Als Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph), beide um die Dreißig, erfahren, dass sie demnächst Eltern werden, ergreift sie die Panik! Noch dazu, wo gerade jetzt Burts Eltern (Jeff Daniels, Catherine O'Hara) nach Belgien auswandern wollen. Von ihnen ist also keine Unterstützung zu erwarten. Dabei fühlen sich Burt und Verona noch ziemlich orientierungslos und alles andere als gut vorbereitet aufs Erwachsensein, geschweige denn die Rolle als Eltern. Was tun? Verona entwirft einen Plan: In den nächsten Wochen werden sie und Burt gemeinsam sämtliche Freunde und Verwandte besuchen, um in deren Nähe vielleicht den perfekten Platz zum Leben zu finden. Es beginnt ein turbulenter Trip quer durch Nordamerika, eine urkomische Odyssee mit absurd-skurrilen Begegnungen, Erlebnissen - und Erkenntnissen...
AWAY WE GO – AUF NACH IRGENDWO, der neue Film von Oscarpreisträger Sam Mendes (AMERICAN BEAUTY, ROAD TO PERDITION), erzählt mit großer Leichtigkeit und viel Humor von den kleinen und großen Schwierigkeiten, seinen Platz im Leben zu finden: Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph), beide Anfang Dreißig und ohne feste Karrierepläne, leben glücklich in den Tag hinein und bestreiten ihren Lebensunterhalt als kreative Freiberufler. Erst Veronas unerwartete Schwangerschaft rüttelt die beiden Träumer auf. Plötzlich ist es wichtig, irgendwo sesshaft zu werden und ein echtes Heim für die gemeinsame Zukunft zu finden. Die Suche nach dem perfekten Ort für ihre neue Familie führt das Paar kreuz und quer durch Nordamerika. Sie treffen alte Freunde, Ex-Kollegen und nahe Verwandte und erhalten ganz nebenbei einen turbulent-vergnüglichen Einblick in unterschiedlichste Lebensentwürfe, bis sie ihr unkonventioneller Trip schließlich auf ihren ganz eigenen Weg in ihr persönliches Glück führt.
Nach der Strenge und Tragik seines preisgekrönten 50er-Jahre Dramas ZEITEN DES AUFRUHRS (2008) wollte Sam Mendes eine leichtere Geschichte mitten aus dem Leben erzählen. Das Skript von Dave Eggers und Vendela Vida lieferte da genau die richtige Mischung aus überhöhtem Alltagswitz, kluger Beobachtung und modernem Lebensgefühl. Erstmals seit seinem Oscar-gekrönten Film AMERICAN BEAUTY (1999) realisierte Mendes damit wieder einen Film nach einem Originaldrehbuch. Mit Maya Rudolph (ROBERT ALTMAN’S LAST RADIO SHOW, 50 ERSTE DATES) und John Krasinski (EIN VERLOCKENDES SPIEL, TV Serie „The Office“) fand er nicht nur frische, unverbrauchte Gesichter für die Hauptrollen, sondern auch begnadete Schauspieltalente mit einem perfekten komischen Timing. Komplettiert wird das spielfreudige Ensemble dieser warmherzigen Komödie u.a. durch bekannte Leinwandgrößen wie Jeff Daniels (STATE OF PLAY – STAND DER DINGE, DUMM UND DÜMMER) und Catherine O’Hara (FOR YOUR CONSIDERATION, KEVIN — ALLEIN ZU HAUS) sowie einer erfrischend witzigen Maggie Gyllenhaal (THE DARK KNIGHT, SECRETARY) in der Rolle einer skurrilen New-Age-Prophetin. Die Produktion ging aber auch hinter der Kamera neue Wege: AWAY WE GO — AUF NACH IRGENDWO ist der erste Film, der nachhaltig unter Einhaltung der Richtlinien der Umweltinitiative „Going Green“ hergestellt wurde.
Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph) sind zwar schon über Dreißig, aber so richtig erwachsen fühlen sie sich immer noch nicht. Da sie freiberuflich von zuhause aus arbeiten, hat sich ihr Lebensstil seit den College-Tagen kaum verändert. Sie übersehen gern das häusliche Chaos ihrer bescheidenen Waldhütte in Colorado und genießen lieber unbeschwert ihre Freiheiten als an Karriere oder Familienplanung zu denken. Erst als Verona überraschend schwanger wird, beginnen sie, über die gemeinsame Zukunft nachzudenken.
