In DOMINO überzeugt Keira Knightley („Fluch der Karibik“, „Tatsächlich...Liebe“) in der Rolle der Domino Harvey durch ihr vielschichtiges und intensives Spiel. Mit Tony Scott („Spy Game – Der finale Countdown“, „Der Staatsfeind Nr.1“) konnte ein Meister der Action, des Thrillers und des bissigen Humors gewonnen werden. Diese einzigartige Lebensgeschichte wird durch eine hochkarätige Besetzung mit Stars wie Mickey Rourke, Jacqueline Bisset, Lucy Liu und Christopher Walken zu einem einzigartigem Kinoevent.
Ängstlich sieht die junge Frau mit dem gefährlichen Funkeln im Blick nicht aus. Angeschlagen? Verwundet? In die Enge getrieben? Sicher. Aber niemals ängstlich. Auch jetzt nicht, als es für Amerikas coolste Kopfgeldjägerin Domino Harvey (KEIRA KNIGHTLEY) um ihr Leben geht. Eine Verhörspezialistin (LUCY LIU) des FBI hat sie mit jeder Menge unangenehmen Fragen in der Mangel. Es geht um Mafiosi, Millionen und viele tote Männer. Nur Domino weiß, wie sie wirklich in diesen Schlamassel geschlittert ist. Wenn sie lügt, droht ihr der Knast. Und wenn sie die Wahrheit sagt, womöglich die Klapsmühle. Es hilft nichts. Sie muss ihre ganze, unglaubliche Geschichte loswerden. Immerhin ist sie Risiken gewohnt. Heads, you live. Tails, you die...
Rückblende: Domino kommt als Tochter des Schauspielstars Lawrence Harvey und des „Vogue“-Models Sophia Wynn (JACQUELINE BISSET) in einer Welt voller Reichtum zur Welt. Doch ihr Vater stirbt, als sie noch ein Kind ist. Die Mutter kann oder will die Lücke nicht füllen und steckt Domino zunächst in ein Internat. Doch hier fühlt sie sich ebenso fehl am Platze wie Jahre später in Los Angeles. Ausgerechnet nach Beverly Hills ist ihre Mutter nebst neuem Gatten gezogen und glaubt, auch Domino ein glückliches Leben mit Pools und Pediküren bescheren zu können. Doch die sieht das anders und reagiert empfindlich auf die gleichaltrigen Society-Schnepfen, denen sie schon mal die gepuderte Nase bricht. Teenager-Rebellion? Auch das. Aber vor allem will sich Domino lebendig fühlen und nicht wie in Watte verpackt. Also fängt sie an zu suchen. Nach Inspirationen, neuen Freunden, der eigenen Zukunft. Und wird fündig, als sie im „L.A. Weekly“ über eine Anzeige für ein Kopfgeldjägerseminar stolpert.
Hier trifft sie auf Ed und Choco. Ed (MICKEY ROURKE) ist eine Legende im bounty-hunter-Geschäft und hat seiner lässigen Art zum Trotz schon manches Gefängnis von innen gesehen. Choco (EDGAR RAMIREZ) ist sein südamerikanischer Partner, mal hitzköpfig und dann wieder eiskalt in Momenten der Gefahr, doch immer spricht er Spanisch, obwohl er die englische Sprache bestens beherrscht. Es dauert seine Zeit, bis die beiden mit Domino klar kommen. Was auch an der Art liegen mag, wie sich Domino bei den beiden vorstellt, nämlich mit einem Bowiemesser, welches sie Ed in die Windschutzscheibe feuert. Sie hätten Domino eben von Beginn an ernst nehmen sollen. SJahrelang hat sie auf so eine Gelegenheit hingearbeitet und hungert nach Abwechslung. Und als die drei tatsächlich ihren ersten gemeinsamen Einsatz wagen und sich auf der Jagd nach einem Kriminellen plötzlich einer waffenstarrenden Straßengang gegenüber sehen, gelingt es ausgerechnet Domino, die Situation einfallsreicher zu entschärfen, als es Ed und Choco je gelungen wäre...
