Indiana Jones und das Rad des Schicksals – Der große Abschied (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 22.06.2023

Der Abenteuerfilm „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ ist ab dem 29. Juni im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Harrison Ford.

Indiana jones 5 Filmszene 001 (c) Walt DisneyBild: Indiana Jones und das Rad des Schicksals (c) Walt Disney

Der fünfte und letzte – soweit es zumindest Harrison Ford betrifft – Film mit Indiana Jones debütierte in Cannes und erhielt dort eher lauwarme Kritiken. Manche waren auch etwas biestig. Der Film sei zu lang, das Ganze wirke altmodisch und aus der Zeit gefallen. Abgesehen von der Länge könnte man all das aber auch über jeden anderen Film der Reihe sagen. Weil ein altmodisches Serial-Flair einfach Teil der DNS dieser Reihe ist. Und die Länge? Ja, es wäre auch sicher kürzer gegangen, langweilig ist der Film aber nicht.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals – Zur Handlung

Im Jahr 1944 bringt Indiana Jones im Kampf gegen einige Nazis ein Teil des von Archimedes gebauten und zweigeteilten Rad des Schicksals in seinen Besitz. Indys Gegenspieler Dr. Voller (Mads Mikkelsen) glaubt an die Macht des Rads, mit dem sich sein Wunsch eines tausendjährigen Reichs erfüllen lässt. Aber er unterliegt im Kampf mit Indy.

Ein Vierteljahrhundert später geht Indy in Pension und wird von seinem Patenkind Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge) aufgesucht. Sie weiß, dass er die Hälfte des Rads des Schicksals hat und will es an sich bringen. Ebenso wie Voller, der zwischenzeitlich den Amerikanern geholfen hat, zum Mond zu kommen, und nun recht unbehelligt Jagd auf das Rad des Schicksals machen kann.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals – Eine Kritik

Anders als der vierte Teil der Reihe fühlt sich dieser wieder nach einem Indy-Film an – und das nicht nur inhaltlich, sondern auch bei den Farben und vor allem beim Flair. Es hat wohl gutgetan, dass mit James Mangold ein neuer Regisseur übernommen hat, der vielleicht mit etwas mehr Passion an ein solches Projekt herangeht, als das bei Steven Spielberg der Fall gewesen wäre. Die Geschichte? Nicht viel, über das man reden müsste – alle Parteien jagen mal wieder einem MacGuffin hinterher, ohne den es gar keine Geschichte gäbe.

Indiana jones 5 Filmszene 002 (c) Walt DisneyBild: Indiana Jones und das Rad des Schicksals (c) Walt Disney

Aber die Umsetzung macht es aus. Nicht nur gibt es kurze Wiedersehen mit alten Bekannten, auch den jungen Indy bekommt man zu sehen. Für die Anfangssequenz wurde Harrison Ford mittels Computer verjüngt. Das ist mittlerweile so grandios, dass man wirklich nicht mehr erkennen kann, das hier getrickst wurde, zumal Ford auch körperlich noch gut drauf ist und seine Bewegungen nach wie vor schmissig sind.

Mehr als einmal verweist man auf frühere Filme, niemals jedoch schöner, als in der emotional eindringlichen Szene, in der erklärt wird, wieso Indianas Sohn Mutt (im vierten Film von Shia LaBeouf gespielt) hier nicht mehr dabei ist. Ein starker Moment, der auch die Entwicklung von Indiana Jones illustriert – er ist längst nicht mehr derselbe Mann wie früher. In ihm sitzt ein tiefer Schmerz, der erst am Ende Linderung erfährt.

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ ist ein rasant erzählter, mit coolen Actionsequenzen aufwartender Film, der gut 30 Jahre nach dem dritten Film das Flair von einst wiederbelebt und zugleich einen würdigen Abschied für Dr. Henry Jones Jr. darstellt. Ein Ende, mit dem man wirklich zufrieden sein kann.

Fazit

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ lebt nicht nur von Harrison Ford, auch Phoebe Waller-Bridge ist großartig, während Mads Mikkelsen als Schurke nicht wirklich viel zu tun hat – aber als Antagonist macht er immer eine gute Figur. Wenn dies das letzte Abenteuer von Indiana Jones ist, dann ist es ein angemessenes, weil es nach 42 Jahren den Kreis schließt und Indy das Happyend - und natürlich auch den Ruhestand - gönnt, das er verdient hat.

Bewertung: 4/5****

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IndianaBild: Indiana Jones und das Rad des Schicksals (c) Walt Disney