer beschäftigt. Und man spürt die Angst, dass er genauso werden könnte wie sein Vater. Gelingt es Gunther, seinen vorgezeichneten Weg zu verlassen?

Mit nackter Haut wird beim Filmfestival in Cannes traditionellerweise nicht gegeizt. Passanten und Pressevertreter auf der Promenade de la Croisette rieben sich am 16. Mai 2009 trotzdem verwundert die Augen. Das waren nicht die chirurgisch optimierten Alabasterkörper von Stars oder Sternchen, die sie zu sehen bekamen, sondern ein Haufen wenig durchtrainierter Belgier mit Körperbehaarung und Bauchansatz. Und diese Gestalten posierten nicht etwa, sie lieferten sich, so wie Gott sie schuf, ein Nacktfahrradrennen vorbei an Palmen und dem azurblauen Meer.
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