Thanksgiving – Solider Slasher ohne originelle Ideen (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 15.11.2023

Der Horrorfilm „Thanksgiving“ ist ab dem 16. November im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von Eli Roth.

thanksgiving Poster Filmszene (c) Sony Pictures 001Bild: (c) Sony Pictures

Der Film ist das Resultat eines Fake-Trailers, der vor vielen Jahren für das „Grindhouse“-Double-Feature von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino gedreht wurde. Einige der damals nicht ernst gemeinten Trailer wurden dann tatsächlich zu richtigen Filmen. Bei „Thanksgiving“ hat es länger gedauert. Im Grunde fragt man sich, wieso dem so ist, denn mehr als konventionelle Slasher-Kost ist hier nicht geboten.

Thanksgiving – Zur Handlung

An Thanksgiving kommt es beim Black-Friday-Verkauf des Ladens Rightmart zur Katastrophe. Menschen werden totgetrampelt, sterben aber auch auf andere Art und Weise. Ein Jahr später hat sich die Stadt noch immer nicht von dem „Thanksgiving Massacre“ erholt, da macht ein maskierter Killer Jagd auf all jene, denen er die Schuld an dem damaligen Unglück gibt.

Damit stehen aber auch Jess und ihre Freunde auf seiner Abschussliste. Der Killer will sie alle bezahlen lassen.

Thanksgiving – Eine Kritik

Der Anfang mit dem Black-Friday-Ansturm des Ladens ist das Highlight des Films, weil die satirische Überzeichnung dieser Gier-Stampede nur minimal die Wirklichkeit überhöht. Ein starker Start, dem der Film dann aber nicht mehr gerecht werden kann. Denn mit 107 Minuten Laufzeit stellt sich zu oft Leerlauf ein. Der Film hätte deutlich gestrafft werden müssen. Ein anderes Problem: Die Opfer interessieren nicht wirklich. Das ist zwar bei vielen Slasher-Filmen so, fällt hier aber besonders auf, insbesondere auch, weil das Spiel mit der Frage nach dem Who-Done-it? auch nur bedingt funktioniert. Die Auswahl an Verdächtigen ist überschaubar.

thanksgiving Poster Filmszene (c) Sony Pictures 002Bild: (c) Sony Pictures

Was für den Film spricht: Er hat einige coole Kill-Momente, die sich wirklich sehen lassen können. Und der Film atmet den Geist der Slasher-Streifen der 80er Jahre. Er ist nicht postmodern ironisch, sondern sehr ernst in seiner Erzählweise. Das ist erfrischend und macht „Thanksgiving“ für Fans klassischer Slasher-Geschichten durchaus sehenswert.

Nur wäre letzten Endes mehr drin gewesen, da auch die Identität des Killers nur insofern überraschend ist, als dass die Motivation an den Haaren herbeigezogen ist und für den Zuschauer aus dem Nichts kommt. In dem Fall kann man nicht erraten, wer der Killer ist, weil es keinerlei Verweise darauf gibt. Und als er enthüllt wird, stellt sich die Frage, ob der zeitliche Ablauf mit der Vorbereitung des „Grusel-Dinners“ überhaupt so funktioniert hätte.

Fazit

Mehr als ein solider Vertreter des Slasher-Films ist „Thanksgiving“ nicht geworden. Das jahrelange Warten nach dem doch recht coolen Fake-Trailer hat sich im Endeffekt nicht gelohnt. Man kann sich aber durchaus vorstellen, dass der Film gut laufen und auch Sequels generieren wird.

Bewertung: 3/5***

thanksgiving Poster Kinostart (c) Sony PicturesBild: (c) Sony Pictures