Die Schwangerschaft verläuft problemlos. Verona ist inzwischen im sechsten Monat und kämpft mit ihrem stets wachsenden Körperumfang, während Burt schon zu schnitzen übt und überlegt, wie er seiner Tochter die schönste Huck-Finn-Kindheit dieser Welt schenken kann. Aber dann machen seine exzentrischen, lebenslustigen Eltern den Träumern einen Strich durch die Rechnung: Jerry (Jeff Daniels) und Gloria (Catherine O’Hara) wollen sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen und eröffnen dem jungen Paar, dass sie die nächsten zwei Jahre in Antwerpen verbringen wollen, schlimmer noch: Der Umzug soll schon einen Monat vor der Geburt ihres Enkelkindes erfolgen! Burt und Verona fallen aus allen Wolken und schlagen hart in der Realität auf. Veronas Eltern sind tot, und die alleinigen künftigen Großeltern leben fortan im 3000 Meilen entfernten Belgien. So hatten sie sich ihre Elternzeit nicht vorgestellt. Die junge Familie könnte zwar vorübergehend in das komfortable Elternhaus umziehen, aber was sollen sie nun überhaupt noch so allein in Colorado anfangen?
Als sie in ihre heruntergekommene Bleibe zurückkehren, fallen Heizung und Strom aus und Burt und Verona fangen an sich zu fragen, ob sie ihr Leben bereits in den Sand gesetzt haben. Burt hat sein College-Studium nie zum Abschluss gebracht und schlägt sich nun als Telefonmakler durch, der Versicherungen versichert. Damit er von seinen Klienten ernst genommen wird, hat er sich eine seriösere Telefonidentität zugelegt. Für seine Kunden ist er Casey Kasem, ein jovialer Mittfünfziger mit sehr tiefer Stimme und kernigen Witzen. Verona ist die Vernünftigere von beiden, verdient ihr Geld aber ebenfalls freiberuflich. Sie fertigt in Heimarbeit anatomische Zeichnungen an.
Aber im Grunde könnten beide ihre Tätigkeiten von überall ausüben. Solange sie einander lieben, wird sich immer ein Weg finden, davon ist zumindest der stets optimistische Burt überzeugt. Jetzt, wo ihnen auf einmal das ganze Land offen steht, müssten sie sich nur noch entscheiden, wo sie künftig wurzeln schlagen wollen. Verona schlägt eine Rundreise zu Freunden und Verwandten vor, dann würden sie zumindest schon jemanden in der neuen Heimat kennen, sollte einer dieser Orte für ihre kleine Familie in Frage kommen. Also heißt es nun, auf nach irgendwo!
Als erstes fliegen sie nach Phoenix in Arizona. Hier lebt Veronas Ex-Chefin Lily (Alison Janney) mit ihrem Mann Lowell (Jim Gaffigan) und den zwei Kindern. Während ihrer Zeit in Chicago waren sie zwar nicht sonderlich befreundet, aber einen Versuch ist es wert. Sie treffen sich beim Hunderennen. Lowell ist deprimiert, weil er nicht in den Golfclub aufgenommen wurde und sie gestehen ihren Gästen, dass es gar nicht so einfach ist, in einer neuen Stadt Fuß zu fassen. Lilys eigenwilliger Sinn für Humor, der von ihrer Familie stoisch ertragen wird, hilft da auch nicht weiter. Ihre sehr lauten, sehr öffentlichen Kommentare über die Unzulänglichkeiten von Lowell und den Kindern versetzen Verona in ungläubiges Staunen. Burt hingegen muss sich Lowells apokalyptische Fantasien anhören. Erstmals bekommen sie einen Eindruck davon, wie das Ehe- und Familienleben die Menschen verändern kann, denn Lily und Lowell sind wirklich ein sehr abschreckendes Beispiel.
Insofern sieht sich Verona, die eine Heirat grundsätzlich ablehnt, nun erst recht bestätigt, das Richtige zu tun. So wie sie und Burt liebt sich niemand, und um weiterhin glücklich zu sein, brauchen sie keinen Trauschein. Auf ihr nächstes Ziel freut sich Verona umso mehr. Das Paar besucht Veronas jüngere Schwester Grace (Carmen Ejogo) in Tuscon, die seit dem Tod der Eltern ihre einzige nahe Verwandte ist. Grace hat einen gut bezahlten Job in einer Luxus-Ferienanlage, sieht hinreißend aus und ist immer perfekt gekleidet. Nur mit den Männern tut sie sich schwer. Verona schärft ihrem Liebsten ein, bloß nichts Schlechtes über Graces neue Eroberung, einen Steueranwalt, zu sagen. Aber Burt schafft es wieder mal, in sämtliche Fettnäpfe zu treten. Die Schwestern sind sich trotzdem einig: Verona hat wirklich Glück mit ihrem Burt. Grace nutzt die gemeinsame Zeit auch, um über die verstorbenen Eltern zu sprechen, ein Thema, das Verona gern meidet, obwohl sie als Ältere doch so viel mehr Erinnerungen daran haben muss. Aber Verona ist nicht bereit, darüber zu reden.
