Conjuring 3: Im Bann des Teufels – Keine Spukhaus-Geschichte

  

von Peter Osteried | 07.06.2021

Der Horrorfilm „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ startet am 1. Juli in den deutschen Kinos. Hier unsere Kritik zum Genrefilm mit Patrick Wilson und Vera Farmiga.

con1Bild: Szene aus „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ (c) Warner Bros.

Im dritten Teil der erfolgreichen Reihe gibt es einige Änderungen – sowohl inhaltlicher Art, als auch hinter der Kamera. James Wan stand als Regisseur nicht mehr zur Verfügung, wählte aber Michael Chaves auf Basis von dessen „Lloronas Fluch“ aus, den Staffelstab zu übernehmen. Inhaltlich wollte man auch neue Wege beschreiten. Waren die ersten beiden Teile im Grunde klassische Spukhaus-Geschichten, so zieht der dritte Teil seine Geschichte größer auf.

Conjuring 3: Im Bann des Teufels – Zur Handlung

Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga) sind am Exorzismus des jungen David Glatzel beteiligt, doch der Dämon in ihm will nicht einfach weichen. Er schlägt zurück und nutzt dann die Gelegenheit, um David verlassen und dafür in Arne, den Freund von Davids Schwester, fahren zu können, während Ed fast einem Herzinfarkt erliegt. Als er im Krankenhaus wieder erwacht, ist es bereits zu spät. Nur er wusste, von dem Körperwechsel, aber als er Lorraine dies erklärt, hat der Dämon Arne bereits übernommen.

Arne tötet einen Mann mit 22 Stichen und wird danach verhaftet. Auf Drängen der Warrens plädiert die Verteidigerin auf unschuldig – und zwar wegen dämonischer Besessenheit. Die Warrens versuchen derweil, den wahren Schuldigen zu finden.

con2Bild: Szene aus „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ (c) Warner Bros.

Conjuring 3: Im Bann des Teufels – Eine Kritik

Auch dieser dritte Teil basiert auf einer wahren Geschichte. Wenn man denn den Warrens Glauben schenken will. Auf jeden Fall gab es aber den Prozess, in dem der Beschuldigte wegen dämonischer Besessenheit unschuldig plädierte. Im Film wird das alles anders aufgedröselt, als in der Wirklichkeit, den eigentlich interessantesten Aspekt lässt man aber weitestgehend außenvor.

Es wäre interessant gewesen, mehr von dem Prozess zu sehen, der hier aber nur gestreift wird, und zwar zugunsten einer typischen Horror-Geschichte, die aber vor allem ein Problem hat: Wirklich gruselig ist sie nicht. Es gibt natürlich hier und da die üblichen Jump Scares, ein Gefühl der Bedrohung und konstanten Spannung kann „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ aber nicht aufbauen. Da schwächelt er im Vergleich zu den beiden Vorgängern deutlich.

Aber auch wenn das Ganze weniger gruselig ist, ist der Film nicht unbedingt schlecht. Er setzt nur andere Schwerpunkte und überzeugt mit der Beziehung der beiden Hauptfiguren, dem stärkeren Fokus auf Lorraines übernatürliche Fähigkeiten als Medium, und dem interpersonellen Gefüge an sich. Technisch ist der Film nicht so ausgefeilt, wie seine Vorgänger. Die Ankunft des Exorzisten am Anfang ist aber hübsch gemacht und eine Hommage an eine ähnliche Sequenz in William Friedkins Klassiker „Der Exorzist“.

Fazit

Im Vergleich zu den ersten beiden Teilen ist dieser dritte Film deutlich schlechter, aber zumindest versucht er, neue Wege zu beschreiten, indem eine gänzlich andere Geschichte erzählt wird, die erlaubt, die Hauptfiguren auch in einer anderen Dynamik zu zeigen. Nicht überragend, aber solide.

Bewertung: 3/5***

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Bild: (c) Warner Bros.