Die 10 besten Thriller aller Zeiten

  

von Heiner Gumprecht | 11.01.2022

Welchen Film ihr für einen Filmabend auswählt, ist elementar davon abhängig, in was für einer Stimmung ihr euch befindet. Wer lachen will und guter Laune ist, greift zur Komödie, wem es eher nach Gänsehaut und einem kalten Hauch im Nacken verlangt, ist mit dem Horrorfilm gut beraten, und wer schon lange keine Schmetterlinge mehr im Bauch hatte, sollte schleunigst einen Liebesfilm einlegen. Doch wer Spannung und Nervenkitzel sucht, ist wahrscheinlich mit dem Thriller am besten beraten.

001Bild: „Basic Instinct“ (1992) ©Studiocanal

Die besten Thriller aller Zeiten

Charakteristisch für das Genre des Thrillers ist das Erzeugen von einem dauerhaften Gefühl der Spannung, also nicht nur dem Thrill über kurze Zeit, sondern die komplette Handlung hinweg. Ein guter Thriller spielt konstant mit dem Wechsel aus Anspannung und Erleichterung, wofür regelmäßig weitläufige Spannungsbögen, spannende Musik, überraschende Cliffhanger und auch so bezeichnete Red Herings verwendet werden. Der Thriller überschneidet sich nicht selten mit dem Mystery-Genre und dem Krimi, hat aber auch oftmals Charakteristika des Horrorfilms.

Insgesamt gibt es fünf Untergattungen des Thrillers, die wir euch folgend vorstellen möchten, außerdem geben wir euch zu jeden Sub-Genre des Thrillers zwei Filmbeispiele, die wir euch wärmstens ans Herz legen möchten. Solltet ihr nach dem perfekten Film für einen Filmabend voller Nervenkitzel suchen, oder einfach nur nach einem kurzen Thrill zwischen dem Alltag, dann werdet ihr hier ganz sicher fündig.

  • Psychothriller

  • Politthriller

  • Technothriller

  • Erotikthriller

  • Ökothriller

Natürlich handelt es sich bei den nachfolgenden zehn Filmtipps nur um unsere persönlichen Top-10 in diesem Genre und es ist gut möglich, dass euer Lieblings-Thriller fehlt. Sollte dem so sein, lasst uns doch bitte in den Kommentaren wissen, welchen Film wir eurer Meinung nach vergessen haben und warum er eine Erwähnung in diesem Special verdient hat.

Psychothriller

Der Psychothriller sollte das Ziel haben, kontinuierlich Spannung aufzubauen und es den Zuschauer*innen ermöglichen, an der Angst und den Empfindungen der Charaktere im Film teilzuhaben. Ein beliebter Trick, um dieses Ziel zu erreichen, ist, mit der Erwartungshaltung der Zuschauer*innen zu spielen, diese zu irritieren, zu erschrecken, in die Irre zu führen sowie emotional und kognitiv zu involvieren.

Meist ist der Konflikt, der sich zwischen den Figuren entfaltet, eher geistig oder emotional als physisch. Ein Psychothriller lässt uns an der Wahrnehmung der Hauptfigur teilhaben, während diese versucht herauszufinden, was Wahrheit und was Täuschung ist. Um so besser es dem Film gelingt, Zuschauer*innen hinters Licht zu führen, ohne ihnen relevante Informationen vorzuenthalten, um so besser. Bekannte Vertreter des Psychothriller sind „Das Haus der Lady Alquist“, „Getäuscht“ und „Die Nacht der tausend Augen“.

002Bild: „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) ©Orion Pictures

Das Schweigen der Lämmer

Wie bei vielen Psychothrillern üblich, verläuft auch bei „Das Schweigen der Lämmer“ die Grenze zum Horrorfilm fast fließend. Doch das Werk von Regisseur Jonathan Demme erfüllt die Vorgaben für dieses Genre zur Gänze und gehört zu einem der erfolgreichsten und ohne Frage auch besten Vertretern. Obwohl manch ein Kritiker sagen würde, dass der im gleichen Jahr veröffentlichte Schatten der Vergangenheit der stärkere Thriller ist, empfehlen wir an dieser Stelle dennoch Demmes Werk, da es nur wenige Filme gibt, in denen Drehbuch und Schauspielleistung so hervorragend sind.

