Von 1990 bis 1999: 10 Actionfilme für ein langes 90er-Wochenende

  

von Redaktion | 12.09.2023

Spätestens, wenn sich der Sommer verabschiedet, brauch es keine großen Ausreden mehr, um ganze Wochenenden vor dem Heimkinosystem zu kampieren. Wer dazu noch passendes Film-Futter benötigt, dem kann hier geholfen werden: Wir haben zehn der vielleicht besten Actionstreifen herausgesucht, die in den jeweiligen Jahren in die Kinos kamen – passend, um diesem imposanten Kino-Jahrzehnt Tribut zu zollen.


Disclaimer

Natürlich lässt es sich vortrefflich darüber streiten, ob die folgenden zehn Filme tatsächlich die besten Actionböller des jeweiligen Kinojahres waren. Daher: kein Allgemeingültigkeitsanspruch! Außerdem haben wir absichtlich nicht nur die offensichtlichsten Streifen herausgesucht.



1990: Total Recall

Wenn der Regisseur von „RoboCop“ sich an eine Filmadaption einer Kurzgeschichte von Sci-Fi-Altmeister Philip K. Dick macht, kann eigentlich nur Gutes herauskommen – in diesem Fall gleich sieben Nominierungen für den Saturn Award bei zwei Prämierungen.


Plot

2084: Der gelangweilte Bauarbeiter Doug Quaid würde entgegen den Wünschen seiner Frau Lori gerne auf dem kolonisierten Mars leben – unter anderem, weil er immer wieder von einer dortigen Frau träumt. Um wenigstens etwas Action zu haben, lässt er sich bei der Firma Rekall eine künstliche Erinnerung einpflanzen. Laut der verbrachte er nicht nur einen Urlaub auf dem roten Planeten, sondern war als Geheimagent unterwegs.

Allerdings geht die Erinnerungs-Verpflanzung schief. Offenbar wurde eine solche bereits früher bei Doug vorgenommen. Völlig verwirrt verlässt er das Unternehmen. Ab da wird sein Leben umgekrempelt. Er wird von Männern angegriffen, doch obwohl Douglas keine diesbezügliche Ausbildung hat, legt er alle Angreifer um. Selbst seine Frau Lori will ihn töten und behauptet, alles, woran er sich zu erinnern glaube, sei eine implantierte Lüge.

Es entwickelt sich eine Story, in deren Verlauf Doug verzweifelt versucht, herauszufinden, ob er sich in seinem eingepflanzten Geheimagenten-Traum befindet, oder ob er tatsächlich ein Spion ist, der auf dem Mars gegen einen üblen Diktator kämpft.

Warum dieser Film?

Total Recall ist nicht nur ein sehr guter Actionfilm, sondern überzeugt durch seine verworrene, geradezu philosophische Story.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Tremors – im Land der Raketenwürmer

  • Jagd auf Roter Oktober

  • Dick Tracy

  • RoboCop 2

  • Stirb langsam 2

  • Darkman

  • Predator 2

1991: The Rocketeer

Von Kritikern gelobt, an den Kinokassen eher gefloppt. Das ist „Rocketeer“, einer der bis heute eher unbekannten Superhelden, dessen Verfilmung bis heute begeistern kann.


Plot

Cliff Secord ist Rennpilot. Allerdings gibt seine Maschine beim ersten Testflug den Geist auf. Beim Versuch, den Flieger sicher zu landen, muss er einer Verfolgungsjagd zwischen dem FBI und zwei Gangstern ausweichen. Danach ist der Flieger Schrott und das Geld von Cliff und seinem Mechaniker Peevy aufgebraucht.

Dann allerdings entdecken Cliff und Peevy im Hangar etwas, das die Gangster dort vor dem FBI versteckt hatten: einen Raketenrucksack. Nachdem Peevy einen Helm mit integriertem Leitwerk gebaut hat, wird Cliff auf einer Flugshow zum unfreiwilligen maskierten Helden – und sieht schon die Dollars rieseln.

Allerdings hat Cliff die Rechnung ohne die Gangster gemacht. Die haben den Raketenrucksack dem exzentrischen Milliardär und Flugzeugbauer Howard Hughes gestohlen – im Auftrag der Nazis. Urplötzlich muss Cliff erkennen, dass es um viel mehr geht als sein persönliches Flugvergnügen.

Warum dieser Film?

