Deutschland. Heute. Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) startet während einer Projektwoche zum Thema „Staatsformen“ einen Versuch, um den Schülern die Entstehung einer Diktatur greifbar zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung. Der Name: DIE WELLE. Bereits am dritten Tag beginnen Schüler, Andersdenkende auszuschließen und zu drangsalieren. Als die Situation bei einem Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt der Lehrer, das Experiment abzubrechen. Zu spät. DIE WELLE ist längst außer Kontrolle geraten....
Morton Rhues DIE WELLE ist seit über 20 Jahren DER Jugendbuch- und Schullektürenklassiker. Ein Roman, aber keinesfalls pure Fiktion: Der an der Filmproduktion involvierte Geschichtslehrer Ron Jones unternahm das Experiment 1967 an der Cubberley Highschool im kalifornischen Palo Alto. Mit Erfolgsproduzent Christian Becker („Hui Buh – das Schlossgespenst“, „Neues vom WiXXer“) gelingt es Regisseur Dennis Gansel, u.a. Grimme-Preisträger („Das Phantom“) und Gewinner des Bayerischen Filmpreises („Napola“), eine wahre Begebenheit modern und authentisch zu erzählen. Unterstützung erhielten sie dabei von dem Initiator des Experiments: William Ron Jones. Nach einer Kurzgeschichte des US-Lehrers entstand das Drehbuch.
In Zusammenarbeit mit dem befreundeten Regisseur und Autor Peter Thorwarth (u.a. „Bang Boom Bang“, „Was nicht passt, wird passend gemacht“) entwickelte Dennis Gansel die packende Geschichte. Ganz bewusst setzten die Autoren das Experiment nach Deutschland, in eine ganz gewöhnliche Stadt, in ein völlig normales Gymnasium.
Die Dreharbeiten von DIE WELLE fanden im Juli und August 2007 in Berlin, Brandenburg und Umgebung statt. Gefördert wurde der Film durch das medienboard Berlin Brandenburg, die FFA Filmförderungsanstalt und den DFFF Deutschen Film Förder Fonds.
Rainer (Jürgen Vogel) ist sauer. Der Gymnasiallehrer hat für die anstehende Projektwoche zum Thema „Staatsformen“ das Thema Autokratie zugeteilt bekommen. Nicht gerade sein Steckenpferd. Der Versuch, mit einem Kollegen Themen zu tauschen, scheitert. Als ehemaliger Hausbesetzer und Linker beansprucht er selbstverständlich das Thema Anarchie für sich. Währenddessen spielen sich in der Theater-AG Dramen ab. Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ steht auf dem Spielplan. Dennis (Jacob Matschenz), der Regisseur, verzweifelt über seine Darsteller. Karo (Jennifer Ulrich) zofft sich mit dem Klassenclown Ferdi (Ferdinand Schmidt-Modrow), der sich nicht an den Text halten möchte.
In der Schwimmhalle schlägt Marco (Max Riemelt) wütend ins Wasser. Das Wasserballturnier läuft mies, trotz harten Trainings und aggressivem Spiel kommen sie nicht gegen die gegnerische Mannschaft an. Und dafür gibt’s auch noch einen Rüffel von Rainer, der die Mannschaft trainiert, „sie sollen endlich mal zusammen spielen“. Frust ist angesagt. Nach Hause möchte er auch nicht. Da ist die Mutter mit ihrem jungen Liebhaber. Dann schon lieber zu seiner Freundin Karo. Die hat wenigstens ein richtiges, ein liebevolles Elternhaus. Auch wenn es zwischen Marco und Karo in letzter Zeit immer häufiger Stress gibt. Entspannung gibt’s zum Glück am Wochenende im Club „Casino““, dem In-Treffpunkt der Oberstufler.
Montag. Der Autokratiekurs läuft schleppend an. Das Thema Diktaturen langweilt. Beim Thema Faschismus stöhnt die Klasse auf: „Nazi-Deutschland war scheiße. Langsam habe ich es auch kapiert.“ Da fällt ein Satz, der Rainer ins Grübeln bringt: „Ihr seid also der Meinung, dass ne Diktatur heute in Deutschland nicht mehr möglich wäre?“ Er beschließt spontan, ein Experiment in der Klasse durchzuführen. Eine Leitfigur, ein Führer muss her. Die Schüler müssen ihn während des Unterrichts mit „Herrn Wenger“ ansprechen. Aufstehen, wenn sie etwas sagen wollen. Plötzlich herrscht Disziplin und Konzentration im Klassenraum. Rainer fordert „Macht durch Disziplin“. Kevin, (Maximilian Mauff) der sich weigert mitzumachen, wird kurzerhand rausgeschmissen. Die Begeisterung reißt selbst den Außenseiter Tim (Frederick Lau) mit.
