Die Filmförderungsanstalt zieht Bilanz: 2021 war eine Achterbahnfahrt

  

von Heiner Gumprecht | 10.02.2022

2021 war bereits das zweite Jahr, in welchem Corona das Kinojahr in Deutschland geprägt hat und die Filmförderungsanstalt zieht eine entsprechende Bilanz. Laut offizieller Mitteilung lagen die Besuchs- und Umsatzzahlen erneut knapp zwei Drittel unter den Werten von pandemiefreien Jahren. Den Kinobestand hat dies trotz aller Sorge jedoch nicht beschädigt, er liege stattdessen weitestgehend auf dem Niveau der Vorjahre.

IMAX Sitze Bochum - kleinBild: In 2021 mussten die Kinos oft leer bleiben (c) UCI Kinos

Das Kinojahr 2021 aus Sicht der FFA

In der aktuellen Presseinformation spricht Peter Dinges, seines Zeichens Vorstand der Filmförderungsanstalt FFA, über das Kinojahr 2021. Seiner Meinung nach kehrte das Kino nach sechs Monaten ohne regulären Spielbetrieb am ersten Juli-Wochenende fulminant zurück. Die Besucherzahlen lagen trotz Corona-Beschränkungen deutlich über denen des entsprechenden Vorjahr-Wochenendes.

Was keine Überraschung dargestellt habe, da sich die Menschen nach der Wiedereröffnung gesehnt hätten und endlich wieder ins Kino wollten. Was dank großer Titel wie „Fast & Furious 9“, „Kaiserschmarndrama“, Die Schule der magischen Tiere“, Contra und natürlich dem neuen James-Bond-Film wieder möglich war. Doch leider stiegen auch die Infektionszahlen und damit einher gingen neue Beschränkungen, in deren Folge der Kinobesuch im Vergleich zum Oktober deutlich gesunken sei.

Trotzdem, so Dinges, verzeichnete man im November und Dezember 2021 beinahe 11 Millionen Kinobesuche. Die Zahl der Kinobesuche ging 2021 im Vergleich zu 2019, dem letzten Corona-freien Jahr, jedoch deutlich zurück, nämlich von um insgesamt 64,5 Prozent auf 42,1 Millionen und der Umsatz fiel um 63,6 Prozent auf 373,2 Millionen Euro.

Das zweite Halbjahr, in welchem ein eingeschränkter Spielbetrieb möglich war und in dem 98,1 Prozent der Ticketverkäufe stattfanden und 98,2 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet wurde, weise gegenüber dem zweiten Halbjahr 2019 lediglich ein Minus von 36,5 Prozent bei den Besuchern und 34,9 Prozent beim Umsatz auf. Im direkten Vergleich zu 2020 sei die Zahl der Besucher um 10,4 Prozent gestiegen und der Umsatz um 17,4 Prozent.

Peter Dinges lies zu diesen Zahlen verlauten, dass es besonders erfreulich gewesen sei, dass die Kino-Infrastruktur bislang keinen Schaden genommen hat. Die wichtigsten Kennzahlen – Standorte, Kinounternehmen, Spielstätten, Leinwände und Sitzplätze – seien im Vergleich zu den Vorjahren weitestgehend unverändert. 2021 betrieben 1.228 Kinounternehmen (+0,1%) 1.723 Spielstätten (-0,3%) mit 4.931 Leinwänden (+0,1%) und 789.688 Sitzplätzen (-0,5%).

Bond 25 Szene Vorverkauf gestartetBild: Der neue Bond-Film "Keine Zeit zu sterben": Erfolg trotz Pandemie (c) Universal

Die meistgesehenen Filme 2021

Wenig überraschend sei der meistgesehene Film 2021 Keine Zeit zu sterben, der am 30. September gestartet ist und 5,9 Millionen Besucher verzeichnen konnte. Der Zweitplatzierte folgte mit einem ungewöhnlich großen Abstand, nämlich Spider-Man: No Way Home, für den nach seinem Kinostart am 15. Dezember in nur 17 Tagen 2,6 Millionen Tickets verkauft wurden.

Insgesamt seien 22,6 Millionen Tickets für US-amerikanische Filme verkauft worden, deren Marktanteil sich nach 45,7 Prozent im Vorjahr mit 54,7 Prozent wieder den gewohnten Werten nähere.

Der Marktanteil deutscher Filme liege nach pandemiebedingten 35,1 Prozent im Vorjahr nun bei 21,7 Prozent. Der meistgesehene deutsche Film sei Die Schule der magischen Tiere mit 1,3 Millionen verkauften Tickets, dicht gefolgt von Kaiserschmarndrama mit 1,1 Millionen Besuchern. Dinges resümiert, dass die deutschen Kinos auch das zweite Coronajahr relativ unbeschadet überstanden haben, ob das so bleibt und wie sich die Pandemie auf die anderen Film-Branchen auswirkt, würden die nächsten Monate zeigen.

Quelle: FFA