Wir entführen euch in märchenhafte Welten: Die 10 besten Fantasyfilme aller Zeiten

  

von Heiner Gumprecht | 11.04.2022

Seit der Mensch seine Vorstellungskraft nutzt, um sich das Fantastische auszudenken, träumt er von Orten und Möglichkeiten, die weit außerhalb seiner Reichweite liegen. Welten, die wir nie besuchen können, da sie nur in unseren Köpfen existieren, und unglaubliche Fähigkeiten, die wir nie nutzen werden, da sie lediglich Wunschdenken sind. Kein Wunder also, dass es auch im Film seit jeher das Unmögliche gibt, die Träume von Menschen, die nie aufgehört haben, an das Unglaubliche zu glauben und das Undenkbare zu denken.

Der Fantastische Film, oft einfach als Fantasyfilm bezeichnet, umfasst im weitesten Sinne also all jene Werke, deren Handlung Elemente enthält, die lediglich in der menschlichen Fantasie existieren und in der Realität nicht vorstellbar sind, nicht einmal dann, wenn wir die Science-Fiction mit einbeziehen. In diesem Special möchten wir euch zehn Filme vorstellen, die unserer Meinung nach von jedem Fan dieses Genre gesehen werden sollten, da sie entweder besonders gut sind, das Genre nachhaltig beeinflusst haben oder bestenfalls sogar beides auf einmal.

001Bild: „Pans Labyrinth“ (2006). ©Warner Bros. Pictures

Die 10 besten Fantasyfilme aller Zeiten

Obwohl gerade heutzutage viele Filmemacher*innen gerne mit dem klassischen Aufbau eines Fantastischen Films brechen, gibt es immer noch sehr viele Werke, die sich sehr penibel an die veralteten Vorgaben halten. So spielt der klassische Fantasyfilm im europäischen Mittelalter beziehungsweise in einer Welt, die von der Entwicklung her dem Mittelalter auf unserem Planeten entspricht. Statt moderner Technik gibt es Magie, die sowohl für ehrenhafte als auch für abscheuliche Dinge genutzt wird.

Natürlich gibt es auch Filme in diesem Bereich, die auf einem erdähnlichen Planeten entsprechend des 20. Jahrhunderts spielen, ein großer Teil dieser Welten ist jedoch meist nicht technisiert, sondern entspricht den typischen Fantasyvorgaben, weswegen sie dennoch diesem Genre zugeordnet werden. Neben der Magie beherbergen diese Handlungsplätze typische Fantasygestalten wie Elfen, Zwerge, Trolle, Orks, Drachen und andere magische Kreaturen. Der Plot folgt dabei oftmals einem simplen Gut-Böse-Schema.

Natürlich beschränkt dich unsere Liste in erster Linie auf solche Produktionen, die wir für tolle Stellvertreter dieses Genre halten, daher wird vielleicht der eine oder auch andere Titel fehlen, den ihr in diesem Special gerne gesehen hättet. Sollte dem so sein, lasst uns in den Kommentaren doch gerne wissen, welchen Film wir eurer Meinung nach vergessen haben und warum das entsprechende Werk eine Auflistung in Die zehn besten Fantasyfilme aller Zeiten verdient hätte.

002Bild: „Die Nibelungen“ (1924). ©Universum Film AG

Die Nibelungen

Wir beginnen unsere Liste mit einem absoluten Klassiker in diesem Genre und einem Vorreiter des Fantastischen Films. Das deutsche Filmepos „Die Nibelungen“ stammt jedoch aus dem Jahr 1924 und ist, um ganz ehrlich zu sein, nicht so gut gealtert wie manch ein Cineast sich das vielleicht wünschen würde. Daher empfehlen wir solchen unter euch, die sich lediglich durch einen guten Fantasyfilm unterhalten lassen wollen, diesen Titel vielleicht auszulassen, denn der Film von Fritz Lang ist eher was für absolute Fans der Filmgeschichte.

Der Streifen, der eine beeindruckende Laufzeit von 293 Minuten hat, basiert, wie der Name schon verrät, auf den Motiven des mittelhochdeutschen Nibelungenliedes und umfasst sowohl die Teile Siegfried als auch Kriemhilds Rache, hält sich aber nur sehr lose an die Vorlage. Dieser Meilenstein des deutschen Fernsehens ist ein düsteres, konsequent stilisiertes Fresko des sich schicksalhaft vollziehenden Untergangs, indem nicht Liebe und Treue, sondern Hass und Rache die Triebfedern sind. Sagt zumindest das Filmportal Filmdienst.

