Das verflixte 3. Jahr

Das verflixte 3. Jahr © 2012 Prokino

Marc Marronnier (Gaspard Proust) hat alles, was man(n) sich nur wünschen kann: eine schicke Pariser Wohnung, einen tollen Job als Literaturkritiker und Nightlife- Kolumnist und mit der gutaussehenden Anne (Elisa Sednaoui) auch eine bezaubernde Gattin. Allerdings nur drei Jahre lang. Danach hat seine Ehe die drei entscheidenden Phasen („Im ersten Jahr kauft man die Möbel. Im zweiten Jahr stellt man sie um. Im dritten Jahr teilt man sie auf.“) durchlaufen und endet vor dem Scheidungsrichter. Für den egomanen Romantiker eine mittelschwere Katastrophe, die sich nur in Alkohol ertränken und mit einer dicken Portion Selbstmitleid lindern lässt.

Immerhin zeitigt sein pathetisches Leiden produktive Ergebnisse: Marc schreibt ein Buch mit dem Titel „Das verflixte 3. Jahr“ und spickt es mit zynischen Aphorismen über die Unmöglichkeit der Liebe. Nachdem es zunächst nur Absagen hagelt, findet der Roman doch noch eine Verlegerin (Valérie Lemercier), bei der es unter Pseudonym veröffentlicht wird und eine Sensation auf dem französischen Buchmarkt zu werden scheint. Ausgerechnet jetzt tritt mit der atemberaubenden Alice (Louise Bourgoin) die Frau seines Cousins in sein Leben und verdreht dem angehenden Bestsellerautor vollkommen den Kopf.

Zunächst allerdings nur als „gute Freundin“, der nichts ferner liegt, als sich mit Marc in eine Affäre zu stürzen. Weil er an eine solche Konstruktion zwischen Mann und Frau aber nicht glaubt, lässt der Romancier nichts unversucht, die Liebe seines Lebens doch noch für sich zu gewinnen. Als sein Werben endlich Erfolg verspricht, wird seine Beziehung zu Alice jedoch durch den längst nicht mehr anonymen Bestsellererfolg auf eine harte Probe gestellt. Denn Alice hält von Marcs Machosprüchen herzlich wenig und lässt ihn im Regen stehen. „Das verflixte 3. Jahr“ scheint auf einmal zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung zu werden…

Hier der Trailer zu DAS VERFLIXTE 3. Jahr



Mit DAS VERFLIXTE 3. JAHR hat Frédéric Beigbeder, Bestseller-Autor („39,90“) und Enfant terrible der französischen Popliteratur, einen seiner frühen autobiografisch gefärbten Romane erstmals selbst als Regisseur auf die Leinwand gebracht. Dabei hätte man von dem eigenwilligen Kopf keinen sommerlich-leichten Komödienstoff erwartet. Aber bei dem ehemaligen Werbetexter und gefeierten Literaturstar („Der romantische Egoist“, „Ein französischer Roman“) ist immer mit einem doppelten Boden zu rechnen, weshalb er sich auch nach seinem Wechsel ins „romantische“ Regiefach mit scharfzüngigen Kommentaren und zynischer Weltsicht nicht zurückhält. Seine Hauptfigur Marc Marronnier entpuppt sich — ebenso wie Jean Dujardin in „39,90“ — als Alter Ego ihres Erfinders.

Und der hat sichtlich Spaß dabei, die Macho-Ansichten seines Protagonisten im Verlauf von extrem vergnüglichen 100 Minuten ad absurdum zu führen. Angesichts einer verführerischen Gegenspielerin wie It-Girl Louise Bourgoin („Adèle und das Geheimnis des Pharaos“) kein Wunder. Im klassischen Beigbeder- Kosmos aus Konsumkritik, High-Society-Häme und narzistischer Selbstreflexion — einer Welt, in der für Liebe eigentlich kein Platz ist — stellt sie den emotionalen Anker dar, der aus Zynikern Romantiker macht und aus Hardcore-Machos wie dem französischen Hip-Hop-Superstar Joeystarr Softies zaubert. Das Ganze vor mondäner Pariser Kulisse, vor der Hauptdarstellerin Bourgoin die Augen zum Leuchten und der stimmige Soundtrack von unter anderem Ellie Goulding („Your Song“) und der französischen Musiklegende Michel Legrand die Ohren zum Glühen bringt.

Letzterer veredelt Beigbeders Regiedebüt übrigens ebenso mit seinem Gastauftritt wie die Creme der französischen Literaturszene, die in Gestalt von Marc Levy, Paul Nizon, Pascal Bruckner, Alain Finkielkraut und Nicolas Rey nahezu geschlossen antritt. Das Ergebnis paart den visuellen Einfallsreichtum von „39,90“ mit der schwarzhumorigen Romantik eines „Auftragslovers“ und hat in seiner französischen Heimat bereits ein begeistertes Publikum gefunden.

„Im 21. Jahrhundert ist Liebe eine unbeantwortete SMS“? Think again!

Details zu Das verflixte 3. Jahr

Titel:Das verflixte 3. Jahr
L'amour dure trois ans (Frankreich 2012)
FSK:12
URL:http://www.das-verflixte-dritte-jahr.de/
Verleih:Prokino
Genre:Komödie
Regie:Frédéric Beigbeder
Darsteller:Valérie Lemercier, Louise Bourgoin, Gaspard Proust
Spielzeit:100 Minuten
Filmstart:19. Juli 2012
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