Eds wichtigster Geschäftspartner ist der Kautionshändler Claremont Williams III. (DELROY LINDO). Ein vertrauenswürdiger Mann, obwohl er seine Finger mitunter in zu vielen Geschäften und ebenso bei zu vielen Frauen zu haben scheint. Eine dieser Freundinnen ist die lautstarke Lateesha Rodriguez (MO’NIQUE), die bei der örtlichen Fahrzeugbehörde DMV arbeitet und an dieser Schaltstelle Zugang zu allerlei Personaldaten oder gefälschten Führerscheinen hat. Manchmal hilft sie Williams mit Informationen aus. Was sie freilich nicht ahnt: Das FBI ist ihr längst auf der Fährte.
Eines Tages hat Williams einen besonders heiklen Auftrag für sein Kopfgeldjäger-Trio. Bei einem bewaffneten Raubüberfall sind zehn Millionen Dollar verschwunden, die Drake Bishop (DABNEY COLEMAN) gehören, seines Zeichens Besitzer des spektakulären Stratosphere-Casinos in Las Vegas. Ed, Choco und Domino sollen die Verantwortlichen aufspüren und suchen nach drei jungen Männern, denen Lateesha die Papiere gefälscht hat. Allerdings sind sie bei ihrer Jagd nicht allein. Denn nachdem Domino zwischenzeitlich sozusagen Karriere gemacht hat und gar zur Kopfgeldjägerin des Jahres gewählt wurde, ist das Fernsehen auf sie aufmerksam geworden. Besser gesagt: Der herrlich geschäftstüchtige Produzent Mark Heiss (CHRISTOPHER WALKEN) samt seiner Assistentin Kimmie (MENA SUVARI), der Domino und Co. dazu überreden konnte, sich live bei der Arbeit für die gut bezahlte Reality-TV-Show „The Bounty Squad“ filmen zu lassen.
Und so setzt sich ein bemerkenswerter Trupp in Bewegung: Domino, Ed und Choco werden von dem Exil-Afghanen Alf (RIZWAN ABASSI) als Fahrer und Sprengstoffexperte unterstützt, während Produzent Heiss als Moderatoren der Show zwei abgehalfterte Promis gewinnen konnte - die beiden ehemaligen „Beverly Hills 90210“-Stars Ian Ziering und Brian Austin Green (die sich selbst spielen). Überraschend leicht spüren die Kopfgeldjäger die drei vermeintlichen Millionenräuber auf und liefern sie bei einer vereinbarten Übergabe in Nevada ab. Doch das die Sache faul ist, deutet sich schon dadurch an, dass offenbar der Fahrer des Geldtransportes mit den Millionen verschwunden ist.
Was Domino, Ed und Choco nicht ahnen: Inzwischen sind auch das FBI und die Mafia mit im Spiel, da Casino-Chef Bishop seine Millionen zusammen mit dem organisierten Verbrechen gescheffelt hat und dabei seit langem von den Behörden observiert wurde. Alle suchen nun nach den Millionen und den Hintermännern der drei Diebe. Doch der Fall ist kniffliger, als es selbst die misstrauische Domino ahnt. Denn tatsächlich wurde sie von ihrem Auftraggeber in die Irre geführt. Clarence Williams III wollte das Geld zusammen mit Lateesha und ihren kuriosen Zwillingscousinen (MACY GRAY und SHONDRELLA AVARY) selber stehlen, um von dem Finderlohn eine lebenswichtige Operation für Lateeshas schwer kranke Tochter zu bezahlen. Dass die Mafia ihrerseits ein Such- und Killerteam losschicken würde, war nicht zu ahnen. Ganz zu schweigen von den Spähern des FBI im Hintergrund.
Über viele verdammt verrückte Stationen - darunter ein unfreiwilliger Meskalintrip in der Wüste Nevadas, bei dem Domino und Choco endlich ihrer gegenseitigen Anziehungskraft nachgeben - führen alle Wege schließlich nach Las Vegas. An der Spitze des Stratosphere-Hotels, 135 Stockwerke über dem glitzernden Spielerparadies, wollen die drei Kopfgeldjäger die unter schwierigsten Bedingungen zurück eroberte Millionenbeute ausliefern. Und sehen sich beim explosiven Finale plötzlich von schießfreudigen Gegnern dies- und jenseits des Gesetzes umstellt. Doch was immer passiert, wenn die kurze Ruhe vor dem Sturm vorbei ist - Domino, Ed und Choco gehen ihren Weg gemeinsam, zur Not eben auch in den Tod...
