Godzilla Minus One – Der beste Godzilla-Film seit vielen Jahren (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 24.11.2023

Der Monsterfilm „Godzilla Minus One“ startet am 1. Dezember im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film.

godzilla minus one (c) Peppermint Anime 001Bild: "Godzilla Minus One" (c) Peppermint Anime

Nächstes Jahr feiert Godzilla seinen 70. Geburtstag, schon jetzt präsentiert Toho einen neuen Film, um das zu feiern: „Godzilla Minus One“ ist ein Neustart, der als eine Art Prequel zum Film von 1954 gesehen werden könnte. Oder aber als der Beginn einer alternativen Erzählreihe. Eines ist der Film aber auf jeden Fall: ganz starkes Bombast-Kino, gegen das die amerikanischen MonsterVerse-Filme richtig schäbig wirken.

Godzilla Minus One – Zur Handlung

Der Kamikazeflieger Koichi ist bereits einmal Godzilla begegnet – das war zum Ende des Krieges. Zwei Jahre später ist er eher zufällig zu Frau und Kind gekommen und hat einen Job bei einem Minenräumboot bekommen. Das Leben geht wieder aufwärts, aber die Ereignisse des Krieges suchen ihn immer wieder heim und plagen ihn.

Als Godzilla wieder auftaucht und ganz Tokio bedroht, weiß Koichi jedoch, dass er nicht kneifen darf. Er muss zusammen mit anderen mutigen Männern verhindern, dass das Monster die Stadt in Schutt und Asche legt.

Godzilla Minus One – Eine Kritik

„Godzilla Minus One“ hat starke Effekte und mehr als genug davon. Godzilla, der gegen ein Kriegsschiff kämpft oder in Tokio für verheerende Verwüstungen sorgt, ist Kinospektakel vom Feinsten. Er bietet damit das, was die amerikanischen Filme rund um Godzilla und King Kong auch bieten. Aber die Toho-Produktion hat noch mehr drauf. Wo die Amerikaner leblose und langweilige Figuren in den Fokus rücken und damit nur betonen, dass sie ohnehin nur an der Monster-Klopperei interessiert sind, wartet „Godzilla Minus One“ mit dreidimensionalen Figuren auf.

godzilla minus one (c) Peppermint Anime 002Bild: "Godzilla Minus One" (c) Peppermint Anime

Sie haben Ängste, Hoffnungen, Träume, und sie werden von den Traumata des Krieges heimgesucht. Weil der Film sich auch sehr gut darauf versteht, ein postnukleares Japan zu zeigen, das am Boden liegt. Dabei spart der Film nicht mit Kritik an der Regierung, die das Volk in diesen Krieg getrieben und dabei aufgerieben hat. Der Film ist im besten Sinne politisch, etwas, was auch schon „Shin Godzilla“, der bislang letzte japanische Godzilla-Film aus dem Jahr 2016 gewesen ist.

Er findet auch Bilder, die das nationale Trauma widerspiegeln. Wenn der Hitzestrahl des Monsters eine Explosion groß wie einen Atompilz erzeugt und wenn die Asche als schwarzer Regen auf den Protagonisten prasselt, dann spricht das das kollektive Bewusstsein Japans an. Es sind Bilder, die dem Film eine Tiefe verleihen, allem Pathos und aller großangelegten Effektkunst zum Trotz. Denn der Film bietet zwar reichlich Spektakel, es sind jedoch die menschlichen Figuren, mit denen das Publikum in die Geschichte hineingezogen wird.


Fazit

Nächstes Jahr kommt ein neuer Godzilla-Film aus den USA. Es darf aber angezweifelt werden, dass er die Klasse von „Godzilla Minus One“ haben wird. Denn dies ist ein Film, der sich nicht nur über seine Effekte definiert, sondern auch ein Nachkriegsdrama ist.

Bewertung: 5/5**