Ob Ehepaare in den besten Jahren, die über Scheidung nachdenken, leidenschaftliche junge Paare in ihren Zwanzigern und Dreißigern oder Teenager, die zum ersten Mal richtig verknallt sind — immer treibt uns die Liebe dazu, verrückte, dumme Dinge zu tun. Steve Carell, der als Hauptdarsteller und Produzent an diesem Film beteiligt ist, sagt: „Mit zunehmendem Alter erwartet man eine gewisse Reife, einen Vorsprung auf der Lernkurve, aber in der Liebe ist das durchaus nicht immer der Fall. Hier haben wir es mit einer tollen Story zu tun, weil es um Liebesgeschichten in drei verschiedenen Generationen geht. Ich fand dabei vor allem die fließenden Übergänge interessant — und die These, dass wir zwar älter werden, aber trotzdem nicht immer alles richtig machen. Am überraschendsten sind die Lektionen, die wir von unseren Kindern lernen.“
In „Crazy, Stupid, Love“ (Crazy Stupid Love) spielt Carell Cal Weaver, der in der ersten Szene vor dem Scherbenhaufen seines Lebens steht, als ihm seine Frau ohne Vorwarnung eröffnet, dass sie sich scheiden lassen will. Als er derart plötzlich den Boden unter seinen Füßen verliert, schlägt er wild um sich und versucht wieder auf die Beine zu kommen. Überraschend eröffnet sich ihm eine ungewöhnliche Alternative durch die Bekanntschaft mit dem Womanizer Jacob Palmer (Ryan Gosling).
Glenn Ficarra, der den Film mit John Requa inszeniert hat, sagt dazu: „Die Story handelt von einem Typen in der Midlife-Krise, die ihm aber aufgedrängt wird, statt sich, wie üblich, allmählich zu entwickeln. Und seine Umgebung wird durch einen Domino-Effekt mit hineingezogen.“
Neben den spezifischen Eigenarten der Story und der Figuren begeisterte sich das Regie- Duo vor allem für das Hauptthema Liebe in ihren sehr unterschiedlichen Varianten.
Requa stellt fest: „Ohne Liebe geht es nicht. Für die meisten Menschen ist sie wichtiger als alles andere — für nichts lohnt es sich mehr zu kämpfen. Aber sie liefert auch immer wieder wunderbare Komödienstoffe — und das haben wir gespürt, als wir das Skript lasen.“
Dan Fogelmans Drehbuch zählt „zu den besten, die ich je gelesen habe“, sagt Produzentin Denise Di Novi. „Es ist sehr komisch, sehr scharfzüngig, sehr intelligent. Es analysiert wirklich überzeugend menschliche Beziehungen — die Ehe, Elternschaft, die erste Liebe, dauerhafte Partnerschaft — auf ebenso dramatische und zeitgemäße wie auch urkomische Weise … für mich war das eine unwiderstehliche Kombination.“
Tatsächlich hatte Fogelman schon beim Schreiben Carell als Cal vor Augen: „Am Anfang stellte ich mir einen Mann vor, den seine Frau verlässt — er lernt in einer Bar einen anderen Typen kennen, und der trainiert ihn, eine Art ältere Version seiner selbst zu werden, seine Männlichkeit wiederzuentdecken und, na ja, Frauen aufzureißen. Sofort habe ich daran gedacht, dass Steve diese Rolle spielen könnte.“
Bei der Ausschmückung der Story und der Figuren brachte der Autor seine eigenen Erfahrungen mit ein: „Ich bin über 30, Single — wie alle anderen bin auch ich schon durch die Mangel gedreht worden“, grinst er. „Außerdem habe ich viele Freunde, die verheiratet sind und Kinder haben. Und sie geben mir gern Ratschläge. Also habe ich einfach zusammengetragen, was ich selbst weiß und was ich gehört habe, und schuf daraus Cal als einen Jedermann, der ein paar Tipps braucht — und Jacob wird sein Guru.“
Fogelmans Drehbuch ist das erste Projekt, das Carell mit seiner eigenen Firma Carousel produziert — seine Partner Vance DeGeneres und Charlie Hartsock sind als Executive Producers beteiligt. Beide Filmemacher erkannten sofort die Attraktivität der Story.
„Alles wird im Skript wunderbar verpackt — ich blätterte eine Seite nach der anderen um und war immer gespannt, was als Nächstes passieren würde“, sagt Hartsock. „Besonders hat mich beeindruckt, dass ich nie das Gefühl bekam: ‚Ja klar, ich weiß schon, wie der Hase läuft.‘ Das machte die Lektüre umso angenehmer.“
Dazu DeGeneres: „Der Humor entwickelt sich ganz natürlich aus den Situationen und Figuren. Cal wirkt sehr überzeugend, und seine Story — die Beziehung, die nach vielen Ehejahren zerbricht — ist etwas, was viele Menschen nachvollziehen können. Das passt sehr gut in unser Firmenkonzept.“
Und genau diese Art Film wollte sich das Regie-Duo Requa und Ficarra, das bisher nur eigene Stoffe inszeniert hat, nicht entgehen lassen. Ficarra stellt fest: „Wir beide reagieren immer gleich auf Stoffe, die uns gefallen. Die Themen dieser Story — Midlife-Krise, Familienprobleme — wirken sehr authentisch: Wir konnten ihnen einfach nicht widerstehen.“ „Mir gefiel, wie Dan die Erfahrung macht, dass die Liebe wirklich unangenehm sein kann“, sagt Requa. „Das Skript beeindruckte uns sehr, immer stehen die Figuren im Mittelpunkt — das ist genau das, was uns liegt.“
Dazu Di Novi: „Glenns und Johns Stil passt perfekt zu diesem Projekt. Es gelingt ihnen hervorragend, die unterschwelligen Emotionen einer Szene herauszuarbeiten — und sei es durch Gags. Immer steht bei ihnen der menschliche Aspekt im Vordergrund.“ Das Regie-Duo ist ein Team im wahrsten Sinne des Wortes — die Darsteller und Mitarbeiter merkten bald, dass die beiden derart auf derselben Wellenlänge sind, dass sie die angefangenen Sätze des Partners vollenden oder in Sekundenschnelle eine knospende Idee des anderen ergänzen.
„Wir arbeiten seit 23 Jahren zusammen — wir denken wirklich parallel“, gibt Ficarra zu. Die beiden entwickeln aber nicht nur gemeinsame Visionen, sondern können in anderen Bereichen auch ihre Anstrengungen verdoppeln.
„Als Schauspieler hat man das Gefühl, gleich doppelt so viel Unterstützung wie üblich zu bekommen“, betont Carell. „Sie schaffen eine unglaublich kreative Atmosphäre, in der wir alle völlig frei ausprobieren können, was uns einfällt — immer ist klar, dass es überhaupt nicht schlimm ist, wenn etwas nicht funktionieren sollte. Doch durch den Versuch ergeben sich ständig neue Möglichkeiten für Entdeckungen — in dieser Hinsicht machen sie uns immer wieder Mut.“
„Wir haben so viele geniale Leute in unserer Besetzung“, berichtet Requa. „Im Grunde müssen wir einfach nur ans Set kommen und sie machen lassen.“
Kommentare und Bewertungen zu Crazy, Stupid, Love.