Der Epos beginnt damit, dass Siegfried (Paul Richter), Sohn von König Sigmund, von der wunderschönen Kriemhild (Margarete Schön) erfährt und sich sofort auf den Weg nach Worms macht, um um ihre Hand anzuhalten. Auf seinem Weg erschlägt der Krieger einen Drachen und badet in dessen Blut, um unverwundbar zu werden. Nur eine Stelle, auf die ein Lindenblatt fiel, bliebt vom Blut unberührt und sollte fortan Siegfrieds Schwachstelle sein, die finstere Gestalten für sich nutzen wollen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.

003Bild: „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2003) ©New Line Cinema

Der Herr der Ringe

Von den Anfängen des Fantasyfilms direkt zu dem, was schließlich daraus geworden ist. Die wohl erfolgreichsten Filme dieses Genre stammen von Regisseur Peter Jackson und sind ihres Zeichens Verfilmungen der gleichnamigen Werke von J. R. R. Tolkien. Im Detail wiesen die drei Produktionen zwar einige Kürzungen, Änderungen und auch Erweiterungen auf, nichtsdestoweniger hielten sich die Schöpfer*innen weitgehend an die Vorlage, weswegen sich die anspruchsvolle Fangemeinde glücklich über die Adaptionen zeigte.

Die drei Filme von Jackson konnten nicht nur weltweite Einnahmen im Milliardenbereich vorweisen, sie kamen auch bei den meisten Kritiker*innen sehr gut an und heimsten entsprechend allerlei Filmpreise ein, darunter alleine 17 Oscars, was die Teile der Trilogie zu den erfolgreichsten Filmen weltweit machte. Alle drei Filme waren in der Kategorie Bester Film ausgezeichnet, jedoch konnte nur der Abschluss der Filmreihe, Die Rückkehr der Königs, diesen Preis tatsächlich für sich verbuchen.

Die Handlung dieser Filme dreht sich grob gesagt um den Hobbit Frodo Beutlin (Elijah Wood), dem ein magischer Ring hinterlassen wurde, der einst dem finsteren Herrscher Sauron gehört hat. Dieser Ring der Macht war es, der es dem Bösewicht erlaubt hat, beinahe die ganze Welt zu unterjochen. Das Artefakt muss nun in den Feuern des Schicksalsberges zerstört werden, bevor Sauron ihn wieder erlangen und dadurch abermals erstarken kann. Bei seiner Reise stehen Frodo tapfere Kameraden zur Seite, die viele Gefahren bestehen müssen.

004Bild: „Pans Labyrinth“ (2006) ©Warner Bros. Pictures

Pans Labyrinth

Eine Sonderstellung in diesem Special nimmt der Spielfilm „Pans Labyrinth“ von Regisseur Guillermo del Toro ein, der 2006 in die Kinos kam, denn bis heute ist unter Fans und Expert*innen umstritten, wie fantastisch das Werk wirklich ist. Die Mischung aus Fantasyfilm und Filmdrama erzählt eine Geschichte, vor dem Hintergrund militärischer Repression in der Zeit nach dem Spanischen Bürgerkrieg, und stellt eine Protagonistin in den Mittelpunkt, die vielleicht oder vielleicht auch nicht lediglich in ihrer Fantasie dem Unglaublichen begegnet.

Dieses tragische Märchen für Erwachsene wurde nicht selten als bildgewaltig, poetisch und handwerklich raffiniert bezeichnet und wurde damals entsprechend mit lobender Kritik überhäuft. Laut dem Lexikon des internationalen Film ist der zweite Teil der Spanischen Trilogie des Regisseurs gewiss kein Kinderfilm, steckt voller filmischer Referenzen und scheut auch vor Grausamkeit nicht zurück, um eine bittere Betrachtung der spanischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts zu kreieren.

„Pans Labyrinth“ spielt in Spanien im Jahr 1944 und erzählt die Geschichte der kleinen Ofelia (Ivana Baquero), die unter ihrem Stiefvater, dem erbarmungslosen Hauptmann Capitán Vidal (Sergi Lopez), leidet und versucht, den grausamen Ereignissen um sie herum zu entfliehen. Auf diese Weise begegnet sie dem Pan (Doug Jones), ein magisches Wesen, das in Ofelia eine verlorene Prinzessin wiedererkennt. Bevor er ihr jedoch erlaubt, in ihr Reich unter der Erde zurückzukehren, muss sie erst einmal drei schwierige Prüfungen bestehen.