Das Lexikon des internationalen Films spricht von einer perfekt inszenierten grauenerregenden Geschichte, die weniger auf blutige Effekte als auf einer Atmosphäre bedrückender Angst aufgebaut ist. Also ganz genau das, worauf es in diesem Genre ankommt. „Das Schweigen der Lämmer“ hat Darsteller*in Jodie Foster und Anthony Hopkins für immer als ihre Rollen Clarice Starling und Dr. Hannibal Lecter in die Köpfe der Zuschauer*innen eingebrannt und gilt bis heute als einer der besten Filme aller Zeiten.

Die Geschichte, bei der es sich um eine Adaption des gleichnamigen Romans von Thomas Harris handelt, dreht sich um die junge FBI-Agentin Starling, die während ihrer Ausbildung an einem besonders schwierigen Fall mitarbeiten darf. Dabei geht es um die Jagd auf einen Serienmörder, der von der Presse als Buffalo Bill bezeichnet wird und der sich den Gesetzeshüter*innen stets entzieht. Da die Ermittlungen in einer Sackgasse stecken, setzt man auf eine ungewöhnliche Taktik und sucht Hilfe bei dem Kannibalen und Psychiater Hannibal Lecter, der bei der Aufklärung des Falls helfen soll.

003Bild: „Sieben“ (1995) ©New Line Cinema

Sieben

Einer der besten Psychothriller, die je in die Kinos kamen, stammt von Regisseur David Fincher und vereint hochkarätige Schauspieler*innen in einem wilden Mix aus Thriller, Neo-Noir und Horror. Zu den Darsteller*innen gehören unter anderen Morgan Freeman, Brad Pitt, Gwyneth Paltrow und Kevin Spacey. Das komplexe Werk brilliert jedoch nicht nur dank der beeindruckenden Starbesetzung, sondern auch und vor allen Dingen durch ein exzellentes Drehbuch und viele spannende sowie clevere Stilmittel.

„Sieben“ wird im Lexikon des internationalen Films als ein ebenso artifiziell wie effektvoll inszenierter Detektivfilm bezeichnet, der mit außergewöhnlich dunklen und düsteren Bildern eine beklemmende Atmosphäre der Ausweglosigkeit und des abgrundtiefen Pessimismus schafft. Finchers Werk bekam weltweit durchweg sehr gute Bewertungen und nur wenige Nörgler ließen sich von dem spannenden Film nicht überzeugen, was „Sieben“ zu einem wertvollen Vertreter des Genre Thriller macht und Fans dieser Art von Filmen vorbehaltlos empfohlen werden kann.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Detective Mills (Brad Pitt), der gerade erst zusammen mit seiner Frau Trace (Gwyneth Paltrow) in die Stadt gezogen ist und schon bald der Nachfolger von Detective Summerset (Morgan Freeman) werden soll, da dieser bald in den Ruhestand geht. Doch zuvor muss das Duo einen höchst bizarren Mord aufklären: Ein 400 Pfund schwerer Mann wurde ermordet, das Gesicht im Essen vergraben. Das Opfer wurde offensichtlich dazu gezwungen, so lange zu essen, bis er an inneren Blutungen starb.

Politthriller

Der Politthriller unterschiedet sich dahingehend von dem gemeinen Thriller, dass durch die Verknüpfung der Handlung mit Verstrickungen auf politischer und staatlicher Ebene, beispielsweise mit terroristischen Aktivitäten, kriminellen Angelegenheiten oder Spionage staatlicher Vertreter, ein sehr spezieller Fokus gesetzt wird. Oftmals werden fiktive politische Ereignisse bekannter oder fiktiver Staaten in die Geschichte integriert. Bekannte Vertreter dieses Sub-Genre sind Filme wie „JFK – Tatort Dallas“ und „Der Ghostwriter“.

