J. Edgar

J. Edgar © 2012 Warner Bros

Fast 50 Jahre lang war J. Edgar Hoover der Chef des Federal Bureau of Investigation – so stieg er zum mächtigsten Mann in Amerika auf. Um sein Land zu schützen, schreckte er vor nichts zurück. Er überlebte die Regierungen von acht Präsidenten und drei Kriege, er kämpfte gegen reale und eingebildete Bedrohungen, wobei er die Gesetze oft recht eigenwillig auslegte, um den Schutz seiner Landsleute zu gewährleisten. Seine Methoden waren ebenso heroisch wie skrupellos, und all das diente nur dem einen Ziel, das er nie erreichte: Er wollte von der Welt bewundert werden. Geheimnisse nahm Hoover überaus wichtig – vor allem die anderer Menschen.

Er zögerte nie, solche Informationen einzusetzen, um die führenden Köpfe des Landes in seinem Sinne zu beeinflussen. Er handelte nach dem Motto: Wissen ist Macht, und Furcht bietet Chancen. Auf diese Weise konzentrierte er eine beispiellose Macht in seiner Person und erwarb sich einen Ruf, der ihm die Achtung aller sicherte – und ihn unantastbar machte. So wie er sein öffentliches Image steuerte, so sorgfältig verbarg er sein Privatleben – nur ein kleiner, abgeschirmter innerer Kreis genoss sein Vertrauen. Sein engster Mitarbeiter Clyde Tolson war auch sein ständiger Begleiter.

Seine Sekretärin Helen Gandy, die wohl am besten über Hoovers Pläne Bescheid wusste, blieb ihm bis zu ihrem Ende treu – und darüber hinaus. Nur Hoovers Mutter, seine Inspiration und sein Gewissen, verließ ihn – ihr Tod war ein furchtbarer Schlag für den Sohn, der sich sein Leben lang um ihre Liebe und Anerkennung bemüht hatte. Wir erleben „J. Edgar“ mit Hoovers eigenen Augen: sein privates und sein öffentliches Leben, seine Beziehungen. Er verbog die Wahrheit ebenso leichtfertig, wie er unablässig für sie kämpfte. Sein Leben lang vertrat er eine sehr eigensinnige Rechtsauffassung, und mehr als einmal ließ er sich von der finsteren Seite der Macht leiten.

Oscar®-Preisträger Clint Eastwood („Million Dollar Baby“, „Erbarmungslos“) inszenierte den Film nach dem Drehbuch von Oscar-Preisträger Dustin Lance Black („Milk“). Oscar-Kandidat Leonardo DiCaprio („Inception“, „Aviator“) spielt die Titelrolle. Weitere Hauptrollen in „J. Edgar“ übernehmen Oscar-Kandidatin Naomi Watts („21 Gramm“) als Hoovers langjährige Sekretärin Helen Gandy, Armie Hammer („The Social Network“) als Hoovers Protegé Clyde Tolson, Josh Lucas („Der Mandant“) als legendärer Flugpionier Charles Lindbergh – der spektakuläre Entführungsfall des Lindbergh-Babys wirft ein ganz neues Schlaglicht auf das FBI – und Oscar-Preisträgerin Judi Dench („Shakespeare in Love“) als Hoovers gluckenhafte Mutter Anne Marie Hoover.

Die Produktion von „J. Edgar“ verantworten Eastwood, Oscar-Preisträger Brian Grazer („A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“, „Frost/Nixon“) und Oscar-Kandidat Robert Lorenz („Letters from Iwo Jima“, „Mystic River“). Als Executive Producers sind Tim Moore und Erica Huggins beteiligt. Zu Eastwoods kreativem Team gehören seine bewährten Mitarbeiter: Kameramann Tom Stern, Produktionsdesigner James J. Murakami, die Cutter Joel Cox und Gary D. Roach sowie Kostümdesignerin Deborah Hopper. Eastwood komponierte die Filmmusik.



J. Edgar Hoover war eine komplexe, mitreißende Persönlichkeit, die Amerika in ihrem Bann hielt und deren Vermächtnis auch heute noch in den Fluren jenes FBI-Gebäudes zu spüren ist, das nach ihm benannt wurde. Er beschleunigte die Einführung der modernen Forensik und schuf ein System von Bundesgesetzen, die die USA auf vielfältige Weise veränderten – was bis in die Gegenwart nachwirkt. Er wurde gefürchtet und verehrt, war ein Mann der Gegensätze, dessen öffentliches und privates Leben Gerüchte und Anspielungen provozierte. Doch weil er seine eigenen Geheimnisse eisern zu wahren wusste, sind wir in Bezug auf sein Leben nach wie vor weitgehend auf Spekulationen angewiesen.

