Letzte Woche gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer für Filmliebhaber in Ländern, die aufgrund des Ausbruchs von SARS-CoV-2 nicht mehr ins Kino gehen dürfen. China, wo der sogenannte Coronavirus ursprünglich ausgebrochen ist, meldete, dass die Neuinfektionen soweit zurückgegangen seien, dass einige Kinos wieder öffnen konnten. So wurden in Provinzen wie Xinjiang, der Inneren Mongolei und Sichuan vergangene Box-Office-Erfolge gezeigt und die Normalität schien zum Greifen nahe. Nun, kaum eine Woche später, hat die Regierung entsprechende Kinos wieder schließen lassen.
China schließt Kinos. Erneut.
Vor einer guten Woche ließ die chinesische Regierung knapp 500 Kinos wieder öffnen. Im Verlauf der darauffolgenden Tage stieg die Zahl auf bis zu 700 an, was ungefähr 5% aller Kinos in dem Land ausmacht. Es gab anfangs nur kleinere Filmproduktionen zu sehen und später einige Box-Office-Erfolge wie Christopher Nolans „Inception“ oder auch Pixars „Coco“, doch die großen Einnahmen blieben aus. Die Menschen in China waren noch nicht wieder bereit, denn Alltag einziehen zu lassen, und so gab es einige Kinos, die über Tage nicht einen einzigen Besucher hatten.
Doch der Weg zur Normalität war eingeschlagen und sollte geplant auch weiter beschritten werden. Der nächste Punkt auf der Liste wäre gewesen, 205 der insgesamt 380 Kinos in Shanghai wiederzueröffnen. Doch daraus wurde nichts, denn die Regierung rudert nun urplötzlich von diesem Plan zurück und wies die bereits geöffneten Kinos an, sofort wieder zu schließen. Abgesehen von dem offensichtlichen Grund, die Ausbreitung der Coronavirus einzudämmen, gibt es keine weitere Stellungnahme zu diesem Richtungswechsel.
Die deutschen Kinos
In Deutschland sind die Kinos schon seit einigen Wochen geschlossen und werden dies geplant auch noch bis zum 19. April 2020 bleiben. Einige Experten sagen jedoch bereits voraus, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass dieser Zeitplan eingehalten werden kann. In China sind die Kinos nun bereits seit guten zwei Monaten geschlossen und es darf wohl damit gerechnet werden, dass wir in unseren Gefilden einem ähnlich langen Zeitraum entgegensehen. Wie lange genau hängt natürlich davon ab, wie schnell sich das Problem in den Griff kriegen lässt.
Redaktion: Heiner "Gumpi" Gumprecht, 30.03.2020