Inmate #1: Erster Trailer zur Doku über Danny Trejo

  

Noch lange bevor ihr seinen Namen gehört habt, kanntet ihr schon sein Gesicht. Seine stark vernarbte Visage in Kombination mit dem markanten Schnurrbart und den vielen Tätowierungen wurden zu seinem Markenzeichen und nach über 350 Film- und Serienproduktionen gibt es wohl kaum noch jemanden da draußen, der nicht schon einmal von Danny Trejo gehört hat. Der US-amerikanische Schauspieler mit mexikanischer Abstammung spielt überwiegend Bösewichte und Antihelden, doch sein Werdegang ist eigentlich interessanter als die meisten Hintergrundgeschichten zu seinen Rollen.

danny macheteBild oben: „Machete“ (2010) ©Sony Pictures Germany

The Rise of Danny Trejo

Die typische Ausstrahlung des Schauspielers, die den meisten von vornherein zu verstehen gibt, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte, kommt nämlich nicht von ungefähr. Trejo verbrachte einen Großteil seiner Jugend aufgrund von verschiedenen Raub- und Drogendelikten hinter Gittern. Über einen Zeitraum von elf Jahren war er mehrmals in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert. Laut eigenen Aussagen nahm der später gefeierte B-Movie-Star bereits mit zwölf Jahren das erste Mal Heroin, stieg früh ins Verbrecherleben ein und landete schließlich mit 15 das erste Mal hinter Gittern.

Bei einem längeren Aufenthalt im San Quentin Prison entdeckte Trejo seine Zuneigung zum Boxen und gewann die Leichtgewichts- und Weltergewichts-Meisterschaft des Gefängnisses. Für eine Profikarriere, die sich Trejo immer gewünscht hat, reichte es jedoch nicht aus, da die langen Haftstrafen diesem Traum einen Strich durch die Rechnung machten. Doch schlussendlich hat ihm das Boxen doch noch zu einer Karriere verholfen, nämlich im Film. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Rehabilitierungsprogramms für Drogensüchtige arbeite Danny weiter als Unterstützer für das Programm und hielt mehrere Reden.

Bei einer dieser Reden traf er einen Mitarbeiter eines Filmstudios, der ihn später um Unterstützung bei dem Film Express in die Hölle bat, wo Trejo als Statist auftreten sollte. Doch einer der Drehbuchautoren, Edward Bunker, kannte Trejo aus seiner Zeit in San Quentin und wusste von dessen Boxtalent, weswegen er ihn als Boxtrainer für den Hauptcharakter besetzen wollte. Dadurch wurde wiederum Andrej Konchalovsky, welcher Regie führte, auf ihn aufmerksam und bot ihm die Rolle als Boxgegener der Hauptfigur an. Dies gilt als Beginn der Schauspielkarriere von Danny Trejo.

danny death race 3Bild oben: „Death Race 3: Inferno“ (2013) ©Universal Pictures Germany

Erster Trailer zu Inmate#1: The Rise of Danny Trejo

Der wirklich ungewöhnliche Werdegang des Danny Trejo wurde nun in dem Dokumentarfilm Inmate#1: The Rise of Danny Trejo zusammengefasst, produziert und inszeniert von Brett Harvey. Angekündigt wurde das Werk bereits Anfang 2017 und lief bereits auf einigen Filmfestivals in den USA, Großbritannien und in Kanada. Offiziell erscheint die Doku als Video-On-Demand am 07. Juli 2020. Wann und auf welche Weise der Streifen in Deutschland veröffentlicht wird, ist bis zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht bekannt.


Dieser neue und interessante Blick auf den ungewöhnlichen Lebenslauf eines mittlerweile äußerst beliebten B-Movie-Stars trägt übrigens nicht einfach so den Titel Inmate #1 (Gefängnisinsasse Nummer 1). Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine Anspielung darauf, dass Trejo in seinen frühesten Rollen keine Charaktere mit eigenem Namen verkörpert hat, sondern meist nur Figuren, die im Abspann mit „Gefängnisinsasse #1“ und ähnlichen Bezeichnungen betitelt waren. Trejo selbst hat den ersten Trailer zur Doku über ihn enthüllt, in welchem auch Co-Stars von ihm wie Michelle Rodriguez und Cheech Marin zu Wort kommen.

Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht, 12.05.2020