Die verlorenen Blumen der Alice Hart – Traumhaft schön inszeniert (Serienkritik)

  

von Peter Osteried | 04.08.2023

Die Miniserie „Die verlorenen Blumen der Alice Hart“ ist seit dem 3. August bei Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Sigourney Weaver.

lost-flowers-alice-hart Szene Prime Video 002Bild: "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" (c) Amazon Studios

Was man von „Die verlorenen Blumen der Alice Hart“ (OT:The Lost Flowers of Alice Hart) besonders mitnimmt, sind die ausnehmend schönen Bilder der australischen Landschaft. Jedes Bild ist wie ein Gemälde, das zum Verharren einlädt. Auch die Handlungsebene ist ausgesprochen schön in Szene gesetzt, aber die Serie hat dennoch ihre Probleme, das Publikum abzuholen. Die Geschichte ist etwas mager für sieben fast einstündige Episoden.

Die verlorenen Blumen der Alice Hart – Zur Handlung

Die neunjährige Alice Hart wird ebenso wie ihre Mutter von ihrem Vater geschlagen. Es kommt zu einem Brand, bei dem ihre Eltern ums Leben kommen und Alice im Krankenhaus im Koma liegt. Ihre Mutter hat in ihrem letzten Willen verfügt, dass eine Bibliothekarin, die sie kaum kennt, Alice großziehen soll, deren Großmutter June will sich jedoch auch um das Kind kümmern.

Ein Teil der Geschichte dreht sich um diesen Sorgerechtsstreit, der andere um die erwachsene Alice, die versucht, aus diesem Kreislauf aus Schmerz, Angst und Traumata auszubrechen.

Die verlorenen Blumen der Alice Hart – Eine Kritik

Bei der Miniserie handelt es sich um eine Romanverfilmung. Vermutlich funktioniert die Geschichte in der Form auch besser, weil sie den Leser stärker involviert, während man als Zuschauer mit Rückblicken und bedeutungsschwangeren Blicken immer wieder auf die Erkenntnisse gestoßen wird, die im Grunde längst verstanden wurden. Aber die Serie betont sie wieder und wieder, als sei man nicht in der Lage, der Geschichte ansonsten zu folgen.

lost flowers alice Hart prime video SzeneBild: "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" (c) Amazon Studios

Am Besten funktioniert der Kontrast der unheimlich schönen Bilder mit der doch recht düsteren Geschichte. Die Bilder erhöhen sie auch etwas. In einer hässlicheren Umgebung wäre die Show richtiggehend deprimierend. So jedoch gibt es etwas Ausgleich.

Die Serie ist mit Alycia Debnam-Carey („Fear the Walking Dead“) und Sigourney Weaver gut besetzt und schön gemacht, letztlich hat man aber das Gefühl, dass der Geschichte als Film besser gedient gewesen wäre – ähnlich dem Film „Der Gesang der Flußkrebse“, an den man immer wieder denken muss.

Fazit

Schön gemachte, aber etwas überlange Serie, die ihre Geschichte unnötig streckt und damit nicht auf den Punkt kommt. Aber sie sieht toll aus!

Bewertung: 3/5***