DIE KOMMENDEN TAGE erzählt die Lebenswege von zwei Schwestern aus der Gegenwart in eine durchaus realistische, nahe Zukunft, in eine Zeit der Unsicherheit und der großen Veränderungen. Laura Kuper (Bernadette Heerwagen) muss sich am Ende ihres Studiums zwischen ihrem Wunsch nach Kindern und Hans (Daniel Brühl), der großen Liebe ihres Lebens, entscheiden. Ihre Schwester Cecilia (Johanna Wokalek) treibt die unerfüllte Liebe zu Konstantin (August Diehl) in die Abgründe eines neu aufkommenden Terrorismus. Mit Ängsten und Hoffnungen begegnen die zwei Schwestern in einer destabilisierten Welt ihrer Zukunft.
Wie wird unsere Welt in naher Zukunft aussehen? Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume entwirft ein Szenario, in dem wir unsere Sehnsüchte und Befürchtungen auf berührende Weise wieder finden. Aufwühlend und intensiv erzählen DIE KOMMENDEN TAGE von einer möglichen Zukunft – mit Bernadette Heerwagen, Daniel Brühl, Johanna Wokalek, August Diehl, Susanne Lothar und Ernst Stötzner in den Hauptrollen.
DIE KOMMENDEN TAGE ist eine Kinoproduktion von Badlands Film in Zusammenarbeit mit UFA Cinema und in Koproduktion mit Dream Team Filmproduction und WDR, ARD Degeto und Arte. Gefördert wurde der Film von der Filmstiftung NRW, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderungsanstalt, HessenInvestFilm, Cine Tirol Filmförderung und dem Deutschen Filmförderfonds. Den Weltvertrieb hat die Telepool Munich übernommen. DIE KOMMENDEN TAGE werden in den deutschsprachigen Gebieten von Universal Pictures International Germany im Kino und auf Home-Entertainment in Kooperation mit UFA Cinema ausgewertet.
Sie hält ihr kleines Kind ganz fest: Laura Kuper (Bernadette Heerwagen) wagt es, in den Alpen die gesicherte Grenze zu passieren und das eingezäunte Zentraleuropa zu verlassen.
Damit begibt sie sich in eine gesetzlose Zone, die von umherirrenden Migrantengruppen aus der Dritten Welt durchstreift wird – alle werden von großer wirtschaftlicher Not getrieben, ihr zweifelhaftes Heil in der ehemals so wohlhabenden Region zu suchen. Innerhalb der haushohen Grenzmauern versinkt aber auch die Erste Welt allmählich in Verwahrlosung und Gewalt.
Trotzdem gibt Laura die relative Sicherheit ihrer Heimat Berlin auf. Denn sie glaubt, dass sich ihr Ex-Freund Hans (Daniel Brühl) in ein abgelegenes Bergtal zurückgezogen hat, als er ihr und der zunehmend unerträglichen Zivilisation den Rücken kehrte.
Acht Jahre früher
Die Berliner Anwaltsfamilie Kuper steht vor einer Zerreißprobe. Schon lange spüren die beiden erwachsenen Schwestern Laura und Cecilia (Johanna Wokalek), dass die Ehe ihrer Eltern Walter (Ernst Stötzner) und Martha (Susanne Lothar) nicht mehr funktioniert. Beide sorgen sich auch um ihren jüngeren Bruder Philip (Vincent Redetzki). Ein alter Freund der Eltern behauptet, dass Walter nicht Philips leiblicher Vater ist. Vor allem die unbeherrschte ältere Cecilia kann die Scheinheiligkeit ihrer Eltern nicht länger ertragen.
Bestärkt wird Cecilias aufrührerische Aggression von ihrem ungestümen Freund Konstantin (August DiehI), den der bürgerliche Mief der Kupers anwidert. Konstantin begeistert sie für seine radikalen Ideen. Er will die Welt in die Revolution führen – Worte genügen ihm nicht mehr. Zusammen mit einer Gruppe von gleichgesinnten Studenten veranstaltet er ein Happening – die Aktivisten gehen auf die „Jagd“: Im vierten Golfkrieg sind die saudischen Ölquellen derzeit heiß umkämpft – da sich der saudi-arabische Ölminister zufällig in Berlin aufhält, wird er beim Verlassen seines Hotels von Konstantins und Cecilias Mitstreitern in die Enge getrieben. Sofort eingreifende Polizisten prügeln auf die Demonstranten ein, die sich ebenso gewalttätig wehren.
Cecilia hat Glück: Ihr verhasster Vater unterhält als angesehener Anwalt gute Kontakte zu den Behörden – er sorgt für ihre und Konstantins Freilassung.
Die besonnene Laura tritt ihrem Vater gegenüber gemäßigter auf. In seinem Büro lernt sie den zurückhaltenden jungen Anwalt Hans Krämer (Daniel Brühl) kennen, der in diesem Moment aus privaten Gründen seine Stellung kündigt. Walter kann ihn nicht zum Bleiben bewegen.
Zufällig treffen sich Hans und Laura in einer Buchhandlung wieder – sie spüren sofort ihre intensive Seelenverwandtschaft. Hans erzählt Laura von seiner seltenen Augenkrankheit und dass er langsam erblinden wird. Als begeisterter Hobby-Ornithologe möchte sich Hans aus der Großstadt zurück ziehen, in der freien Natur leben und sich bedrohten Vogelarten widmen.
