GENERATION KUNDUZ - ab dem 15.03.2012 im Kino

Am 15.03. kommt mit GENERATION KUNDUZ - DER KRIEG DER ANDEREN ein Dokumentationsfilm in die Kinos, bei dem es um den aktuellen Konflikt in Afghanistan geht. Nicht gerade ein Film für einen entspannten Kinobesuch. Ob man sich den Film im Kino anschauen muss? Sicher wird der Film  demnächst auf ARD/ZDF zu sehen sein.

Kunduz, der Hindukusch, Verteidigungsminister zu Guttenberg und ein Krieg, von dem die deutsche Öffentlichkeit wenig mitbekommt. Jahrelange Schlagzeilen über einen Ort, von dem sich keiner in Deutschland ein konkretes Bild zu machen vermag.

GENERATION KUNDUZ — DER KRIEG DER ANDEREN

Dies ist der erste und bisher einzige deutsche Kino-Film, der nach dem Luftangriff vom September 2009 eine junge Bevölkerung in Kunduz portraitiert, authentisch und ohne Begleitung durch NATO-Militär. Dies war deshalb möglich, weil mit dem Regisseur und freien ARD-Afghanistan-Korrespondent Martin Gerner ein Autor den Film verantwortet, der Land und Sprache aus vielen Begegnungen mit den Menschen und eigener Arbeit in Afghanistan seit nunmehr fast zehn Jahren kennt.

Das die Arbeit auch Gefahren barg, zeigt der Film auf undramatische Art. Erzählt wird die Geschichte von fünf jungen Männern und Frauen: Mirwais, 10 Jahre und noch ein Kind, redet über Krieg und Frieden fast wie ein Erwachsener. Nazanin, eine Lokalreporterin, kämpft für Gleichberechtigung, obwohl sie die Burka tragen muss. Hasib, ein Student, träumt von freien und fairen Wahlen. Ghulam und Khatera drehen eine Liebesgeschichte mitten im bewaffneten Konflikt.

Ein Blick in die Seelenlage einer jungen Generation, die zwischen Taliban und ausländischem Militär aufwächst und sich nach einem arabischen Frühling am Hindukusch sehnt.

GENERATION KUNDUZ ist intimes Portrait der überraschend lebendigen Alltagswelt dieser jungen Afghanen. Stereotype geraten ins Wanken.Die Menschen, um die es hier geht, nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.


Bei der DOK-Leipzig 2011 wurde er mit dem DEFA-Förderpreis als „herausragender deutscher Dokumentarfilm “im Wettbewerb ausgezeichnet. Beim Internationalen Filmfestival für Menschenrechte in Wien hat er eine lobende Erwähnung erhalten.

Im Mai d.J. wird Generation Kunduz den deutschen Film u.a. in Warschau beim Planete Doc Festival im Amnesty International Wettbewerb vertreten.

DER REGISSEUR

Martin Gerner, geb. 1966, ist freier Afghanistan-Korrespondent für ARD-Hörfunk, DeutschlandRadio, Deutsche Welle und deutsche Printmedien (Tagesspiegel, Taz, Frankfurter Rundschau u.a.). Als Trainer, Uni-Dozent und Berater für internationale Medien-Hilfsorganisationen hat er seit Anfang 2004 eine neue Generation afghanischer Journalisten und Journalistinnen in Afghanistan ausgebildet und war maßgeblich am Aufbau unabhängiger Medien im Land beteiligt. 2005 war er Begründer des Afghanistan-Filmfestivals in Köln. Außerdem hat er mit großem Erfolg das Sonderprogramm Afghanistan Innenansichten auf der Dok-Leipzig 2008 kuratiert. Er ist langjähriger Redakteur und Reporter des Deutschlandfunk.

KUNDUZ war vor 2001 ein Zentrum der Taliban-Bewegung. Nach der US-Militärintervention blieben Stadt und Provinz bis 2007 relativ ruhig. Das Wiedererstarken bewaffneter Regierungsgegner und der Truppenausbau von NATO-, US- und afghanischen Streitkräften in Kunduz machte die Provinz in der Folgezeit zu einem umkämpften Schauplatz. 2009 befahl ein deutscher Offizier hier die Bombardierung zweier von Taliban entführter Tanklaster. Mindestens 90, anderen Berichten zufolge mehr als 130 Menschen, kamen dabei ums Leben.

Quelle: Verleih/Filmpresse Meuser

Redaktion: RB