005Bild: „Die unendliche Geschichte“ (1984) ©Warner Bros. Pictures

Die unendliche Geschichte

Diese deutsch-US-amerikanische Produktion basiert wie so viele andere Fantasyfilme auch auf einer Buchvorlage, nämlich auf dem gleichnamigen Roman von Michael Ende. Das kindgerechte aber dennoch recht düstere Werk behandelt jedoch nur das erste Drittel des Romans und stieß bei Autor Ende selbst auf wenig Gegenliebe, nichtsdestoweniger gehört „Die unendliche Geschichte“ zu den absoluten Klassikern des Genres und erfreut sich selbst heute noch einer sehr großen Fangemeinde.

Besonders spannend an diesem Film von Regisseur Wolfgang Petersen ist, dass die Tricktechnik sich damals noch in den Kinderschuhen befand, die vielen Fantasiewesen des Films also tatsächlich gebaut werden mussten. Dazu gehörten kleine Tonmodelle von Wesen wie dem Felsenbeißer, aber auch Versionen aus Gips in der endgültigen Größe der Kreaturen. Am Ende waren 15 Puppenspieler nötig, um eine einzige Figur zu bewegen. Diese Konstruktionen sind bis heute noch teilweise in der Bavaria Filmstadt in Geiselgasteig bei München zu sehen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Bastian (Barret Oliver), der regelmäßig von seinen Klassenkameraden schikaniert wird. Auf der Flucht findet er eines Tages in einem Antiquariat ein geheimnisvolles Buch mit einem seltsamen Titel. Als er es liest, gerät er in eine abenteuerliche Reise durch eine fantastische Welt voller Winzlinge, Rennschnecken, Felsenbeißer und Glücksdrachen, die jedoch vom Untergang bedroht ist und verzweifelt nach einem Retter sucht. Erst spät bemerkt Bastian seine Rolle in diesem Märchen.

006Bild: „Dragonheart“ (1996) ©Universal Pictures

Dragonheart

Doch nicht jeder Fantastische Film beruht auf einer Buchvorlage, manch ein Werk dieses Genres wurde speziell für die große Leinwand entworfen, wie zum Beispiel der Fantasyfilm „Dragonheart“ von Regisseur Rob Cohen, der auf einem Drehbuch von Charles Edward Pogue und Patrick Read Johnson basiert. Der stimmungsvolle Ritterfilm schaffte es in den 1990ern, das bereits eingestaubte Fantasygenre wiederzubeleben und bohrte sich mit seiner charmanten wie auch unorthodoxen Art direkt in die Herzen der Zuschauer*innen.

Dennoch ist Cohens Film der beste Beweis dafür, dass manche Ideen nur zur richtigen Zeit und ein einziges Mal funktionieren, denn der Versuch, diese Geschichte rund um edle Ritter und weise Drachen zu reproduzieren, ging jedes Mal nach hinten los. Bis heute gibt es ganze vier Fortsetzungen zu „Dragonheart“, die jedoch allesamt weit unter dem Niveau des Originals anzutreffen sind und nicht einmal annähernd an dessen Erfolg herankamen. Erst 2020 hatte man es mit Dragonheart 5: Vergeltung erneut versucht.

Der erste Film, in welchem Altstar Sean Connery dem titelgebenden Drachen seine Stimme leiht, handelt von dem Drachentöter Bowen (Dennis Quaid), der den Drachen Draco aufspürt, den letzten seiner Art. Als ihr Kampf in einem Patt endet, tun die unterschiedlichen Charaktere sich zusammen, da ihr Schicksal miteinander verknüpft zu sein scheint. Und tatsächlich ist Draco der einzige, der den Tyrannen König Einon (David Thewlis) aufhalten kann, doch diese Tat würde für den letzten Drachen auf Erden das eigene Ende bedeuten.

007Bild: „Der Zauberer von Oz“ (1939) ©Metro-Goldwyn-Mayer

Der Zauberer von Oz

Rassismus, Sexismus, grausige Arbeitsbedingungen und allerlei Unfälle überschatteten die Dreharbeiten von diesem Film von Regisseur Victor Fleming, nichtsdestoweniger ist das Musical „Der Zauberer von Oz“ einer der herzlichsten und auch schönsten Fantastischen Filme, die je auf der großen Leinwand zu sehen waren. Er ist als einer der großen bunten US-amerikanischen Farbfilme in Dreistreifen-Technicolor berühmt und Teil des Weltdokumentenerbes der UNESCO, also nicht weniger als Kulturgut.