004Bild: „Die drei Tage des Condor“ (1975) ©Les Acacias

Die drei Tage des Condor

Wer sich nicht davon abschrecken lässt, dass ein Film schon ein paar ordentliche Jahre auf dem Buckel hat, sollte einen Blick in Sydney Pollacks „Die drei Tage des Condor“ werfen, einem US-amerikanischen Agentenfilm, der in Deutschland auch unter dem Titel Treffpunkt Mitternacht C.I.A. bekannt war. Das Werk überraschte Kritiker seinerzeit, da es gegen übliche Genre-Konventionen verstieß und den klassischen Thriller, in welchem Staatsdiener gegen negative Gesetzesbrecher kämpften, dekonstruierte.

Sönke Krüger schrieb in Das große Film-Lexikon, dass „Die drei Tage des Condor“ den Hauptteils einer Spannung vor allem daraus beziehe, dass er die Zuschauer*innen bis zum Schluss im Ungewissen lässt und Informationen regelrecht vorenthält. Gleichwohl gelingt Pollacks Film ein anerkennenswerter Versuch, darzustellen, dass Macht und Moral auch und gerade in einer sich demokratisch nennenden Gesellschaft wenig gemein haben. Dieses Werk ist ein absoluter Klassiker des 1970er-Paranoiakinos.

Agent Joseph Turner (Robert Redford), Codename Condor, arbeitet in einer geheimen Außenstelle und analysiert Bücher nach Hinweisen auf Spionageaktivitäten. Eines Tages wird urplötzlich sein komplettes Team ermordet und dem völlig überrumpelten Agenten wird klar, dass seine eigenen Vorgesetzten hinter dem Anschlag stecken müssen. Verzweifelt kidnappt er auf der Straße die Fotografin Kathy (Faye Dunaway), um sich in deren Wohnung zu verstecken und Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.

005Bild: „Die Unbestechlichen“ (1987) ©Paramount Pictures

The Untouchables - Die Unbestechlichen

Nicht zu verwechseln mit Alan J. Pakulas gleichnamigen Werk aus dem Jahr 1976, welches Teil der Paranoia-Trilogie ist und von uns ebenfalls empfohlen werden kann. Doch wir meinen an dieser Stelle den Film von Regisseur Brian De Palma aus dem Jahr 1978, mit Kevin Costner, Sean Connery, Andy Garcia und vielen weiteren Weltstars dieser Zeit. Der Kriminalfilm wurde mit allerlei Preisen überhäuft und brachte Sean Connery für seine Rolle als bester Nebendarsteller einen Oscar ein.

„The Untouchables – Die Unbestechlichen“ wurde von der Kritik äußerst positiv aufgenommen und erhält selbst heute noch viele positive Rezensionen. Der Film gilt als überwältigendes Werk, das mitunter von atemberaubender Schönheit ist. Besonders gelobt wurden stets die Schauspielleistungen von Robert De Niro, Kevin Costner und Sean Connery, aber auch die Actionszenen und Schauplätze bekamen immer wieder allerlei Lob und Anerkennung, das Drehbuch und die Regiearbeit wurde mitunter jedoch bemängelt.

In Chicago der 1930er Jahre ist der Verkauf von Alkohol per Gesetz verboten, doch der Bedarf an dem Rauschgift ist nicht kleiner geworden, weswegen der Gangsterboss Alphonse Capone (Robert De Niro) die Kehlen der Bürger*innen feucht hält und sich eine goldene Nase verdient. Die korrupte Polizei hat der Mafiosi längst in der Tasche und so schickt sich ein Polizeineuling an, eine Polizeitruppe zusammenzustellen, die gegen die Mafia vorgeht und die Stadt ordentlich aufräumt. Die Unbestechlichen sind Capone natürlich ein Dorn im Auge.