Über die wahre Domino Harvey
„Ich kannte Domino für zwölf Jahre, in denen sie mich unablässig inspirierte oder überraschte. Sie war ein Freigeist, wie ich es noch nie bei einem Menschen erlebt habe...“ (Tony Scott)
Die Geschichte von Tony Scotts bislang wohl aufregendstem und garantiert ambitioniertestem Film DOMINO begann Anfang der Neunziger, als der Regisseur in einem britischen Revolverblatt erstmals etwas über eine gewisse Domino Harvey las. Nicht genug damit, dass die junge Engländerin als Kopfgeldjägerin arbeitete - sie entstammte als Tochter des Schauspielers Laurence Harvey (THE MANCHURIAN CANDIDATE) auch noch einer Welt der Privilegien, die sie gegen den lebensgefährlichen Untergrund von Los Angeles eingetauscht hatte.
Scott traf sich schnellstmöglich mit der damals Zwanzigjährigen und nur nach einer Woche waren sich die beiden einig, einen Film über Dominos Leben zu realisieren.
Scott plante schon immer mit einer Kurzfassung von Dominos Leben zu beginnen und doch wollte er nie ein rein biografischen Film drehen. In manchen Fällen vermied er es sogar die wahren Namen der Menschen zu benutzen, „weil ich die wahren Ereignisse ihrer Leben im Film falsch oder ungenau darstelle“, so der Regisseur.
Im Verlauf vieler Gespräche wurde Scott zu einer Vaterfigur für die junge Frau, ohne sie immer von ihrem mitunter selbstzerstörerischem Verhalten abhalten zu können.
„Ich sagte Domino immer wieder, ‘Du bist verrückt’“, erinnert sich Scott. „Sie stand auf alle möglichen gefährlichen Dinge neben der Kopfgeldjägerei, und ich sagte ihr, Pass auf! Du wirst eine Tür zuviel eintreten’. Aber sie sagte nur, dass mit einer Schrotflinte in der Hand eine Tür einzutreten ihr den größten Adrenalinschub bereite, den sie je erlebt hatte. Es half ihr die Stimmen in ihrem Kopf ruhig zu stellen, und so konnte ich nichts sagen oder tun um ihre Einstellung zu ändern.“
Scott weiter: “Als ich Domino kennen lernte, lebte sie bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, dem berühmten Restaurateur Peter Norton, in Beverly Hills. Sie ließ ihre Schusswaffen in der Garage und holte sie ab, wenn sie auf einer ihrer Kopfgeldjagden ging. Sie lebte zwei sehr unterschiedliche Leben.“
„Ich traf auch Dominos Team”, erinnert sich Scott. „Sie waren bereits vor zehn Jahren berüchtigt, noch bevor es die vielen Kopfgeldjäger gab. Sie benutzten Domino als Tarnung oder als Köder, wie es die Situation eben verlangte. Aber täuschen Sie sich nicht, die Kopfgeldjagd ist ein hartes, gefährliches Gewerbe.“
Über die Suche nach dem richtigen Drehbuchautor
Mehrere Drehbuchautoren versuchten sich an der Geschichte, aber Scott musste festellen, dass sie mehr an einer authentischen Darstellung von Dominos Leben interresiert waren, was für Scott „solide, aber viel zu geradlinig“ war. Als Scott schließlich Richard Kelly die gleiche Aufgabe stellte, bekam er mehr als er erwartet hatte. Tony Scott: „Ich hatte Richards Regiedebüt DONNIE DARKO gesehen und das Drehbuch zu seinem nächsten Film SOUTHLAND TALES gelesen, und schätzte sofort seine außergewöhnliche Herangehensweise an Themen. Er stellt Strukturen auf sehr einfallsreiche Weise auf den Kopf, mischt komödiantische und makabre Elemente innovativ durcheinander und hat doch echte, lebendige Menschen im Zentrum der Storys.“
„Es ist eine sehr komplexe Geschichte“, gibt Scott zu. „Es ist wie ein großes Puzzle. Das Publikum muss aufpassen, um bei der Geschichte mithalten zu können. Wir zeigen sie in der Gegenwart und wir zeigen sie im Flashback. Aber für mich ist es wirklich die Geschichte eines Mädchen, dass im Haus auf dem Hügel lebt und davon träumt eine Kopfgeldjägerin zu sein, um dann diesem Traum um Haaresbreite zu entkommen – während dieser Zeit stand die Zeit still – und das war die wahre Domino.“
Während des ganzen Filmes wirft Domino eine Münze. Kopf, du lebst. Zahl, du stirbst. „Sie wirft die Münze und fragt sich, wie sie landen wird. Das ist ein fortlaufendes Thema in diesem Film“, sagt Scott. „Und genau wie eine Münze hat sie selbst zwei verschiedene Seiten; sie war ein Adrenalinjunkie und ein verletzter Vogel, aber sie hat ihr Leben immer mit Vollgas gelebt.“
Über die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Samuel Hadida
Zu Scotts wichtigstem Verbündeten bei der DOMINO-Produktion wurde nach Abnahme des Skripts der französische Verleiher und Produzent Samuel Hadida, mit dem der Regisseur bereits bei TRUE ROMANCE zusammengearbeitet hatte. “Sammy hat mich immer unterstützt und stand hinter mir,” so Scott, „er vertraut mir und Vertrauen ist das wichtigste bei einem solch abenteuerlichen Projekt wie diesem“.
