Bodies – Vier Zeitlinien, vier Ermittler, eine Leiche (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 23.10.2023

Die Mystery-Serie „Bodies“ ist ab dem 19. Oktober bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie.

Bodies (c) NetflixBild: (c) Netflix

Die neue britische Serie basiert auf dem Comic von Si Spencer, der in den USA bei DC/Vertigo publiziert wurde. Die Geschichte bietet sich für eine Serien-Adaption auch an und hält den Zuschauer bei der Stange, weil das Mysterium immer neue Fragen aufwirft.

Bodies – Zur Handlung

Im Jahr 2023 findet eine Polizistin in der Longharvest Street eine nackte Leiche. Dem Mann wurde in den Kopf geschossen, ein Projektil ist aber nicht zu finden. Im Jahr 1941 findet ein anderer Polizist an derselben Stelle dieselbe Leiche – er will sie aber verschwinden lassen. Im Jahr 1890 taucht die Leiche erneut in der Longharvest Street auf. Ein Inspektor ermittelt und hat auch einen Verdächtigen, aber man rät ihm ab, das weiterzuverfolgen.

2053 findet eine Polizistin den nackten Mann – er lebt noch. Was hat es mit diesem Toten auf sich, wie kann er an vier Orten zu verschiedenen Zeiten sein, und wer hat ihn ermordet?

Bodies 002 (c) NetflixBild: (c) Netflix

Bodies – Eine Kritik

Die Comic-Adaption ist eine packende Mystery-Serie, die sehr elegant die Geschichte mit dem ständigen Orts- und Zeitwechsel vorantreibt. Die Übergänge sind technisch schön. Es wird auf Split Screen gesetzt, um zwei oder drei Handlungsstränge auf einmal zu zeigen, dann folgt die Konzentration auf einen.

Die Ermittler sind allesamt interessant gestaltet – manche sind Außenseiter, andere haben Dreck am Stecken, die aus der Zukunft lebt wiederum in einer Art postapokalyptischem England. Auch das ist eines der Mysterien von „Bodies“, denn was geschieht in der gegenwärtigen Handlung, um die Zukunft so werden zu lassen? Das ist aber nur eine der Fragen. Die häufen sich immer mehr an, wodurch die Serie aber auch immer immersiver wird. Man kann sich ihres Banns gar nicht entziehen.

Das Mysteriöse ist dabei das Spannende, aber die Figuren sind auch schön gestaltet, weil sie wie echte Menschen sind, mit Ecken und Kanten, mit Problemen und Hoffnungen. Der Ansatz, den alle vier verfolgen, ist dabei unterschiedlich. Denn sie alle sind auch in ihrer Zeit gefangen. Eine Interaktion findet so nicht statt. Bisweilen entgleist die Serie etwas, etwa dann, als die Ermittlerin der Gegenwart von den früheren Fällen erfährt. Das ist so konstruiert und so auf den Zufall ausgerichtet, dass die Glaubwürdigkeit unterminiert wird.

Aber zum Glück kommen derartige Szenen selten vor. Stattdessen brilliert die Show damit, dass sie ein Period-Piece-Krimi, aber auch ein Zukunftskrimi ist. Hier ist praktisch für jeden etwas dabei – als ob „Ripper Street“ auf „Akte X“ treffen würde.

Fazit

Spannender Mystery-Krimi, der nicht nur mit immer neuen Fragen das Publikum bei der Stange hält, sondern auch in der Verquickung von Krimi im klassischen Setting mit kontemporären und zukünftigen Krimi wunderbar eigenständig ist.

Bewertung: 4/5****