Kinder des Zorns – Im Maisfeld nichts Neues (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 22.11.2023

Der Horrorfilm „Kinder des Zorns“ ist ab dem 14. Dezember im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von Kurt Wimmer.

kinder_der_zorns_Filmszene 001 (c) Plaion PicturesBild: Kinder des Zorns (2020) (c) Plaion Pictures

Seit der Originalverfilmung von Stephen Kings Geschichte aus dem Jahr 1984 gab es acht weitere Filme und ein Remake. Mit seinem „Kinder des Zorns“ reiht sich Kurt Wimmer da in eine Riege an Horrorfilmen, die nicht unbedingt zur Speerspitze des Genres gehören. Eher im Gegenteil.

Kinder des Zorns – Zur Handlung

In einer Kleinstadt in Nebraska wollen die Farmer den Mais abfackeln, da er krank ist und Subventionen vom Staat einträglicher sind, als mit der mageren Ernte auszukommen. Die Kinder der Stadt fürchten jedoch um ihre Zukunft, so auch Bo, die ohnehin nur eine Woche später aufs College gehen will. Aber es ist Eden, die die Kinder aufhetzt, die dafür sorgt, dass die Erwachsenen zusammengetrieben werden, und die ihnen den Prozess macht.

Denn sie braucht Nahrung für jenen, der hinter den Reihen wandelt.

Kinder des Zorns – Eine Kritik

Kurt Wimmer hat seit „Ultraviolet“ im Jahr 2006 keinen Film mehr inszeniert. Die Erfahrung mit dem Studio empfand er damals als traumatisierend, weswegen er danach nur noch als Drehbuchautor aktiv war. Mit „Kinder des Zorns“ schwang er sich wieder auf den Regiestuhl, in der sicher richtigen Annahme, dass man ihm bei einer zehn Millionen Dollar teuren Produktion nicht hineinpfuscht. Die Gretchen-Frage muss aber natürlich erlaubt sein: Wieso ein weiterer „Kinder des Zorns“-Film? Ist nicht gerade zu diesem Thema alles gesagt und getan, zumal die Reihe nie zu den besseren Genre-Vertretern gehörte?

Vielleicht empfand Wimmer das als Herausforderung. Geschrieben hat er ein Prequel zum Originalfilm, auch wenn das nie so explizit gesagt wird. Aber auch diese „Kinder des Zorns“ sind kein großer Wurf. Unterentwickelte Figuren und eine langatmige Einleitung stehen einer zumindest flotteren zweiten Hälfte gegenüber. Wenn sich die Action auf das Maisfeld verlagert und eines der Kinder gegen die anderen agieren muss, dann ist das zumindest einigermaßen unterhaltsam. Aber auch hier gilt: Es wäre mehr drin gewesen. In gewisser Weise auch weniger. Gemeint ist hier Jener, der hinter den Reihen wandelt (in der deutschen Synchro wurde aus „wandelt“ nun „geht“).

Der sieht aus wie ein böser Groot, wie er so durch das Maisfeld stapft. Es ist ein Fehler, der ominösen Kreatur eine Gestalt zu geben, das Böse durch die Kinder zu filtern, war und ist weit effektiver. Auch hier, denn die damals zwölfjährige Kate Moyer spielt als Anführerin des Kults jeden anderen an die Wand.

Fazit

2020 gedreht, kommt der Film jetzt erst auf den Markt. Der Film hat Leerlauf, aber auch seine Momente, und ein paar schöne Splatter-Effekte. Auf „Groot, der hinter den Reihen wandelt“ hätte man aber verzichten können. Im Grunde eher ein Film fürs Heimkino, nichts, was man im Kino wirklich sehen müsste – und ein weiterer Teil einer langlebigen Reihe, die längst auf dem Maisfeld vergraben gehört hätte.

Bewertung: 3/5***

kinder_der_zorns_Filmplakat Kinostart USBild: Kinder des Zorns (2020) (c) Plaion Pictures