Regisseur Clint Eastwood ist unter Hoovers Herrschaft aufgewachsen – ihn reizte es, diese Persönlichkeit zum Thema eines Films zu machen: „Hoover war ein Spitzen-Cop oder ‚G-Man„, wie man sie damals nannte. Aber ich wusste kaum etwas über ihn. Er sonnte sich im Licht der Öffentlichkeit, ließ sich auf Partys mit Filmschauspielern und berühmten Autoren fotografieren, aber viele Aspekte seiner Persönlichkeit bleiben rätselhaft.“

Als das Drehbuch zu „J. Edgar“ auf Eastwoods Schreibtisch landete, war sein „Interesse daher bereits geweckt – vor allem wollte ich wissen, wie sich Drehbuchautor Dustin Lance Black dem Thema nähert. Tatsächlich handelt es sich um eine Charakterstudie. Mir gefiel die Story sehr.“

Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio stimmt ihm zu: „Lances Skript ist unglaublich – Clint und ich mochten es auf Anhieb. Hoover war zwar immer schon eine mythische Ikone der amerikanischen Geschichte, aber in seinem politischen und privaten Leben irgendwie auch geheimnisumwittert. Die Beschäftigung mit seiner Biografie war eine Herausforderung, und Lance bewältigt diese Aufgabe auf sehr gefühlvolle Weise.“

„Es geht um Beziehungen“, sagt Eastwood, „um intime Interaktionen zwischen Hoover und den Menschen in seinem Umfeld: seine engen Verhältnisse zu Clyde Tolson, Helen Gandy und seiner Mutter – aber auch seine Beziehung zu Robert Kennedy und anderen bekannten Politikern, sogar Präsidenten. Wenn es sich nur um eine filmische Biografie handeln würde, hätte sie mich wohl nicht interessiert. Ich schätze eher Filme, die Beziehungen zeigen, ich lote gern aus, warum Menschen bestimmte Dinge tun.“

Der Regisseur freute sich auch auf seine erste Zusammenarbeit mit DiCaprio. „Leo ist sehr intelligent, er übernimmt gern ausgefallene Rollen, die seine Fantasie anregen“, sagte er. „Mir war klar, dass Hoover ihn mental und auch körperlich sehr fordern würde, aber er bringt sich mit vollem Engagement in seine Aufgabe ein, und das merkt man seiner Darstellung auch deutlich an.“

„Schon beim Lesen merkte ich, dass ich es selten mit einer so schwierigen Rolle zu tun hatte“, sagt DiCaprio über Blacks Drehbuch, das Hoovers gesamte Laufbahn umfasst – ab den bolschewistischen Invasionen 1919, als der Kommunismus auch in Amerika Einzug hielt. „Hoover hielt den Kommunismus fast für eine terroristische Bewegung – sein Leben lang hat er gegen ihn und andere vermeintliche Feinde gekämpft. Lance analysiert den jungen Hoover ebenso wie den alten und beleuchtet dabei jeden nur erdenklichen Aspekt.“

„Nach meinem Drehbuch zu ‚Milk„ (Milk) fand ich es sehr reizvoll, mich mit Hoovers Leben zu beschäftigen“, berichtet Autor Dustin Lance Black. „Auf mich wirkt er wie das genaue Gegenteil von Harvey Milk: Hoover verfügte über ungeheure politische Macht, aber sein Privatleben war total abgeschirmt.“

Der erfahrene Produzent Brian Grazer engagierte Black für dieses Projekt. Grazer hatte mit Eastwood bereits einmal gearbeitet und wollte das gern wiederholen: „Ich wollte einen Film über J. Edgar Hoover machen – keine Dokumentation, sondern einen richtigen Spielfilm. Mich interessierte das Machtgefüge und die Korruption in seiner Welt, die er zum großen Teil selbst verantwortete, obwohl er ein so glühender Patriot war.“

Black und Grazer einigten sich auf einige Schlüsselereignisse, die das Zentrum des Films bilden, darunter die Entführung des Lindbergh-Babys und die Gründung des Federal Bureau of Investigation. „Ich frage mich wirklich, wie dieser Mann, der mit den besten Absichten begonnen hatte, das FBI gründete und einige der berüchtigtsten Gangster zur Strecke brachte, eine derartige Paranoia entwickeln und in mancher Hinsicht diabolische Züge annehmen konnte“, sagt Grazer. Dazu Black: „Bei meinen anfänglichen Recherchen fiel mir auf, dass er in eine von zwei Schubladen gesteckt wurde: Entweder ist er der Held der Nation, dem wir in puncto Schutz und Sicherheit alles verdanken, oder er ist ein hinterlistiger Schurke, der das Land terrorisierte. Das wirkte sehr extrem. Ich ging davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen muss.“ Grazer sah das ähnlich und begrüßte Blacks Konzept, die Geschichte „von innen her, aus Hoovers eigener Psyche so zu erzählen, wie er sich an sie erinnert“, sagt der Produzent.

Details zu J. Edgar

Titel:J. Edgar
J. Edgar (USA 2011)
FSK:12
URL:http://wwws.warnerbros.de/hoover/index.html
Verleih:Warner Bros.
Genre:Drama
Regie:Clint Eastwood
Darsteller:Leonardo DiCaprio, Naomi Watts, Armie Hammer
Spielzeit:136 Minuten
Filmstart:19. Januar 2012
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