Technothriller

Mit Techno ist in diesem Fall keine Musikrichtung gemeint, die sich durch minimalistische, bassdrum-betonte Grundrythmen auszeichnet, sondern Technik oder auch Technologie. Der Technothriller ist entsprechend ein Werk, in welchem oftmals komplexe Technologien wie Waffensysteme oder andere Maschinen eine wichtige Rolle spielen. Diese Untergattung bewegt sich oft an der Grenze zur Science-Fiction, spielt aber meistens in der Realität, weicht von der althergebrachten Kriminalhandlung aber in der Regel stark ab.

006Bild: „Jagd auf Roter Oktober“ (1990) ©Paramount Pictures

Jagd auf Roter Oktober

In dieser Literaturverfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Tom Clancy sind Superstars wie Sean Connery, Alec Baldwin, James Earl Jones und Tim Curry zu sehen. Doch diese Riege an Hochkarätern ist mit Nichten der einzige Grund, sich das Werk von Regisseur John Mc Tiernan anzusehen, denn „Jagd auf Roter Oktober“ ist äußerst spannend, wurde exzellent in Szene gesetzt und überzeugt mit einer einwandfreien Regiearbeit. Bis heute einer der wichtigsten und besten Vertreter im Sub-Genre des Technothrillers.

Das Lexikon des internationalen Films spricht von einem technisch aufwendigen und eindrucksvoll inszenierten Film, dessen Kalte-Krieg-Geschichte jedoch angesichts einer differenzierten politischen Landschaft recht antiquiert erscheint. Wem dieser Umstand nicht weiter stört, darf sich dafür auf einen effektvollen Unterwasser-Spionage-Thriller freuen, der eine ungeheure Spannung aufbaut und sich voll und ganz auf sein großartiges Ensemble verlassen kann.

„Jagd auf Roter Oktober“ spielt kurz vor Ende des Kalten Krieges und erzählt die Geschichte eines neuartigen sowjetischen U-Boots, auf dem sich mehrere Atomsprengköpfe befinden. Eines Tages verschwindet das Kriegsgerät plötzlich und wird erst einige Zeit später mit Kurs auf NATO-Gewässer wieder vom Radar erfasst. Der Westen glaubt, dass der Kapitän des Schiffes, Marko Ramius (Sean Connery), die USA angreifen will, während man in Russland befürchtet, dass Ramius ein Verräter ist, der die Seiten wechseln will.

007Bild: „Ex Machina“ (2015) ©Universal Pictures

Ex Machina

Dieser Film von Regisseur Alex Garland, der ebenfalls das Drehbuch verfasst hat, flog weitgehend unter dem Radar der meisten Kinofans, was wirklich schade ist, denn der britische Spielfilm begeistert durch eine faszinierende Handlung, ein tolles Skript, fähige Schauspieler*innen und jede Menge Spannung. Das Regiedebüt von Garland erhielt allerlei Preise und wurde bei der Oscarverleihung 2016 sogar mit der begehrten Trophäe in der Kategorie Beste visuelle Effekte ausgezeichnet.

„Ex Machina“ erhielt weltweit fast durchweg nur positive Kritiken und wurde nicht selten als meisterlich inszenierter Sci-Fi-Film beschrieben, der durch eine kühle und strenge Gestaltung sowie die elegante Kameraarbeit überzeugt. Zwar gab es auch Gegenstimmen, die von hochtrabenden Anspielungen auf andere Werke sprachen, doch unterm Strich gilt das Werk als meisterlich umgesetzt und absolut empfehlenswert. Der Dramaanteil ist in diesem Technothriller größer als normal, passt sich dem Thema aber nahezu perfekt an.

In „Ex Machina“ erhält der Web-Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) die Chance, seinen obersten Vorgesetzten, den öffentlichkeitsscheuen Konzernchef Nathan (Oscar Isaac), auf dessen abgelegenem Grundstück zu besuchen und seine neueste Arbeit zu begutachten. Dabei handelt es sich um die weltweit erste echte künstliche Intelligenz, den weiblichen Roboter Ava (Alicia Vikander), mit der Caleb kommunizieren und eine Verbindung zu ihr aufbauen soll.