Der Streifen basiert lose auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Lyman Frank Baum und überzeugte damals nicht nur mit seiner herzlichen wie auch fantasievollen Geschichte, sondern ebenso mit den tollen Musikeinlagen und den liebenswerten Charakteren. Dafür gab es damals allerlei Filmpreise, aber nur recht durchwachsene Kritiken. Was sich jedoch in den Jahrzehnten nach dem Release ändern sollte, denn heute gilt „Der Zauberer von Oz“ als absolutes Meisterwerk, dessen bahnbrechende Bilder und geschickte Erzählkunst immer noch nachhallend sind.

Die Handlung dreht sich um das zwölfjährige Mädchen Dorothy (Judy Garland), die ihr Leben auf einer Farm in Kansas als trist und staubig wahrnimmt und daher von einer schöneren, fantastischen Welt träumt. Dieser Wunsch geht in Erfüllung, als ihr Haus von einem Wirbelsturm in das Zauberreich Oz getragen wird, wo das fallende Gebäude eine böse Hexe erschlägt und Dorothy damit zur Trägerin der mächtigen roten Schuhe macht. Nun muss sie den Zauberer des Landes finden, damit dieser sie zurück nach Hause schicken kann.

008Bild: „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ (2011) ©Warner Bros. Pictures

Harry Potter

Wenn es um moderne Fantasyfilme geht, gibt es quasi kein Vorbei an der Harry-Potter-Reihe, die auf den gleichnamigen Romanen von J. K. Rowling basiert. Die Filme haben eine ganze Generation an Leser*innen sowie Kinogänger*innen beeinflusst und ein ganzes Franchise aus dem Boden gestampft, das bis heute Bestand hat. Sie waren finanziell überaus erfolgreich, wurden mit positiven Kritiken überhäuft und konnten allerlei Filmpreise einheimsen. Bis heute gehören sie zu den erfolgreichsten Fantastischen Filmen aller Zeiten.

Neben den erwähnten Büchern und den dazugehörigen Filmadaptionen umfasst das „Harry Potter-Universum“ mittlerweile allerlei Videospiele, eine komplette Spin-off-Reihe, die mit Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse gerade erst einen dritten Teil spendiert bekam (Stand: 10.04.2022), Brett- sowie Kartenspiele, Bausets von Lego, ein Theaterstück und noch viele weitere Inhalte. Der kommerzielle Erfolg der Filme ist genauso wenig von der Hand zu weisen wie der gigantische Einfluss auf die Leser*innen und das Genre.

Solltet ihr es noch nicht wissen: Harry Potter handelt von dem gleichnamigen Jungen, der als Baby von einem bösen Zauberer getötet werden sollte, doch unter mysteriösen Umständen überlebt hat. Jahre später ist er in der Zaubererwelt eine Art Superstar, der von diesem Umstand jedoch nichts wusste, da er bei den normalen, nicht magischen Menschen aufgewachsen ist. Nun lernt er an der Zaubererschule Hogwarts alles über die Magie, während finstere Mächte ihm nach dem Leben trachten.

009Bild: „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ (2005) ©Buena Vista Pictures

Die Chroniken von Narnia

Beinahe genauso berühmt wie „Der Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ dürfte wohl die Buchreihe „Die Chroniken von Narnia“ sein, die bereits mehrfach verfilmt wurde, ihren kommerziell höchsten Erfolg aber mit der Filmreihe von 2005 bis 2010 feiern konnte. Diese US-amerikanische Trilogie basiert auf der siebenteiligen Fantasyreihe von C. S. Lewis und feierte weltweit große Erfolge und erhielt allerlei Filmpreise sowie relativ gute Kritiken. Allen voran das Erstlingswerk und Spielfilmdebüt des Regisseurs Andrew Adamson: „Der König von Narnia“.

Alle drei Filme unterscheiden sich im Detail teilweise stark von ihren Buchvorlagen, was dem Erfolg aber nicht geschadet hat. Schließlich werden diese märchenhaften Geschichten nicht selten als zauberhaft inszenierte Fantasy-Sagen beschrieben, die mit ihren kindgerechten Geschichten jüngere Kinogänger*innen in ihren Bann ziehen. Was dem Teenager „Harry Potter“ und dem Erwachsenen „Der Herr der Ringe ist“, ist für Kids „Die Chroniken von Narnia“, auch wen es zurecht viele deutlich ältere Fans der Filme gibt.