Viele Listen würden 1991 grundsätzlich „Terminator 2“ erwähnen. Tatsächlich überschattet dieser Film deshalb viele andere Veröffentlichungen. The Rocketeer ist dabei nicht nur einer der weniger bekannten Superhelden, sondern der Film hat ein charmantes Art-déco-Feeling.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Point Break

  • Backdraft

  • Robin Hood – König der Diebe

  • Terminator 2

  • Double Impact

  • The Last Boyscout

1992: El Mariachi

Der günstigste Film unserer Liste machte Regisseur Robert Rodriguez bekannt und begründete die Trilogie vom waffenstarrenden, Bösewichter bekämpfenden Gitarrenspieler.


Plot

Der von Kneipe zu Kneipe wandernde, namenlose Gitarrenspieler Mariachi wird irrtümlich mit dem Killer Azul verwechselt, der die örtliche Gangsterbande mit einem Gitarrenkoffer voller Waffen bekämpft. Nachdem der Mariachi vier der Kriminellen umgelegt hat, trifft er in einer Bar nicht nur die schöne Dominó, sondern den echten Azul.

Dabei werden die Gitarrenkoffer verwechselt. Azul kommt daher bei einer Kontrolle durch die Gangster ungeschoren davon, während der Mariachi zu Bandenchef Moco gebracht wird. Der ist in Dominó verliebt, erschießt sie jedoch, als er von ihrer Liebe zum Mariachi erfährt. Wutschäumend nimmt der Gitarrist den Kampf auf und wird – ähnlich wie Azul – zum Rächer.

Warum dieser Film?

El Mariachi ist einer der besten Beweise dafür, dass gute Filme keine Unsummen kosten müssen. Tatsächlich handelt es sich trotz der sichtbaren Low-Budget-Produktion um ein sehr vergnügliches Kleinod.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Alien 3

  • Batman returns

  • Universal Soldier

  • Erbarmungslos

  • Der letzte Mohikaner

  • Reservoir Dogs

  • Armee der Finsternis

  • Passagier 57

1993: Falling Down

Es gibt nur wenige Filme, in denen der Hauptcharakter gleichzeitig so sehr Bösewicht und Sympathieträger ist wie in „Falling Down“. Die klassische Geschichte eines Normalverbrauchers, dem alle Sicherungen durchbrennen.


Plot

William Foster ist ein arbeitsloser und geschiedener Ingenieur aus der Verteidigungsindustrie. Zum Schein verlässt er allmorgendlich sein Elternhaus – sie wissen nichts von seiner Kündigung. Als er an einem heißen Tag im Stau steht, die Klimaanlage nicht funktioniert und obendrein seine Fensterkurbel den Geist aufgibt, flippt William aus.

Entnervt lässt er sein Auto stehen und will in einem koreanischen Mini-Supermarkt telefonieren. Dessen Besitzer weigert sich jedoch, Geld ohne Einkauf zu wechseln. Als William sieht, was eine Cola heutzutage kostet, zerlegt er den Laden.

Zu Fuß bahnt er sich nun den Weg durchs brütend heiße LA. Sein Ziel: Die Geburtstagsfeier seiner kleinen Tochter, zu der er eigentlich keinen Kontakt haben darf. Verfolgt vom Polizisten Prendergast, der seinen letzten Arbeitstag hat, erlebt William immer mehr Dinge, die ihn am heutigen Leben stören – und beantwortet sie mit zunehmend härterer Gewalt.

Warum dieser Film?

Falling Down steht aufgrund seiner Ambivalenz auf dieser Liste: Foster ist als Durchschnittstyp eine einfache Identifikationsfigur. Gleichsam zeigt diese Rolle überdeutlich, welche Abgründe in „Normalos“ schlummern können.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • RoboCop 3

  • Last Action Hero

  • Auf der Flucht

  • In the Line of Fire

  • Demolition Man

  • Tombstone

1994: The Crow

Eine dunkle, ständig verregnete Herbststadt. Eine perfekte Gothic-Inszenierung eines Superhelden-Comics. Dazu die tragische Geschichte des bei den Dreharbeiten ums Leben gekommenen Hauptdarstellers Brandon Lee. Das ist „The Crow“, der vielleicht düsterste Film von 1994.


Plot

Detroit, Devil’s Night – die Nacht vor Halloween. Ein Jahr zuvor hatten Schläger des Gangsterbosses Top Dollar der jungne Musiker Eric und seine Verlobte Shelly in ihrer Wohnung ermordet. Wie jedes Jahr, so will Top Dollar auch dieses Mal wieder die „Teufelsnacht“ zu einem Festival von Brandstiftung und Chaos machen.