Erotikthriller

Dieses Sub-Genre des Thrillers entstand dank überaus erfolgreichen Werken wie „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Basic Instinct“ und ist heute kaum noch aus dem Kino wegzudenken. Der Erotikthriller folgt weitgehend der Prämisse des Hauptgenre, setzt aber naturgemäß einen größeren Fokus auf die Erotik, wobei meist die sexuelle Emanzipation der Protagonistin im Vordergrund steht. Filme wie „Sliver“ und „Die letzte Verführung“ haben diese Untergattung in der Kinowelt etabliert.

008Bild: „Basic Instinct“ (1992) ©Studiocanal

Basic Instinct

Ein Film von Regisseur Paul Verhoeven und, wie bereits erwähnt, einer der beiden großen Vorreiter des Erotikthrillers. Die US-amerikanisch-französische Koproduktion sorgte damals aufgrund der erotischen Szenen für allerlei Aufregung und Empörung, war aber nichtsdestoweniger überaus erfolgreich und machte Hauptdarstellerin Sharon Stone weltweit bekannt. „Basic Instinct“ hat die Filmwelt nachhaltig beeinflusst und wird auch heute noch vielfach zitiert, kopiert und persifliert.

Laut VideoWoche sorgte kein anderer Film der 1990er weltweit für ähnlichen Wirbel wie dieses Werk von Verhoeven. „Basic Instinct“ sei ein perfekter Erotikthriller um Obsessionen und menschliche Abgründe. Sharon Stone wurde durch ihre mutige sowie freizügige Rolle als eiskalter Todesengel zum Weltstar, wodurch an ihrer Seite selbst Superstar Michael Douglas verblasste. Die expliziten und explosiven Sexzenen gelten heutzutage als Klassiker, doch auch die kühn konstruierten und schockierenden Gewaltmomente rauben einem den Atem.

Der Film handelt von der Ermittlung in dem Mord an Rockstar Johnny Boz (Bill Cable), der beim Liebesakt brutal mit einem Eispickel hingerichtet wurde. Die Polizei hat dessen Freundin, die Autorin Catherine Tramell (Sharon Stone) in Verdacht, da diese in der Mordnacht mit dem Opfer zusammen war und in ihrem letzten Buch genau eine solche Tat beschrieben hat. Doch Catherine kann sich geschickt dem polizeilichen Verhör entziehen, nicht zuletzt, da sich Ermittler Nick Curran (Michael Douglas) in sie verliebt.

009Bild: „In the Cut“ (2003) ©Pathé Distribution

In the Cut – Wenn Liebe tötet

Hierbei handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen erotischen Thrillers von Susanna Moore, mit Meg Ryan in der Hauptrolle. Die Presse spricht bei „In the Cut“ von einem Facetten- und anspielungsreichen Thriller, der die ganz dem Krimigenre verhaftete Romanvorlage zu einer ungewöhnlich komplexen Studie voller Reflexionen und Inszenierungen sexueller Motive und Begegnungen ausweitet. Dieser Film gehört nicht zu den bekanntesten Thrillern aller Zeiten, ist aber ohne Frage einer der besten Erotikthriller, die je im Kino liefen.

In „In the Cut“ geht es um die Englisch-Professorin Frannie Avery (Meg Ryan), die eines Abends in einer Bar beobachtet, wie eine Frau und ein Mann Sex auf der Toilette haben. Am nächsten Morgen ist die beobachtete Frau tot und wahrscheinlich einem frauenmordenden Serienkiller zum Opfer gefallen. Mit dem Fall ist der Detective Giovanni Malloy (Mark Ruffalo) beauftragt, in welchen sich Frannie verliebt und eine stürmische Affäre mit ihm beginnt. Doch schon bald tauchen neue Opfer auf und auch Frannies Halbschwester wird tot aufgefunden.