Die verliebte Laura ist überglücklich, als sich ihr sehnlichster Wunsch erfüllt: Sie erwartet Hans’ Kind. Er nimmt sie kurzentschlossen mit in seine Berghütte nach Österreich und erzählt ihr von seiner Zukunftsvision: Dort möchte er mit Laura ein selbstbestimmtes Leben führen, da er fürchtet, dass die urbane Zivilisation bald keinen Platz mehr für sie bieten wird.
Doch Laura sieht die Zukunft nicht so düster und möchte ihr bisheriges Leben nicht von einem Tag auf den anderen aufgeben. Hans kehrt ihr zuliebe nach Berlin zurück und die beiden planen ihre Hochzeit. Aber noch vor der Zeremonie hat Laura eine Fehlgeburt. Die beiden müssen erfahren, dass sie aufgrund ihrer inkompatiblen Gene keine lebensfähigen Kinder bekommen können. Nur ein anderer Partner könnte Lauras Kinderwunsch erfüllen. Damit ist ihr wichtigstes Lebensziel infrage gestellt – Laura trennt sich von Hans.
Unterdessen haben sich Konstantin und Cecilia weiter radikalisiert. Unter der Führung des charismatischen Franzosen Vincent sind sie der Untergrundorganisation „Schwarze Stürme“ beigetreten. Sie wollen mit Internetattacken und Computerviren ein Chaos provozieren, das in immer heftigere Demonstrationen und Aufstände münden soll. Ziel ist die Implosion der bestehenden Gesellschaftsordnung. Jedes Mitglied der „Schwarzen Stürme“ führt ein Doppelleben, tarnt sich mit einer bürgerlichen Fassade. Konstantin wird als Geschäftsführer nach Paris geschickt. Cecilia leitet in Berlin ein Edelrestaurant.
Vier Jahre später
Als Reaktion auf die Verteilungskämpfe mit der Dritten Welt verschanzt sich Mitteleuropa in einer riesigen Festung. Aber auch in den reichen europäischen Städten wie Berlin ist die Kluft zwischen Arm und Reich nicht mehr zu übersehen. Bettler und Obdachlose bevölkern die Straßen. Die öffentliche Sicherheit wird vor allem durch die immer rücksichtsloseren Attacken der „Schwarzen Stürme“ gefährdet.
Als Konstantin nach Berlin zurückkehrt, trifft er Laura wieder, die jetzt allein lebt. Laura empfindet sofort eine starke Zuneigung für ihn, hat aber Gewissensbisse, weil Konstantin offiziell immer noch Cecilias Freund ist. Laura und Konstantin lassen sich trotzdem auf eine Beziehung ein, doch er spielt auch diesmal sein doppeltes Spiel: Laura bietet ihm die perfekte bürgerliche Tarnung. Konstantins Gruppe hat den Auftrag, bei einer Demonstration einen Unschuldigen zu töten: Das „Opfer der brutalen Polizei“ soll dann zum Märtyrer stilisiert werden und so den Volkszorn gegen die Regierung provozieren. Die „Schwarzen Stürme“ planen ähnliche Aktionen in mehreren europäischen Großstädten. In einer manipulierten Entscheidung per Los wird Cecilia gezwungen, den Mord auszuführen. Widerwillig und zweifelnd steht sie vor einer schier unlösbaren Aufgabe.
Der Verfassungsschutz ist den Verschwörern auf der Spur: Die Beamten fordern Laura auf, Cecilia als Kronzeugin zu gewinnen: Sie soll gegen die „Schwarzen Stürme“ aussagen.
Bei einem Familientreffen der Kupers kommt es zum Eklat. Der einzige Sohn Philip bekennt sich zum Staat und wird als Soldat in den Krieg im Fernen Osten ziehen. Die todunglückliche Cecilia lässt ihrer Wut freien Lauf – sie weiß, dass Laura von Konstantin ein Kind erwartet.
In ihrer Verzweiflung beschließt Cecilia, sich und ihre Restaurantgäste mit einer Zeitbombe in die Luft zu sprengen. Sekunden vor der Detonation sieht sie entsetzt, dass unerwartet Laura im Restaurant auftaucht, um sich mit Cecilia auszusprechen. Blitzschnell versucht Cecilia, ihre schwangere Schwester in Sicherheit zu bringen.
Wie durch ein Wunder überleben beide Schwestern. Inzwischen geht die Staatsmacht massiv gegen die „Schwarzen Stürme“ vor. Konstantin setzt sich ab, Cecilia landet im Gefängnis. Laura bekommt die Genehmigung, ihre Schwester für zwei Minuten zu besuchen. Sie zeigt Cecilia ein Foto des neugeborenen Babys.
Epilog
Laura übersteht die gefährliche Wanderung durch die Alpen und findet den Weg zur Berghütte: Tatsächlich lebt dort der halb erblindete Hans. Er hat einen schwer bewaffneten afrikanischen Kindersoldaten aufgenommen, der für die Sicherheit sorgt. Als dann überraschend Konstantin auftaucht, kommt es zum Showdown …
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