Dann allerdings landet eine Krähe auf Erics Grabstein und weckt ihn auf. Nachdem Eric verwirrt in die leerstehende Wohnung zurückkehrt, überkommt ihn schmerzhaft alles, was ein Jahr zuvor passierte – und er merkt, dass Wunden binnen Sekunden heilen. Blutrot sehend, schwarz gekleidet und weiß geschminkt, geht Eric auf einen Rachefeldzug gegen Top Dollars Bande und jeden, der an dem Mord beteiligt war.

Unterstützung bekommt er dabei nicht nur von der Krähe, die ihm seine Superkräfte verleiht, sondern vom damaligen Ermittler Albrecht und Sarah, der jugendlichen Freundin seiner Verlobten.

Warum dieser Film?

Wohl jeder Actionfan sieht es gerne, wenn Unrecht gesühnt wird. The Crow tut das auf die wohl mitreißendste Art. Ähnlich, wie der Streifen selbst trotz Farbfilm fast wie schwarzweiß wirkt, gibt es in der Story ebenfalls niemals Fragen, wer hier Gut und Böse ist. Zusammen mit der düsteren, trostlosen Atmosphäre und dem dichten Score ergibt das einen Noir-Streifen der Extraklasse.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Maverick

  • Beverly Hills Cop 3

  • Speed

  • Wyatt Earp

  • True Lies

  • Natural Born Killers

  • Pulp Fiction

  • Timecop

  • Leon – Der Profi

  • Street Fighter

1995: Desperado

Nachdem „El Mariachi“ Robert Rodriguez etabliert hatte, führte er drei Jahre später sein Erstlingswerk in „Desperado“ fort. Mehr Budget, mehr Prominenz, mehr Waffen und noch mehr Action.


Plot

Nachdem der Mariachi im ersten Film mit Moco und seiner Bande abgerechnet hatte, ist er jetzt auf der Jagd nach Mocos Boss Bucho. Nachdem er zu Filmbeginn in einer dem Gangster gehörenden Bar ein Gemetzel angerichtet hat, wird dem Mariachi von der schönen Carolina das Leben gerettet, als einer der Kriminellen ihm auf der Straße eine Kugel verpasst.

Nachdem Carolina, die ihn in ihrer Buchhandlung pflegt, den waffenstarrenden Gitarrenkoffer entdeckt, erzählt er ihr seine Geschichte und bittet sie um Hilfe bei der Jagd nach Bucho. Der allerdings will sich von dem einsamen Rächer nicht das Geschäft gefährden lassen.

Es kommt zur gegenseitigen Jagd, bei der das Blei vulkanartig fliegt und bei der beiden Kontrahenten klar ist, dass nur einer diese Geschichte überleben wird.

Warum dieser Film?

Für 1995 war das Abwägen besonders intensiv. Denn unter anderem wurde 1995 „Heat“ veröffentlicht und damit ein Streifen, der die ganze Faszination der 1990er geradezu kondensierte. Dennoch fiel die Wahl letztlich auf Desperado. Denn der Film zeigt bestens, wie sehr sich Robert Rodriguez in den wenigen Jahren seit „El Mariachi“ weiterentwickelte – und was er abliefern kann, wenn das Budget etwas dicker ist. Nämlich einen der besten Neo-Western seit Beginn des Genres.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Braveheart

  • Tank Girl

  • Crimson Tide

  • Stirb langsam 3

  • Batman forever

  • Waterworld

  • Mortal Kombat

  • Sieben

  • James Bond – Goldeneye

  • Heat

  • 12 Monkeys

1996: Eraser

Einer der ersten Filme, die als damals brandneue DVD veröffentlicht wurden. Zwar von den Kritikern mit gemischten Gefühlen aufgenommen, ist „Eraser“ dennoch solides Action-Kino, bei dem Arnie einmal mehr die Fetzen fliegen lassen darf.


Plot

John Kruger ist US Marshal und für das Zeugenschutzprogramm tätig. Sein Spezialgebiet: Er fingiert glaubwürdig den Tod hochrangiger Zeugen und lässt sie dadurch verschwinden, damit sie ein neues Leben beginnen können.

Für seinen neuen Auftrag muss Kruger d Lee Cullen beschützen. Die junge Frau arbeitet für das Rüstungsunternehmen Cyrez. Dort hat man eine tragbare Railgun entwickelt – ein Gewehr, dessen Geschosse elektromagnetisch auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Cullen hatte herausgefunden, dass ihr Arbeitgeber diese Waffen auf dem Schwarzmarkt verkaufen will.

