Bereits vor einigen Jahren wurde angekündigt, dass Multitalent Tom Hardy (Black Hawk Down, Star Trek – Nemesis, Legend) in einem Film namens Fonzo in die Rolle von Al Capone schlüpfen würde. Jedoch nicht auf dem Höhepunkt von dessen krimineller Karriere, sondern in seinen letzten Jahren, in welchen Capone nicht mehr sonderlich zurechnungsfähig war. Der Gangsterboss wurde nämlich 1939 nach über zehn Jahren Haft entlassen, nachdem er an Syphilis erkrankt war und diese bei ihm eine schwere Form der Demenz ausgelöst hat.
Bild oben: „Capone“ (2020) ©Vertical Entertainment
Capone – Erster Trailer veröffentlicht
Nachdem der Film bereits vor beinahe zwei Jahren fertig gedreht war, wurde es plötzlich still um das Projekt und manch ein Kinofan hat bereits wieder vergessen, dass es Fonzo überhaupt gibt. Nun, ohne Ankündigung und Warnung, wurde plötzlich der erste Trailer veröffentlicht, nur, dass das Werk jetzt auf den Namen Capone hört und bereits im nächsten Monat veröffentlicht werden soll. Genauso schade wie überraschend ist dabei, dass Capone nicht im Kino gezeigt, sondern, zumindest in den USA, direkt digital als Video-On-Demand veröffentlicht wird.
Stutzig macht nun natürlich, wieso ein solch hochkarätiger Film lediglich von einem sehr kleinen Verleih wie Vertical Entertainment vertrieben wird und warum man zwei Jahre mit dem Release warten konnte, nun aber, mitten in Zeiten der sogenannten Coronakrise, plötzlich den Film auf den Markt bringen möchte. Böse Zungen sprechen davon, dass der Film nicht sonderlich gut geworden sei und gewisse Leute beim Verleih die aktuelle Situation und die damit geringe Konkurrenz ausnutzen wollen, um mit dem Werk etwas mehr Gewinn zu erwirtschaften als normalerweise möglich wäre.
Bestätigt ist von diesen Gerüchten natürlich nichts und wir halten alle Kinofans, die sich bereits auf Tom Hardy in der Rolle des alten und geistig verwirrten Al Capone freuen, an, selbst mal einen Blick in den Trailer zu werfen, den Vertical Entertainment gestern veröffentlicht hat. Die dort gezeigten Ausschnitte sehen auf jeden Fall vielversprechend aus und es darf wohl angenommen werden, dass zumindest Hardy seinen Job sehr gut macht. Kommentare in einschlägigen Foren zeigen, dass das Interesse an dem Film nach Veröffentlichung des Trailers relativ hoch ist. Bleibt nur zu hoffen, dass der Film mit den hohen Erwartungen mithalten kann.
Capone – Zur Handlung
Die Handlung dreht sich, wie der Name des Films vielleicht schon vermuten lässt, um den einstigen Chicagoer Gangsterboss Alphonse Gabriel „Al“ Capone. Nach einer nicht ausgeheilten Syphillis-Erkrankung während seiner beinahe 11-jährigen Haftstrafe entwickelte sich bei ihm eine Neurolues, also ein fortschreitender Abbau von Nervengewebe im Gehirn oder im Rückenmark. Capone wurde aus dem Gefängnis entlassen und verbrachte seinen Lebensabend fortan auf Palm Island in Florida, wo er den Bezug zur Realität immer mehr verlor und stetig von den Geistern der Vergangenheit eingeholt wurde.
Bereits im Oktober 2016 wurde angekündigt, dass Tom Hardy für die Rolle des Al Capone in einem Film namens Fonzo verpflichtet wurde, bei welchem Josh Trank (Chronicle – Wozu bist du fähig?, Fantastic Four) das Drehbuch schreiben und auf dem Regiestuhl Platz nehmen wird. Da Hardy zu diesem Zeitpunkt bereits in einem anderen Projekt involviert war, verzögerte sich die Produktion jedoch um einige Zeit. Die Dreharbeiten begannen also erst im April 2018 in New Orleans und endeten mit der Postproduktion am 12. März 2019.
Regisseur Josh Trank ( Bild oben: ©Twentieth Century Fox France) sollte eigentlich den zweiten Teil einer eigenständigen Star-Wars-Filmreihe inszenieren, verließ das Projekt jedoch im Mai 2015 nach der harschen Kritik an seinem Film Fantastic Four. Trank verriet in einem Interview mit der Los Angeles Times, dass er sich nach der negativen Kritik an seiner Superhelden-Verfilmung kleineren Projekten widmen möchte. Mit Capone hat er nun die Chance zu beweisen, dass dies der richtige Schritt war. Nächsten Monat wissen wir auf jeden Fall mehr, wenn Capone am 12. Mai als VoD erscheint.
Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht, 17.04.2020