Der erste Film der Reihe beginnt damit, dass die kleine Lucy (Georgie Henley) im Haus ihres Vormunds einen geheimen Weg in die Märchenwelt Narnia gefunden hat. Dort erleben sie und ihre drei Geschwister unglaubliche Abenteuer, doch vor allen Dingen bekommen sie es mit der fiesen Weißen Hexe (Tilda Swinton) zu tun, die die Macht in Narnia an sich gerissen und die Welt in einen ewigen Winter getaucht hat. Nun müssen die Kids eine uralte Prophezeiung erfüllen, um das Land und seine Bewohner zu retten.

010Bild: „Der dunkle Kristall“ (1982) ©Universal Pictures

Der dunkle Kristall

Bei „Der dunkle Kristall“ handelt es sich nicht nur um einen äußerst liebenswerten und absolut empfehlenswerten fantastischen Film, sondern auch um den ersten Live-Action-Spielfilm, in welchem ausschließlich Puppen in der Handlung zu sehen sind. Dass diese Idee überhaupt funktioniert hat, verdanken wir dem Muppets-Erfinder Jim Henson, der sowohl an dem Drehbuch beteiligt war als auch auf dem Regiestuhl Platz genommen hat. Außerdem war dies der erste Fantasyfilm von Henson.

Obwohl die Figuren und die Handlung dieses Werks eher durchschnittlich gut geraten sind, überzeugt „Der dunkle Kristall“ nichtsdestoweniger durch seine tollen Landschaftsaufnahmen, das fantastische Design der Welt, die üppigen Dekorationen und die wunderbare Bildkomposition. Ein Film für Cineasten, Filmbegeisterte und den gemeinen Kinogänger/der gemeinen Kinogängerin gleichermaßen. Dafür spendierte der VoD-Sender Netflix dem Film 2019 eine Fortsetzung in Form der Prequel-Serie Der Dunkle Kristall: Ära des Widerstands.

Die Geschichte spielt in einer weit entfernten, finsteren Welt, in der die friedliebenden Uru und die bösartigen, raubvogelähnlichen Skekse leben. Nachdem der große Kristall des Landes sein Licht und damit seine magische Kraft verloren hat, regieren die Skekse von ihrer dunklen Festung aus und unterjochen das ganze Land. Doch der junge Jen (Stephen Garlick) nimmt den Kampf gegen die fiesen Skekse auf und beginnt mit der Suche nach dem Kristall, den der Sage nach nur ein Gelfling wie Jen wieder zum Leuchten bringen kann.

011Bild: „Legende“ (1985) ©Universal Pictures

Legende

Zu guter Letzt präsentieren wir euch noch diesen legendären US-amerikanischen Fantasyfilm von Regisseur Ridley Scott, der mit Superstars wie Tom Cruise, Tim Curry und Mia Sara aufwarten kann. Die Co-Produktion von 20th Century Fox, Embassy International Pictures, Legend Production Company Ltd. und den Universal City Studios handelt im Groben vom klassischen Ringen dunkler und lichterfüllter Kräfte in einer fantastischen Märchenwelt voller Kreaturen wie Elfen, Einhörner, Zwerge und Dämonen.

Im Gegensatz zu den anderen Titeln in diesem Special konnte „Legende“ bei seiner Veröffentlichung aber kaum Kritiker*innen von sich überzeugen und erhielt weitgehend bescheidene Bewertungen. Erst viele Jahre später konnte das Werk von Scott eine große Fangemeinde aufbauen und sich durch starke Verkäufe im Einzelhandel durchsetzen. Heute gilt diese fantastische Geschichte als ein Geheimtipp unter Fantasybegeisterten und als liebgewonnener B-Movie, der vor allem durch seinen charismatischen Bösewicht überzeugt.

Die Geschichte handelt davon, dass der Herr der Finsternis zum alleinigen Herrscher der Welt werden möchte, wofür er alle Einhörner töten muss. Um dies zu erreichen will er sich der Arglosigkeit der Unschuld bedienen, die in den reinen Herzen junger Menschen gefunden werden kann. Ein solches Herz findet er in der jungen Prinzessin Lily, die er gleichsam zu seiner Braut nehmen will. Doch da hat er die Rechnung ohne Jack gemacht, den tapferen Waldläufer, dem Lily ihr Herz geschenkt hat.