Eigentlich wäre das für Kruger ein normaler Auftrag. Dann allerdings wird nicht nur die Zeugin von einem Kill-Team angegriffen, sondern scheinen sich selbst Krugers eigene Leute gegen ihn zu wenden. Nicht nur müssen er und Cullen jetzt ums Überleben kämpfen, sondern obendrein herausfinden, welches dreckige Spiel hier gespielt wird.

Warum dieser Film?

Eraser gehört zu den etwas weniger bekannten Schwarzenegger-Filmen. Unserer Meinung zu Unrecht. Denn der Streifen bietet nicht nur hervorragende Action, sondern ebenso einen wenig gradlinigen Plot, bei dem nicht sofort klar ist, wer hier die Rolle des Bösewichten gibt.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • From Dusk till Dawn

  • Broken Arrow

  • Mission: Impossible

  • The Rock

  • Independence Day

  • Flucht aus LA

1997: Con Air

Nicholas Cage war einer der meistgebuchten Schauspieler der 1990er. Und „Con Air“ gehört nicht nur zu den besten (und am besten besetzten) Actionböllern des Jahrzehnts, sondern überzeugt durch ein nicht ganz alltägliches Setting.


Plot

Ex-Army-Ranger Cameron Poe sitzt unschuldig im Knast. An seinem Entlassungstag vom Militär hatte er vor einer Kneipe einige Betrunkene abgewehrt, die seine schwangere Frau Tricia belästigten. Als einer der Männer ein Messer zog, reagierte Cameron hart, woraufhin der Mann verstarb – da das Messer unauffindbar im nahen Fluss landete, wurde Cameron nicht wegen Notwehr freigesprochen, sondern bekam zehn Jahre wegen Totschlags.

Nach acht Jahren wird Poe wegen guter Führung entlassen und soll dazu mit einem Flugzeug des JPATS-Dienstes verlegt werden. Unter den weiteren Fluggästen: diverse mehrfach lebenslängliche Kriminelle der übelsten Sorte. Als diese nach dem Start die Maschine kapern, steht Cameron vor einem Problem. Nicht nur muss er die Flucht von Vergewaltigern und Massenmördern verhindern, sondern die Behörden davon überzeugen, nicht zu der meuternden Truppe zu gehören – und obendrein dürfen die Bösewichter nicht mitbekommen, wer ihnen ins Handwerk pfuscht.

Warum dieser Film?

Hätte es sich nur um einen weiteren Nick-Cage-Film gehandelt, stünde an dieser Stelle ein anderer Titel. Unter anderem war der nach Ansicht vieler völlig zu Unrecht verrissene „Postman“ ein Kandidat. Da Con Air jedoch nicht nur mit einer ungewöhnlichen, aber plausiblen Story aufwartet, sondern obendrein vor großen Schauspielern nur so strotzt, machte der Film das Rennen.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Jackie Brown

  • Das fünfte Element

  • Speed 2

  • Batman und Robin

  • Face / Off

  • Men in Black

  • LA Confidential

  • Starship Troopers

  • Mortal Kombat 2

  • Alien 4

  • Der Schakal

  • James Bond – der Morgen stirbt nie

  • The Postman

1998: Blade

Vampire sind meistens die Film-Bösewichter. Nicht völlig anders ist es bei „Blade“. Allerdings ist der gleichnamige Superheld selbst nicht ganz frei von Vampirblut – und der Film einer der kultigsten Actionstreifen der späten 90er.


Plot

Blade ist das Kind einer „reinblütigen“ Schwangeren, die von einem Vampir gebissen wurde. Dadurch hat er Kraft, Schnelligkeit und Wundheilungsfähigkeit von Vampiren, kann jedoch im Gegensatz zu ihnen Tageslicht aushalten. Als Daywalker macht Blade daher Jagd auf Vampire.

Als er in dieser Eigenschaft einen Nachtclub voller Blutsauger ausräuchert hat, kommt Blade in Kontakt mit der gebissenen Ärztin Karen Jenson – und heilt sie, bevor sie sich in einen Vampir verwandelt.

Auf der anderen Seite beginnt es unterdessen zwischen den Vampiren zu gären: Deacon Frost, ein Vampir, der noch als normaler Mensch geboren wurde, will gegen den Willen der gebürtigen Vampir-Ältesten einen Krieg zwischen Blutsaugern und Menschen anzetteln. Als die nicht mitmachen, meutert Frost und will den Blutgott La Magra erwecken – dazu benötigt er jedoch Blades Blut.

