In ewiger Schuld – Gute Prämisse, aber an den Haaren herbeigezogen (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 02.01.2024

Die Thriller-Miniserie „In ewiger Schuld“ ist seit dem 1. Januar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Harlan-Coben-Verfilmung.

In ewiger Schuld (c) Netflix Szene 001Bild: (c) Netflix

Die Romane von Harlan Coben sind weltweit erfolgreich. Die Serien-Umsetzungen ebenfalls – sie kommen auch in schöner Regelmäßigkeit – diese hier wieder mal bei Netflix. Die achtteilige Serie aus Großbritannien ist mit Richard Amitage und Michelle Keegan gut besetzt – letztere ist hierzulande praktisch unbekannt, in Großbritannien wegen ihrer langen Zeit bei der Daily Soap „Coronation Street“ aber beliebt.

In ewiger Schuld – Zur Handlung

Mayas Mann Joe wurde ermordet. Die Polizei ermittelt, kommt jedoch nicht weiter. Als sie wenig später die Nannycam checkt, traut sie ihren Augen nicht: Auf dem Video ist ihr Mann zu sehen, der mit seiner Tochter spielt. Da auch die Babysitterin Izabella zugegen war, stellt Maya sie zur Rede, wird aber von ihr angegriffen. Izabella flieht mit der SD-Karte.

Maya beginnt zu ermitteln, was umso dringlicher wird, als sie erfährt, dass ihre Schwester, die nur drei Monate zuvor ermordet wurde, mit derselben Waffe wie ihr Mann getötet wurde.

In ewiger Schuld – Eine Kritik

Coben ist gut darin, eine starke Prämisse zu gestalten. Was er weniger gut kann: Dieser Prämisse auch befriedigend ein Ende zu verpassen. Bei „In ewiger Schuld“ merkt man das wieder mal besonders gut, denn über acht Folgen hinweg wird die Handlung immer hanebüchener. Und nicht nur das: Das Ende ist geradezu haarsträubend, mit einem Twist im Twist und einer halbgaren Erklärung für das Video, dem eigentlich eine ganz andere Geschichte zugrunde liegt.

Die Schauspieler sind gut, die Umsetzung formal auch gefällig, aber die Handlung – an der leidet eben die ganze Produktion. Dabei ist es aber so: Wenn man Cobens Art, Geschichten zu erzählen mag, ist man hier ganz gut aufgehoben. Aber man muss eben hinnehmen, das mit dem Zufall operiert wird und die Auflösung reichlich zusammengeschustert ist.

„In ewiger Schuld“ fängt dabei mit einem Ereignis des Jahres 1996 an, das im Grunde nur deswegen Relevanz hat, weil die Hintergründe von Joe damit zu tun haben. Das ist im Endeffekt wie bei einer Slasher-Geschichte, mit einem Ereignis der Vergangenheit, das in der Gegenwart Bedeutung erlangt.

Fazit

Halbgare Serie, die mit acht Folgen auch viel zu lang ist. Weniger wäre hier mehr gewesen, letztlich ist das Problem aber die haarsträubende Geschichte. Eine tolle Prämisse punktet eben nur, wenn das Ende ihr gerecht wird.

Bewertung: 2/5**