Dienstag. „Guten Morgen Herr Wenger!“ Rainer traut seinen Augen nicht. Statt Lärm und Chaos erwartet ihn eine disziplinierte Klasse. Er gibt die zweite Losung für das Projekt aus: „Macht durch Gemeinschaft.“ Schüler mit schlechten Noten werden neben Schüler mit guten Leistungen gesetzt, denn „Wenn wir uns gegenseitig helfen, sind wir viel stärker“. Der Vorschlag, eine Uniform in Form eines weißen Hemdes einzuführen, wird begeistert aufgenommen.
Mittwoch. Karo ist wie vor den Kopf gestoßen. Als Einzige hat sie sich heute Morgen gegen das weiße Hemd entschieden – weiß steht ihr einfach nicht! – und fühlt sich jetzt wie ein bunter Hund unter ihren Mitschülern. Sonst gibt sie den Ton in der Klasse an, plötzlich fühlt sie sich ausgegrenzt. Nur wegen eines Hemdes! Das ungute Gefühl verstärkt sich noch im Unterricht. Als die Klasse einen Namen für die Bewegung sucht, wird sie übergangen. Und dann wird auch noch ausgerechnet der Name ausgewählt, den Marco, ihr eigener Freund, vorgeschlagen hat: Die WELLE.
Gekränkt zieht sich Karo zurück. Selbst auf ihre beste Freundin Lisa (Cristina Do Rego) kann sie sich nicht mehr verlassen: „Habt ihr euch jetzt alle gegen mich verschworen, in euren weißen Hemden?“ Die Energie von DIE WELLE breitet sich auch in der Theater-AG und beim Wasserball aus. Statt gegeneinander wird plötzlich miteinander gearbeitet. Der Teamgeist steckt an! DIE WELLE-Mitglieder sind in ihrer Begeisterung nicht mehr zu stoppen: Sinan (Elyas M’Barek) entwirft ein Logo, Tim gestaltet die Homepage und ein Blog wird bei My Space eingerichtet. DIE WELLE rollt an. Rainer nennt es „Macht durch Handeln“. Ein Motto, das seine Anhänger wörtlich nehmen: In einer Nacht- und Nebelaktion taggen sie die ganze Stadt mit WELLE-Logos „Das ist jetzt unser Zeichen. Wie eine Welle werden wir die ganze Stadt überrollen!“.
Donnerstag. DIE WELLE hat die ganze Schule erfasst. Sinan und Bomber (Maximilian Vollmar) führen Rainer stolz den WELLE-Gruß vor: „Alle möglichen Bewegungen haben einen Gruß. Zum Beispiel Black Power.“ Als Karo sieht, wie Schülern, die den WELLE-Gruß nicht machen möchten, der Zutritt zur Schule verweigert wird, platzt ihr der Kragen. Sie stellt Rainer zur Rede „du hast die ganze Sache nicht mehr unter Kontrolle!“. Auch zu Hause gibt es Ärger: Seine Frau Anke (Christiane Paul), ebenfalls Lehrerin, ist wütend auf ihren Mann. Im Lehrerkollegium wird über Rainer getuschelt. Als Tim dann noch vor seiner Haustüre auftaucht und sich ihm als Leibwächter anbietet, ahnt Rainer, dass ihm die Kontrolle über DIE WELLE langsam entgleitet.
Freitag. Im Klassenzimmer herrscht große Aufregung. „Stoppt die WELLE!“-Texte wurden über Nacht in der ganzen Schule verteilt. Allen ist klar, dass Karo hinter der Aktion steckt. Doch zunächst ist das Wasserballspiel gegen die befeindete Ernst Barlach-Schule wichtiger. Zum ersten Mal sind die Zuschauerränge voll – weiße Hemden dominieren. Die Stimmung ist aufgeheizt, die Mannschaft gibt alles, die Zeichen stehen auf Sieg. Plötzlich schlägt die Begeisterung um, Karo und Mona (Amelie Kiefer) haben sich in die Turnhalle geschlichen und verteilen „Stoppt die WELLE!“-Texte. Ein Tumult bricht aus. Zuschauer prügeln sich und im Wasser begleichen Spieler alte Rechnungen mit den Fäusten. Das Spiel muss abgebrochen werden. Marco ist fassungslos und stellt Karo zur Rede: „Wir hätten gewonnen, wenn du nicht alles versaut hättest“. Voller Wut schlägt er zu. DIE WELLE hat sich zum Albtraum entwickelt. Verzweifelt fährt Marco zu Rainer und beschwört ihn, das Experiment abzubrechen „Ich hab sie geschlagen, bloß weil sie gegen DIE WELLE ist. Ich meine, ich liebe sie doch!“ DIE WELLE ist völlig außer Kontrolle geraten. Rainer weiß, dass er zu weit gegangen ist. Aber, wie stoppt man DIE WELLE? Steht es noch in seiner Macht, die Bewegung aufzulösen...?