Der Daywalker muss deshalb sowohl Frosts üble Pläne vereiteln als auch versuchen, nicht für dessen Kultopfer selbst leergesaugt zu werden.

Warum dieser Film?

Aus heutiger Sicht mag Blade für manche etwas zu simpel und straightforward gestrickt sein. Allerdings ist er bei aller berechtigten Kritik ein Paradebeispiel für das Actionkino der ausgehenden 1990er. Zudem schafft es Blade, dem Vampir-Thema, das verschiedene andere Filme dieses Jahrzehnts dominierte, einen neuen Pitch zu geben. Und, Hand aufs Herz, Wesley Snipes bringt eine Coolness rüber, gegen die das Blut der Vampire angenehm warm wirkt.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • The replacement Killers

  • Dark City

  • US Marshals

  • Armageddon

  • Lethal Weapon 4

  • Die Maske des Zorro

  • Ronin

  • Der Staatsfeind Nr. 1

1999: Boondock Saints / Der blutige Pfad Gottes

Manchmal kommen Filme zur falschen Zeit heraus: „Der blutige Pfad Gottes“ wurde kurz nach dem Columbine-Amoklauf veröffentlicht – kein guter Zeitpunkt für einen Selbstjustiz-glorifizierenden Film. Zwar war der Streifen dementsprechend ein ziemlicher Kassenflop. Aufgrund seiner Story bekam der Film in den Folgejahren dennoch eine treue Fangemeinde und gilt heute als Action-Kultstreifen.


Plot

Die tiefreligiösen Brüder Connor und Murphy MacManus leben in einem irisch geprägten Teil von Boston. Als sie in ihrer Stammkneipe Saint Patrick’s Day feiern, tauchen drei Vertreter der russischen Mafia auf und wollen die Bar dem Besitzer abpressen, um an das Grundstück zu gelangen. Nachdem die Brüder zusammen mit den anderen Gästen den Mafiosi eine ordentliche Abreibung verpasst haben, kehrt das Trio am Folgemorgen zurück und will Connor und Murphy umbringen.

Mit mehr Glück als Verstand schaffen die beiden es, die Killer umzulegen. Danach melden sie sich beim Fall-bearbeitenden FBI-Agenten Smecker – und werden nicht festgenommen, weil sie in Notwehr handelten. Als sie danach die Nacht freiwillig im Gefängnis verbringen, um der Presse zu entgehen, haben die Brüder eine Art übersinnliche Eingebung von ganz oben: Das Verbrechen wütet so lange weiter in der Stadt, bis jemand es stoppt…

Mit Geld und Schmuck, den sie den drei Russen abgenommen haben, decken sich Connor und Murphy mit Waffen ein – und machen sich daran, das organisierte Verbrechen in Boston aus den Angeln zu heben.

Warum dieser Film?

Ganz einfach: Kultfilm. Inmitten anderer sehr spektakulärer Actionfilme von 1999 schlägt Der blutige Pfad Gottes fast schon sanfte optische Töne an. Das Selbstjustiz-Thema mag zwar heute noch genau so diskutabel sein wie damals. Wenn aber Connor und Murphy mit den Mafia-Typen ganz kurzen Prozess machen, kann sich kaum jemand einem gewissen Gerechtigkeitsempfinden entziehen.

Plus: Willem Dafoe als Agent Smecker ist vielleicht die beste Besetzung, seitdem Sean Connery den sowjetischen U-Boot-Kommandanten Ramius in „Jagd auf Roter Oktober“ geben durfte.

Weitere sehenswerte Actionstreifen des Jahres

  • Matrix

  • Three Kings

  • Die Mumie

  • Wild Wild West

  • Fight Club

  • James Bond – die Welt ist nicht genug

  • End of Days

Fazit

Vielleicht werden viele in dieser Liste andere Filmtipps erwartet haben. Allerdings war es unsere Intention, hier absichtlich Streifen zu nennen, die nicht in jeder Liste ganz oben auftauchen, sobald Kinojahr 1991, 1995 und Co. erwähnt wurden.

Nicht zuletzt beweist diese Optionsvielfalt eines: Die 90er waren geradezu gespickt mit feinstem Actionfutter unterschiedlichster Richtungen – und niemand verbietet es, nach einem Wochenende mit den hier gelisteten Knallern ein weiteres einzuläuten.