Von klein auf hat Fred Claus (VINCE VAUGHN) im übergroßen Schatten seines jüngeren Bruders gestanden: So sehr er sich auch abstrampelte – in jeder Hinsicht übertrumpfte ihn der brave Nicholas (PAUL GIAMATTI) – denn der ist nun mal… tja… ein Heiliger. Um seinem legendären Namen Ehre zu machen, will Nicholas stets alle Welt beschenken, während Fred genau den umgekehrten Weg einschlägt: Er konfisziert die Waren säumiger Kunden, wenn sie ihre Raten nicht zahlen. Doch damit wird er weder reich noch glücklich – im Gegenteil: Er steckt tief im Schlamassel.
Obwohl Nicholas’ Gattin Annette (MIRANDA RICHARDSON) ganz unchristlich Gift und Galle spuckt, erklärt sich der harmoniesüchtige Rauschebartträger bereit, seinem großen Bruder zu helfen – aber er stellt eine Bedingung: Fred soll seine Schulden abarbeiten, indem er am Nordpol Spielzeug bastelt. Leider entpuppt sich Weihnachtself Fred auch im arktischen Team als claus-trophobischer Totalversager, und da die Feiertage vor der Tür stehen, gefährdet das schwarze Schaf nicht nur die adventliche Saisonproduktion… bald steht sogar das schönste Fest des Jahres selbst auf dem Spiel.
„In der Vorweihnachtszeit taucht Santa Claus jedes Jahr wieder auf – in Einkaufszentren, bei Paraden, auf dem Bildschirm. Er ist tatsächlich überall präsent. Aber was ist mit seinem weniger bekannten Bruder Fred? Klar, Santa ist berühmter, aber ich sage Ihnen was: Auch Fred sollte man nicht unterschätzen“, beschreibt Vince Vaughn seine Rolle in der neuen Weihnachtskomödie „Fred Claus“ (Die Gebrüder Weihnachtsmann). „Fred ist Santas älterer Bruder, der durch Santa Claus’ überwältigende Karriere total ins Abseits gedrängt wird. Über Santa gibt es bereits viele Filme – wir haben uns also vorgenommen, endlich auch Fred ins rechte Licht zu rücken“, grinst Regisseur David Dobkin.
Die Idee zur Story von „Die Gebrüder Weihnachtsmann“ ergab sich aus einer ganz einfachen Frage, die die damals achtjährige Tochter der Autorin/Produzentin Jessie Nelson stellte: „Eines Tages fragte mich Molly: ,Hat Santa Claus eigentlich eine Familie?‘“, berichtet Nelson. Sofort begann es im Kopf der Filmemacherin zu arbeiten – der Funke zündete und entwickelte sich zu „Die Gebrüder Weihnachtsmann“. Über die Erfahrung, im Schatten des jovialen Sankt Nikolaus aufzuwachsen, sagt Nelson: „Santa muss das vollkommen artige Kind gewesen sein, das wie ein Engel stets mit allen teilte. Mich interessierte aber viel mehr das Innenleben von Santas Bruder Fred, der ebenfalls ein liebes Kind war, aber immer missverstanden und schließlich zum schwarzen Schaf der Familie abgestempelt wurde.“
„Jessies Idee hat mich sofort überzeugt“, erinnert sich Dobkin. „Die Beziehung zwischen Fred und Santa ist ungewöhnlich, gleichzeitig aber auch zeitlos und allgemeingültig. Als erstes Kind erlebt man die uneingeschränkte Liebe der Eltern, aber wenn dann das zweite Kind kommt, erhält man nur noch 50 Prozent der Aufmerksamkeit. Selbst wenn sich die Eltern ausgewogen um beide Kinder kümmern, wird die bedingungslose Zuneigung fortan halbiert und muss mit dem jüngeren Nachwuchs geteilt werden. Wenn man dieses Motiv jetzt mit Santa Claus’ missratenem Bruder kombiniert, sind die Möglichkeiten für eine Komödie vorprogrammiert.“
„Der Ausgangspunkt für ,Die Gebrüder Weihnachtsmann‘ ist sehr komisch und originell“, stellt Produzent Joel Silver fest. „Natürlich ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass Brüder schlecht miteinander auskommen, aber wer würde auf die Idee kommen, dass Santa Claus sich mit Geschwisterneid auseinandersetzen muss? Ich wollte schon lange mal einen großen Familienfilm drehen – und hier ergab sich die perfekte Gelegenheit, mit einer Weihnachtskomödie Neuland zu betreten.“
Im Film ist Fred der Erstgeborene. Als das Baby Nicholas geboren wird, ist Fred überhaupt nicht eifersüchtig, sondern nimmt sich vor, der beste große Bruder der Welt zu werden. Doch im Lauf der Jahre fällt es Fred immer schwerer, dieses Versprechen zu halten, weil Nicholas mit seiner frohen Botschaft für alle Menschen den älteren Bruder Fred in jeder Hinsicht aussticht.
Ursprünglich hatte sich Nelson andere Namen für Santas im Abseits stehenden Bruder ausgedacht: Zunächst sollte er Bob oder Joe heißen. Die Autorin/Produzentin erinnert sich: „Doch eines Abends lief ,The Godfather‘ (Der Pate) im Fernsehen, und da klickte es bei mir: ,Das ist es, genau: Er ist Fredo.‘ In diesem Moment beschloss ich, ihn Fred Claus zu nennen – als eine Verbeugung vor Fredo Corleone.“
Neben Freds Problemen wollte Nelson aber auch zeigen, dass es selbst für Santa nicht immer leicht ist. „Santa muss ein ebenso schweres Päckchen tragen“, meint Nelson. „Wenn man sich das vorstellt: Er muss allen Kindern auf der Welt innerhalb einer einzigen Nacht ihre Geschenke bringen und dabei ständig fröhlich bleiben! Da gerät man ganz schön unter Druck… selbst wenn man ein Heiliger ist! Außerdem wollte ich mich auf die Tatsache einschießen, dass Santa eher rundlich gebaut ist: Er kompensiert seinen Stress durch übermäßiges Essen.“
Dazu Dobkin: „Vor allem gefällt mir an der Geschichte, dass Santa Claus als ganz normaler Mensch mit alltäglichen Problemen, Sorgen und Stresspotenzial gezeigt wird.“ Um die Idee zu einem Drehbuch auszubauen, engagierten die Filmemacher Dan Fogelman, der seine Kreativität gerade mit dem animierten Komödienhit „Cars“ (Cars) unter Beweis gestellt hat. Fogelman berichtet, dass ihn die Idee sofort begeisterte: „Natürlich kann mit Geschwisterrivalität jeder etwas anfangen, der selbst mit Geschwistern aufgewachsen ist. Schwarze Schafe sind ein interessantes Thema, aber gleichzeitig wollte ich mich auch auf jenen Bruder konzentrieren, der den anderen in den Schatten stellt.“
„Unter den Autoren, mit denen ich sprach, war Dan meiner Meinung nach der einzige, der Santas Situation genauso ernst nahm wie die von Fred“, sagt Nelson. „Die meisten Autoren schossen sich auf Fred als den ungezogenen Rebellen ein. Doch Dan begriff, dass auch Santa stark belastet ist – er könnte durchaus selbst das Bedürfnis haben, wieder Kontakt zu Fred aufzunehmen.“