Scott schickte an Samuel Hadida das neueste Drehbuch, seine letzte BMW Werbung und eine Ripomatic (eine Art Videotrailer, der Bilder und Ausschnitte aus alten Filmen, Werbungen und Fernsehshows benutzt, um den angedachten Charakter eines Projekts zu verdeutlichen, hauptsächlich in der Werbebranche genutzt). Auf diese Weise konnte sich Hadida ein Bild von dem Gefühl und Look, den sich Scott für den Film vorstellte, machen. Er schickte ihm auch eine Kopie seines letzten Films, MAN ON FIRE, der noch nicht in Europa veröffentlicht war. Hadida verbrachte einen Abend mit dem Material in seinem Pariser Büro, bevor er Scott am nächsten Morgen anrief. Er war mit im Boot.
„Das Ripomatic gab mir ein Gefühl und ein Bild für die Geschichte“, erinnert sich Hadida. „Es begann mit einer Frauenstimme und dann kam das Bild eines wunderschönen Models, eine Pistole, eine Münze, die durch die Luft flog; es war ein echt cooler Entwurf einer Idee, die mir das filmische Erlebnis, das in Tonys Kopf entstand, nahe brachte.“
Hadida weiter: „Wenn mich das Drehbuch fasziniert, wenn ich anfange wie die Personen zu denken während ich es lese, wenn ich beginne mir Sorgen zu machen und nervös zu werden, wie wir den Film drehen werden, dann ist das der Moment, in dem das Projekt für mich interessant wird. Weil ich Herausforderungen mag. Die starke weibliche Hauptrolle und die Handlung erinnerten mich an TRUE ROMANCE. Richards Drehbuch für DOMINO hatte nicht nur alle dramatischen Elemente, es war auch unheimlich vielschichtig und komplex, so dass man nie wusste, wo es einen als nächstes hin führte.“
„Als Europäer“, fährt Hadida fort, „verlassen wir uns auf den Regisseur, und so weiß Tony, dass wir ihm nicht fortwährend auf die Schulter tippen werden oder ihm den Arm mit Anweisungen oder anmaßenden Vorschlägen verdrehen werden. Wir sind kein Studio. Wir machen Independent Filme für Studios und wir bauen Beziehungen mit unseren Filmemachern auf.“
„Mit Tony zu arbeiten ist immer eine besondere Erfahrung“, sagt Victor Hadida, Executive Producer und Bruder von Samuel Hadida. „Er ist immer dabei, seinen Horizont zu erweitern und probiert immer wieder neue Sachen und er nimmt uns als Zuschauer immer mit. Er besitzt eine kreative Stärke und holt das Beste aus allen Beteiligten heraus, mit denen er arbeitet; es ist eine natürliche Osmose.“
Im folgenden gelang es Samuel Hadida auch, New Line Cinema als amerikanischen Produktionspartner zu gewinnen, deren Filme er seit fünfzehn Jahren verliehen hatte. Noch ein Deal, der binnen 24 Stunden unterschriftsreif war. Schließlich deutete sich dank der Kombination von Regie-Routinier Tony Scott und Kult-Talent Richard Kelly auch schon ein DOMINO-Ensemble vor der Kamera an, dass es auch in Hollywood nicht alle Tage zu bestaunen gibt - angeführt von Keira Knightley, bei der man trotz ihrer bisherigen Erfolge nicht darauf vorbereitet war, was für eine explosive Leistung sie in der Titelrolle zeigen würde.