Ökothriller

Bereits seit den frühen 1980er Jahren existiert diese Form des Thrillers und gerade in der heutigen Zeit erhält der Ökothriller immer größer werdenden Zuspruch. Dieses Sub-Genre zeichnet sich durch den Konflikt zwischen Ökologie und Ökonomie aus und verweist oftmals auf ökologische Problemfelder. Auffällig häufig sind heutzutage die Folgen des Frackings ein Thema, aber auch andere umstrittene Energiegewinnungen stehen immer wieder im Vordergrund. Radikale Umweltaktivisten werden nicht selten als Helden dargestellt, große Firmen dienen dafür meist als Antagonisten.

010Bild: „Die Spur“ (2017) ©Film Kino Text

Die Spur

Dieser polnische Ökothriller der Regisseurinnen Agnieska Holland und Kasia Adamik ist seines Zeichens eine Adaption des Romans Der Gesang der Fledermäuse von Olga Tokurczuk und gewann im Wettbewerb der Berlinale, wo er seine Premiere gefeiert hat, den Alfred-Bauer-Preis (Silberner Bär) als ein Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet. Das Werk, das im Original auf den Namen Pokot hört, wurde von Polen für die Oscarverleihung 2018 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert.

„Die Spur“ erhielt international äußerst positive Rezensionen, konnte aber nicht alle Kritiker*innen von sich überzeugen. Dennoch sprachen viele Expert*innen von einem spannenden Ökothriller, der berührendes feministisches Drama und schräge Gesellschaftskritik erfolgreich mit pechschwarzem Humor verbindet. Handwerklich ist „Die Spur“ so gut gemacht und dramaturgisch fein gesponnen, dass aus dem Ganzen am Ende ein Film wie aus einem Guss geworden ist.

Der Film von Holland und Adamik handelt von einem kleinen, abgelegenen Bergdorf an der polnisch-tschechischen Grenze, wo seit einiger Zeit grausame Morde begangen wurden. Die Opfer sind allesamt Männer sowie begeisterte Jäger, weswegen die Polizei schnell die vegane Einzelgängerin Janina Duszejko (Agnieszka Mandat) im Visier hat, da diese sich bereits des Öfteren über das ignorante Verhalten der Jäger im Ort beschwert hat.

011Bild: „Vergiftete Wahrheit“ (2019) ©Participant & Killer Films

Vergiftete Wahrheit

Bei „Vergiftete Wahrheit“ handelt es sich um eine Filmadaption eines Berichts von Nathaniel Rich im New York Time Magazine über die 19 Jahre andauernde juristische Auseinandersetzung zwischen Robert Bilott und DuPont. Das Werk kann auch als juristischer Thriller angesehen werden, erfüllt aber die Voraussetzungen, um ihn als Ökothriller zu bezeichnen. Außerdem ist der Film von Regisseur Todd Haynes zu gut, um ihn nicht in unserer Liste der 10 besten Thriller aller Zeiten zu erwähnen.

Haynes' Werk konnte Kritiker*innen weltweit von sich überzeugen und erhielt allerlei Nominierungen und Preise. Sogar die Jury der evangelischen Filmarbeit lobte „Vergiftete Wahrheit“ und gab an, das der Regisseur gezeigt habe, was es seinem Protagonisten abverlangt hat, sich mit einem einflussreichen Unternehmen anzulegen, das mit aller Macht verhindern will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Der Film vermittle fundiertes Wissen um einen Umweltskandal mit weltweiten Auswirkungen, ohne zu belehren.

In dieser Geschichte folgen wir dem Schaffen von Anwalt Robert Bilott (Mark Ruffalo), der von zwei Landwirten aus West Virginia kontaktiert wurde, die glauben, dass das örtliche DuPont-Werk giftige Abfälle auf der Mülldeponie ablädt, was die Felder zerstört und das Vieh vergiftet. Es folgt ein 15-jähriger Kampf gegen einen schier übermächtigen Gegner, was nicht nur die Beziehung zu Frau Sarah (Anne Hathaway) gefährdet, sondern auch Bilotts Ruf, seine Gesundheit und seinen Lebensunterhalt.