Matrix Resurrections – Zurück in die Matrix (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 21.12.2021

Die langerwartete Fortsetzung „Matrix Resurrections“ startet am 23. Dezember im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Keanu Reeves.

Matrix 4 Filmszene 002 © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow FilmsBild: Matrix Resurrections  ©2021 Warner Bros. Entertainment/Village Roadshow Films

Knapp 20 Jahre nach dem Abschluss der Trilogie gibt es mit „Matrix Resurrections“ die langerwartete Fortsetzung, von der die Wachowskis sagten, dass sie sie nie machen würden. Lilly Wachowski änderte ihre Meinung nicht, Lana Wachowski aber schon. Im Jahr 2019 begannen die Vorbereitungen für den Film, der wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschoben werden musste. Jetzt ist er endlich da!

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Matrix Resurrections – Zur Handlung

Thomas Anderson ist der Entwickler der immens erfolgreichen Game-Trilogie „Matrix“. Ein vierter Teil soll entstehen, aber Thomas‘ Leben gerät bereits zuvor aus den Fugen. Weil viel von dem, was er in seinem Spiel erzählt hat, zusehends realistisch wird – oder sich so für ihn anfühlt, wie er seinem Therapeuten erklärt.

Aber könnte es sein, dass alles, was er in den Spielen verarbeitet hat, wirklich passiert ist? Dass es Erinnerungen sind, die zur Fiktion wurden?

Matrix 4 Filmszene 003 © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow FilmsBild: Matrix Resurrections  ©2021 Warner Bros. Entertainment/Village Roadshow Films

Matrix Resurrections – Eine Kritik

Lange beschäftigte die Fans die Frage, ob dieser Film nun nur das Original oder die Trilogie als Ganzes fortsetzen würde. Es ist Letzteres, denn Lana Wachowski hat mit ihren Ko-Autoren eine Geschichte ersonnen, die nicht nur den ersten Teil immer wieder zitiert – inhaltlich, aber auch formal –, sondern Elemente der Fortsetzungen in „Matrix Resurrections“ integriert.

Man könnte den Film als aufgemotztes Remake des Originals sehen, aber er ist weit mehr als das, weil er zwar die Grundgeschichte zumindest in der ersten Hälfte nur variiert, aber zu einem ganz neuen Ergebnis kommt. Er spielt mit der Nostalgie der Figuren, vor allem aber auch der Zuschauer, ohne sich einzig und allein darauf zu verlassen. Stattdessen nutzt er ironische Brechungen ebenso wie metatextuelle Kommentare auf die Natur einer solch späten Fortsetzung. Das alles wird in „Matrix Resurrections“ sehr gut vermengt. Es gibt mehr von dem, was die Fans lieben, aber auch Neues, und das nicht nur die Geschichte, sondern auch die Figuren betreffend.

Dieser vierte Teil geht soweit, die alte Frage nach dem Auserwählten erneut aufzugreifen und zu modernisieren. Rückblickend lässt das auch eine veränderte Wahrnehmung der alten Trilogie zu.

Es ist nicht nur die Welle der Nostalgie, auf der der Film reitet, es ist auch seine Beschäftigung mit der Frage danach, ob man jemals wirklich eine Wahl hat, die prägnant ist. Freier Wille oder Schicksal – möglicherweise gibt es weder das eine noch das andere, aber was es in „Matrix Resurrections“ gibt, ist die Erkenntnis, dass ein Blockbuster neben allem visuellem Bombast auch gedankenanregend sein kann.

Fazit

„Matrix Resurrections“ ist nicht der Abschluss einer Tetralogie, sondern der gelungene Auftakt einer ganz neuen Trilogie. Denn der Film hat zwar ein Ende, er bereitet aber alles für eine weitere Rückkehr in die Matrix vor. Nach dem Nachspann gibt es übrigens noch etwas zu sehen. Nichts, dass essenziell wäre, aber doch so lustig wie Katzenvideos auf YouTube…

Bewertung: 4/5****

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Bild: Matrix Resurrections  ©2021 Warner Bros. Entertainment/Village Roadshow Films