Weiter geht’s nach Madison, Wisconsin. Eigentlich wollten sie dorthin fliegen, aber obwohl Verona erst im sechsten Monat ist, weigert sich die Fluggesellschaft die Schwangere an Bord zu nehmen. Also bleibt ihnen nur der Zug, was Burt sowieso viel romantischer findet. Doch Verona steht der Sinn derzeit nicht nach kuscheln, und an Sex will sie in ihrem unförmigen Zustand schon gar nicht mehr denken. Aber Burt verspricht ihr, sie auch dann noch zu lieben, wenn sie niemals wieder ihre alte Form zurück erlangen sollte. Als nächstes treffen sie Ellen (Maggie Gyllenhaal), deren Mutter einst mit Burts Vater befreundet war, und die seit Kindertagen irgendwie so etwas wie seine „Cousine“ ist.
Die Professorin nennt sich jetzt aber nur noch LN. Sie empfängt die Gäste in ihrem Büro auf dem Campus, während sie zu sphärischen Klängen ihr Baby ebenso wie ihren bereits vierjährigen Sohn stillt. Für die Einladung zum anschließenden Abendessen besorgen Burt und Verona die Einkäufe und bringen als Gastgeschenk einen Buggy mit. Ein großer Fehler. Die New-Age-Prophetin hasst es, ihre Kinder von sich weg zu schieben und verlangt, dass die Karre sofort aus dem Haus entfernt wird. Auch das Zusammentreffen mit ihrem Lebensgefährten Roderick (Josh Hamilton) wirkt auf Burt und Verona eher befremdlich. Er begrüßt sie nur flüsternd, weil er gerade die Kinder auf dem riesigen Familienbett im Kontinuum wiegt und unterbreitet ihnen seltsame Psycho-Theorien über Seepferdchen.
Beim Abendessen kommt es schließlich zum handfesten Streit. Die Hausherren behandeln ihre Gäste mit solcher Herablassung, dass dem ansonsten so friedfertigen Burt zum ersten Mal der Kragen platzt und der Abend abrupt mit einem furiosen Abgang endet. Am nächsten Morgen steht für Burt noch ein Jobinterview an, bei dem er leider nicht überzeugen kann. Also alles kein Grund, einen Umzug nach Wisconsin auch nur in Erwägung zu ziehen.
Die Reisenden atmen auf, als sie endlich bei ihren Studienfreunden in Montreal ankommen. Tom (Chris Messina) und Munch (Melanie Lynsky) leben in einem wunderschönen Stadthaus, durch das eine bunte Schar adoptierter Kinder tobt. Burt und Verona fühlen sich spontan heimisch. Dies wäre der perfekte Ort für ihre Familie! Am Abend gehen sie gemeinsam aus. Die alten Freunde verstehen sich bestens und trinken — vielleicht ein bisschen viel — auf das Wiedersehen. Zu später Stunde zeigt sich dann, dass auch Tom und Munch Grund haben, mit ihrem Schicksal zu hadern und im Grunde sehr unglücklich sind, weil sie nun schon seit Jahren vergeblich versuchen ein eigenes Kind zu bekommen.
Mitten in der Nacht erreicht Burt ein verzweifelter Anruf seines Bruders Courtney (Paul Schneider) aus Florida. Seine Frau hat ihn und die gemeinsame Tochter Annabelle verlassen. Gleich am nächsten Morgen geht es nach Miami. Der völlig überforderte Courtney hat bisher nicht den Mut aufgebracht, Annabelle alles zu erklären, weil er fürchtet, dass sie ihr Leben lang unter der Trennung von der Mutter leiden wird. Sein Unglück und die Erkenntnis, dass man bestimmte Dinge im Leben einfach nicht kontrollieren kann, schweißen Burt und Verona noch mehr zusammen. Endlich wissen sie, worauf es wirklich ankommt und wo sie ihr perfektes neues Heim finden werden...